2024-05-24T11:28:31.627Z

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Sofort bereit sein musste Michael Zetterer am vergangenen Freitag, als er in der 29. Minute eingewechselt wurde. Bei seinem Bundesligadebüt zeigte er einige starke Aktionen.
Sofort bereit sein musste Michael Zetterer am vergangenen Freitag, als er in der 29. Minute eingewechselt wurde. Bei seinem Bundesligadebüt zeigte er einige starke Aktionen. – Foto: Carmen Jaspersen/dpa

„Kopf aus und funktionieren“: So fasst Michael Zetterer sein Bundesligadebüt zusammen

Erster Einsatz mit 27 Jahren

Endlich war es so weit: Torhüter Michael Zetterer aus Hohendilching hat sein Bundesligadebüt für Werder Bremen gegeben.

Bremen – Zweiter Torwart zu sein, ist sicher keine leichte Aufgabe. In den allermeisten Fällen verbringt man das komplette Spiel auf der Bank. Trainingsfleiß und Ehrgeiz sind wichtig, aber bitte so, dass der Stammtorwart gepusht wird – und nicht verunsichert, weil er um seinen Platz zittern muss. Während der Spiele muss der Ersatztorwart trotzdem immer bereit sein. Denn wenn die Nummer eins sich verletzt oder einen Platzverweis kassiert, kommt die Zeit seines Vertreters. Von der einen Sekunde auf die andere. Wie bei Michael Zetterer. Der 27-Jährige, der in Hohendilching aufgewachsen ist und in der Jugend bei der DJK Darching spielte, hat am vergangenen Freitag sein erstes Bundesligaspiel bestritten.

Im Heimspiel seines Klubs Werder Bremen gegen den FC Augsburg wurde Zetterer in der 29. Minute für den verletzten Stammtorhüter Jiri Pavlenka eingewechselt. Lange hat er auf sein Bundesligadebüt hingearbeitet und von diesem Moment geträumt. „Man stellt sich ja vieles vor, und am liebsten würde man sein erstes Bundesligaspiel von Beginn an bestreiten“, sagt Zetterer. „Aber wenn es dann so weit ist, dann ist da auch nicht mehr viel mit Vorstellung. Da heißt es: Kopf aus und funktionieren. Das ist einfach der Job des zweiten Torwarts.“

Zetterer spielte, ausgeliehen von Werder Bremen, für PEC Zwolle schon regelmäßig in der obersten niederländischen Liga. In der vergangenen Saison vertrat er Pavlenka in elf Zweitligapartien. Nun also zum ersten Mal Bundesliga. „Ich denke, es war ein gelungenes Debüt. Ich hatte gleich am Anfang ein, zwei gute Aktionen“, meint Zetterer. Ein Gegentor kassierte er trotzdem, und am Ende hieß es 0:1. In der Nachspielzeit vergab Stürmer Marvin Ducksch mit einem Handelfmeter die große Chance auf einen Punktgewinn. „Ein Unentschieden oder ein Sieg wären natürlich schöner gewesen. So hat mein Debüt einen faden Beigeschmack“, sagt Zetterer.

Wadlbeißer: Die Podcast-Folge mit Michael Zetterer.

Sowohl das schnelle Feedback nach dem Spiel als auch die ausführliche Videoanalyse seiner Leistung dürften Zetterer aber gefallen haben: „Das war durchweg positiv.“ Genau wie sein eigenes Gefühl. „In erster Linie bin ich froh, das Debüt gemacht zu haben. Aber wenn man reingekommen ist und merkt, dass man es drauf hat, hat man auch den Anspruch, mehr zu spielen“, sagt Zetterer. Doch da muss er sich wohl wieder gedulden. Pavlenka hat sich nur eine Prellung am Oberschenkel zugezogen und wird am Samstag, 17. September, beim Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen wohl ins Werder-Tor zurückkehren.

Wie geht Michael Zetterer damit um? „Warten und auf die nächste Chance hinarbeiten“, sagt er. Ehrgeiz und Geduld irgendwie unter einen Hut bringen – mehr bleibt ihm nicht übrig. cf

Aufrufe: 013.9.2022, 15:50 Uhr
Christoph FetzerAutor