Jahn-Legende Oli Hein: »Jetzt können sie sich beweisen«

Bei der Profimannschaft des SSV Jahn kriselt es im Moment. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass bei den Regensburger im Allgemeinen eine erfreuliche Entwicklung zu beobachten ist. Mehr und mehr junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchs schaffen den Sprung in den Profikader. Jonas Brunner, Jannik Graf, Kelvin Onuigwe oder Leopold Wurm - diese Toptalente musste der Jahn nicht für teures Geld holen, sie alle kommen aus dem eigenen Nachwuchs. Die Durchlässigkeit nach oben in die erste Mannschaft wurde erhöht, eines der großen Ziele eines jeden Vereins. Ein Indiz dafür, dass in Sachen Nachwuchsarbeit in den vergangenen Jahren vieles richtig gemacht wurde in Regensburg? "Schön langsam können wir die Früchte für unsere Arbeit ernten. Bevor jedoch in der Nachwuchsarbeit ein sichtbarer Erfolg da ist, sind viele Entbehrungen nötig und es muss sehr viel investiert werden. Von der Leitung des NLZs bis hin zu den Trainern ist kontinuierlich gute Arbeit geleistet worden. Und auch ich als Individualtrainer habe meinen Beitrag dazu geleistet", sagt Oliver Hein.

Hein: "In der Vorrunde hat`s mehr Spaß gemacht."

Dass die Stimmung beim Jahn schon mal besser war in dieser Spielzeit, das gibt auch Hein zu: "In der Vorrunde hat`s mehr Spaß gemacht. Wir tun uns im Moment einfach schwer." Gleichzeitig ist Hein, der den Jahn in- und auswendig kennt, weit davon entfernt, zu einer Generalkritik anzusetzen: "Prinzipiell liegen wir immer noch weit über dem, was wir erwartet hatten." Die junge Mannschaft müsse nun mit einer ganz anderen Ausgangslage zurechtkommen. "In der Hinrunde konnten wir praktisch nur gewinnen. Plötzlich haben wir jetzt auch was zu verlieren. Das ist für die vielen jungen Spieler eine neue Erfahrung. Der Kopf spielt eine entscheidende Rolle. Das ist jetzt eine schöne Herausforderung für die Jungs, jetzt können sie sich beweisen. Ich hoffe, dass bald die Lust am Gewinnen wieder größer ist als die Angst vorm Verlieren."

Neben dem Fußball in der Domstadt beschäftigt den Vater eines zweijährigen Sohnes im Moment sein beruflicher Werdegang. In seinem Wohnort Dingolfing hat er sich als Heilpraktiker selbstständig gemacht und gerade eine Praxis eröffnet. "Das war immer mein Wunsch, nach meiner Fußballerkarriere den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen. Da möchte ich mir Schritt für Schritt etwas aufbauen. Die Eröffnung der eigenen Praxis war da ein großer Meilenstein, es gibt natürlich viel zu tun", schmunzelt Hein. Am Ball ist er daher nur noch selten, wie er verrät: "Tatsächlich war ich zuletzt das erste Mal nach Ende meiner Karriere für die Traditionself des SSV Jahn beim Benefizturnier in Hauzenberg im Einsatz. Eine tolle Sache. Zudem bin ich jetzt öfters auf dem Tennisplatz zu finden. Meine zweite Leidenschaft, die Zeit meiner Profikarriere immer etwas zurückstecken musste." Langweilig wird Oliver Hein also sicher nicht. Auch beim SSV Jahn ist er schließlich weiterhin ein gefragter Mann.