2024-05-28T14:20:16.138Z

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Bei Hannover 96 erlebte Matthias Ostrzolek eine schwierige Zeit
Bei Hannover 96 erlebte Matthias Ostrzolek eine schwierige Zeit – Foto: Sven Simon/Imago
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Hallbergmoos-Neuzugang Ostrzolek erlebte Schattenseiten im Profifußball: „Eine schwere Erfahrung“

Höhen und Tiefen des Profifußballs

Acht Jahre spielte Matthias Ostrzolek in der Bundesliga. Kürzlich verkündete er sein Karriereende. Im Live-Interview spricht der Ex-Profi über seine Zukunftspläne.

München – Augsburg, Hamburg und Hannover. Matthias Ostrzolek ist während seiner Karriere für verschiedene Vereine aufgelaufen. Immer wieder musste der mittlerweile 32-Jährige dabei mit den Höhen und Tiefen des Profifußballs umgehen.

Eigentlich wollte Ostrzolek aber gar nicht in einen Verein. Als fünfjähriger Junge machte es ihm viel mehr Spaß, mit seinem Bruder zu kicken. Alleine in einem Verein, mit fremden Jungs – das hat dem gebürtigen Bochumer gar nicht gefallen. „Meine Eltern wollten mich im Verein anmelden. Das fand ich dann nicht so cool, weil mein Bruder nicht mehr dabei war“, berichtete Ostrzolek im Live-Interview mit Fussball Vorort.

„Ich war nie das größte Talent in meinem Jahrgang“: Ostrzolek blieb der Durchbruch fast verwehrt

Schlussendlich konnte Ostrzolek aber überzeugt werden. „Nach einem Jahr haben es meine Eltern dann doch geschafft. Ein weiteres Jahr später ging es von einem kleineren Verein direkt zum VfL Bochum.“ Nachdem Ostrzolek dort die gesamte Jugend durchlief, gelang ihm auch der Durchbruch zu den Profis.

Danach sah es anfangs allerdings gar nicht aus. „Ich war nie das größte Talent in meinem Jahrgang. Ich war zwar in der zweiten Mannschaft, aber der Sprung zur Ersten ist dann nochmal echt groß. Die erste Saison lief für mich katastrophal“, berichtete Ostrzolek über seine ersten Erfahrungen bei den Herren.

Matthias Ostrzolek: 2012 gelingt mit dem FC Augsburg der finale Sprung in die Bundesliga

Gleichzeitig hat der Linksverteidiger deswegen bereits nach einer Alternative gesucht und ein Studium begonnen. Dann wartete aber doch der Befreiungsschlag. „Über den U21 Länderpokal haben sich dann Vereine und Berater bei mir gemeldet. Vorerst bin ich dann beim VfL Bochum zu den Profis in die 2. Bundesliga gekommen“, berichtete Ostrzolek.

Nachdem der Aufstieg mit dem Heimatverein aber nicht gelingen wollte, lief es wieder schlechter. Sowohl für den VfL als auch für Ostrzolek. Es bot sich allerdings eine neue Möglichkeit an, denn auf der Rückreise aus dem Trainingslager meldete sich der FC Augsburg. Für Ostrzolek war klar, dass er diese Chance nicht verpassen möchte. Mit etwas Glück gelang dem Defensivspieler sofort der Durchbruch in der Bundesliga. „Eigentlich war ich dort erst als Backup eingeplant. Der andere Verteidiger hat sich dann aber verletzt und ich habe direkt gespielt“, so Ostrzolek über seinen Durchbruch.

Beim Hamburger SV erlebt Ostrzolek zum ersten Mal die Schattenseiten des Profifußballs

Nach der Zeit beim FC Augsburg war es Zeit für einen neuen Weg. Dabei entschied sich Ostrzolek für den Hamburger SV „Für mich war dann die Zeit gekommen, mal einen größeren Verein noch kennenzulernen. Der HSV hat mich begeistert.“ Bei so einem großen Verein wurde der junge Profi erstmals mit den Schattenseiten des Profifußballs konfrontiert.

„Die Zeit dort war sehr intensiv. Es war schön, aber auch anstrengend für den Kopf, weil die Aufmerksamkeit einfach viel höher war. Wenn es sportlich nicht so läuft, kommt natürlich auch viel Druck hoch.“ Der Verteidiger scheint die Hindernisse allerdings gut gemeistert zu haben. Nach drei Saisons beim HSV kommt es zum letzten Wechsel zu Hannover 96.

„Man hat sich trotz guter Leistung dann nicht so wertgeschätzt gefühlt.“

Matthias Ostrzolek

Auch dort wird Ostrzolek mit einigen Problemen konfrontiert, die sich außerhalb des Platzes entwickelten. „Die Ultras haben sehr viel Stimmung gegen Martin Kind gemacht. Man hat sich trotz guter Leistung nicht so wertgeschätzt gefühlt.“ Nach zwei Saisons folgte dann der Abstieg für Hannover in die 2. Bundesliga. Dort erlebte der gebürtige Bochumer seinen sportlichen Tiefpunkt.

Im dritten Jahr bei Hannover 96 wird Ostrzolek plötzlich nicht mehr so behandelt wie früher

Nachdem er seine Position in der Stammelf abgeben musste, wurde mit Ostrzolek scheinbar plötzlich anders umgegangen. „Das dritte Jahr in Hannover war sehr schwer. Dass ich so als Spieler behandelt wurde, damit war schwer umzugehen. Es war eine schwere Erfahrung.“ Nachdem er dann bis vor Kurzem in der österreichischen Bundesliga für FC Admira Mödling aufgelaufen war, beendete er seine bewegte Profi-Karriere.

Seit März kickt der Verteidiger noch für den VfB Hallbergmoos in der Bayernliga. Hauptsächlich fokussiert sich Ostrzolek aber auf einen neuen Karriereweg. Dabei steht noch offen, ob es für den 32-Jährigen in die Spielerberatung oder den Trainerbereich gehen wird. (Louisa Genthe)

Aufrufe: 06.4.2023, 13:45 Uhr
Louisa GentheAutor