2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
"An solchen Spielen können wir uns hochziehen", sagt Basara-Stürmer Joscha Marzi.
"An solchen Spielen können wir uns hochziehen", sagt Basara-Stürmer Joscha Marzi. – Foto: Michael Wolff (Archiv)

Klarer Derbysieg des FC Basara gegen Bretzenheim

46er nehmen über weite Strecken den Kampf nicht an und verlieren 0:3 +++ Grundsatzkritik vom Trainer +++ Diamanten feiern "Stadtmeisterschaft"

Auch 20 Minuten nach dem Schlusspfiff räumen Yuya Okuda und Yudai Baba noch auf. Die Doppel-Sechs des FC Basara Mainz sammelt, noch in Trikots, die Müllbeutel auf dem Moguntia-Platz ein. Eine sinnbildliche Szene für den Einsatz, den die Mainzer Japaner im Verbandsliga-Derby gegen die TSG Bretzenheim zeigten.

Wer in der Schlussphase aus der Arena herüber kam, sah eine kämpfende, den Bällen nachjagende Mannschaft, lautstark von der gesamten Bank angestachelt – und auf der anderen Seite das Team, das dringend Punkte gegen den Abstieg braucht. 3:0 (2:0) hat der FC Basara gewonnen. „Da ist kein Abstiegskampf, keine Mentalität, kein Kratzen, kein Beißen“, schüttelt TSG-Trainer Timo Schmidt den Kopf, „der Schiedsrichter lässt eine lange Leine, wir stellen uns nicht drauf ein. Bei Basara tut jeder Zweikampf weh, bei uns keiner.“

Basara hebelt neu formierte TSG-Abwehr früh aus

Die Gäste hatten eine Fünferkette aufgeboten, um die hoch schiebenden Außenverteidiger auszubremsen. Doch als Baba einen langen Ball in den Lauf von Rechtsverteidiger Martin Dahlem spielte, lief dieser unbehelligt durch. Heber, 1:0 (7.), und das Gesetz, dass bei Bretzenheim-Spielen in aller Regel das erste Tor entscheidet, begann zu wirken. Zwei Chancen gab es nach Ecken durch TSG-Verteidiger Florian Maaß, sonst wurden nur die deutlich laufstärkeren Platzherren gefährlich. Benjamin Ghatas' 2:0 (37.), entstanden durch einen Einwurf, war folgerichtig.

Doch die TSG zeigte, wie es gehen könnte. Mitte der zweiten Halbzeit, nun im 4-3-3, war sie spielbestimmend, auch in engen, umkämpften Räumen intensiv mit dabei. Einzig, es entstand kaum Torgefahr. Und als der Bretzenheimer Widerstand gebrochen war, setzte Karim Hadri per selbst rausgeholtem Elfmeter noch einen drauf (90.+3). „Ich weiß nicht, warum sie gegen uns immer so bissig sind“, blickt Schmidt auf den Gegner, „es ist Quatsch, zu fordern, als Mainzer zusammenzuhalten, aber auf anderen Plätzen passiert es. Wir wussten, dass wir in den Zweikämpfen Schneid brauchen, und sind im Training auch darauf eingegangen, haben es aber nicht umsetzen können.“

Marzi: "An solchen Spielen ziehen wir uns hoch"

„Gegen eine Mainzer Mannschaft willst du gewinnen, oder?“, fragt Basara-Keeper Felix Pohlenz eher rhetorisch – und betont: „Wir haben diese Saison kein Derby verloren.“ In der Tat, drei Siege und das 1:1 in Marienborn bestätigen die von Trainer Takashi Yamashita angestrebte „Stadtmeisterschaft“. „Für uns geht es um nichts mehr, aber an solchen Spielen können wir uns hochziehen“, sagt Stürmer Joscha Marzi, „wir sind jetzt richtig gut drauf.“ Wenn, sagt Yamashita, das Kämpferische passt, könne sein Team auch gut spielen: „Das soll nicht unser Charakter sein, locker zu machen.“

FC Basara: Pohlenz – Dahlem, Okuno, Lautermann, Er – Baba (87. Abdelaali), Okuda – Marzi (82. Hadri), Ghatas (70. Amano), Haruyama (70. Maki) – Marino (58. Fukuhara).

TSG Bretzenheim: Mock – Zähme (46. Gharahgozlou, 61. Krijestorac), Maaß, Padberg, Heim, Lüdtke (18. Helbach) – Felker – Zimmermann, Gelenbevi – Yasar (69. Gärtner), Roden.

Aufrufe: 022.4.2023, 19:27 Uhr
Torben SchröderAutor