2024-04-25T14:35:39.956Z

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Marcel Winkens (Mitte) darf stolz auf sein Jüchen sein.
Marcel Winkens (Mitte) darf stolz auf sein Jüchen sein. – Foto: Sascha Köppen

Jüchen bringt Oberhausen ans Limit

RW Oberhausen - Jüchen: Beim 3:5 im Niederrheinpokal liegt der Landesligist mit 2:0 und 3:2 vorne.

Der Fisch – oder in diesem Fall Regionalligist RW Oberhausen – hing schon am Haken, doch um ihn auch tatsächlich einzuholen, „fehlten uns am Ende leider die Körner“, stellte Marcel Winkens bedauernd fest. Doch Grund, an der Leistung des von ihm trainierten Landesligisten VfL Jüchen/Garzweiler beim 3:5 (Halbzeit 2:1) im mehr als 20.000 Zuschauer fassenden Stadion Niederrhein irgendetwas auszusetzen, fand er nicht.

Nach 90 unerwartet packenden Minuten in der zweiten Runde des Niederrheinpokals stand für ihn außer Zweifel: „Hätten wir zu Hause gespielt, hätten wir das Spiel gewonnen.“

Knackpunkt der Partie, deren kurzfristige Verlegung mit dann alternativlosem Heimrechttausch die Fußballer in Jüchen ziemlich auf die Palme gebracht hatte, war vielleicht die Szene unmittelbar nach Beginn der zweiten Hälfte. Da hatte der junge Alexander Hahn (19), dem sein Coach ebenso eine famose Vorstellung bescheinigte wie dem gleichaltrigen Jan-Niklas Jaspers, nach feiner Einzelleistung nämlich den Treffer zum 3:1 auf dem Fuß. Winkens: „Macht er den, wäre das der Knockout gewesen.“ RWO-Keeper Robin Benz lenkte die Kugel indes so gerade noch am Pfosten vorbei.

Ein legendärer Auftritt

Wie stark die Gäste vor rund 700 Zuschauern aufzutrumpfen wussten, zeigt das Fazit von Oberhaussen Trainer Jörn Nowak: „So komisch das klingt, ich bin am Ende stolz auf die Mannschaft und wie wir uns die Suppe, die wir uns selbst eingebrockt haben, auch ausgelöffelt haben. Denn klar ist, du kannst solche Spiele auch verlieren.“ Stimmt auffallend, schließlich lag der Außenseiter nach Treffern von Fatlum Ahmeti (6. und 35./Foulelfmeter) mit 2:0 und später nach dem Tor von Pascal Moseler auch noch mal mit 3:2 (60.) vorne. Fabian Holthaus kurz vor dem Seitenwechsel (41.) und ein Eigentor von Tim Hintzen sorgten für das 2:2 (52.), doch den Unterschied machte der zum zweiten Abschnitt gekommene Moritz Stoppelkamp. Der ehemalige Bundesliga-Profi glich zum 3:3 (73.) aus und entschied das Match nach Tobias Boches Tor zur 4:3-Führung (74.) mit seinem abgefälschten Schlenzer zum 5:3 (84.). Ein Kurzauftritt, der selbst Winkens beeindruckte: „So eine Ruhe am Ball und und diese Übersicht habe ich selten gesehen. Und dabei hast du das Gefühl, er hat sich noch nicht mal angestrengt.“

Der VfL, der in Jochen Schumacher (Adduktorenzerrung) bereits in der dritten Minute seinen vierten Innenverteidiger nach Tim Heubach, Yannick Filipovic und Noah Villanueva verloren hatte, vermochte fortan nichts mehr entgegenzusetzen. Trotzdem nahm Winkens die Erinnerung an einen schönen Abend mit nach Jüchen: „RWO war ein toller Gastgeber – total sympathisch und unfassbar professionell.“

Aufrufe: 027.9.2023, 23:00 Uhr
RP / Dirk SitterleAutor