2024-05-28T14:20:16.138Z

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Vor Tim Haal liegen ein paar spannende Tage.
Vor Tim Haal liegen ein paar spannende Tage. – Foto: Christoph Thyssen

Haal: "Freue mich, für Deutschland zu spielen"

Der Oberliga-Fußballer nimmt in Dresden an einem Sichtungslehrgang der deutschen Bundesauswahl der Berufsfeuerwehren teil. Am Mittwoch tritt er im Trikot des 1. FC Kleve im Pokal gegen den SV Sonsbeck an.

Vor knapp einem Jahr hat Oberliga-Fußballer Tim Haal die Ausbildung zum Brandmeister abgeschlossen. Jetzt steht der gebürtige Xantener, der für den 1. FC Kleve spielt und von 2012 bis 2014 für den SV Sonsbeck auflief, auf dem Sprung in die deutsche Bundesauswahl der Berufsfeuerwehren. Der 33-Jährige, der auf der Feuer- und Rettungswache in Walsum arbeitet und in Oberhausen wohnt, wurde von Nationaltrainer Heinz-Jürgen Pieper zu einem Sichtungslehrgang eingeladen. Ein Gespräch über Fußballehren bei der Feuerwehr, das Niederrhein-Pokalspiel zwischen Kleve und Sonsbeck (19.30 Uhr) und das Karriereende.

Herr Haal, was muss man machen, um Feuerwehr-Nationalfußballer zu werden?

Tim Haal: "Gut Fußball spielen, wenn der Nationaltrainer zuschaut (lacht). Er war wohl schon im Mai da, als ich mit der Duisburger Feuerwehr-Stadtauswahl NRW-Meister wurde. Im vergangenen Monat hat der Trainer dann gesehen, wie wir in Duisburg beim Turnier um den Deutschen Meistertitel Vierter geworden sind. Ich bin mit meiner Mannschaft im Halbfinale im Elfmeterschießen gescheitert. Der Coach hat dann später zwei Mitspieler von mir angesprochen und zu einem Sichtungslehrgang nach Dresden eingeladen. Ich war da schon auf dem Heimweg. Die beiden haben mir Grüße von ihm ausgerichtet und mitgeteilt, dass ich ebenfalls dabei bin."

Und was erwartet Sie in Dresden?

Haal: "Das weiß ich noch gar nicht so genau. Der Lehrgang geht vom 25. bis 27. Oktober. Es wird mehrmals trainiert, und es gibt wahrscheinlich zwei Testspiele gegen Mannschaften aus der Region. Ich freue mich auf jeden Fall schon riesig darauf. Für Deutschland zu spielen ist ein Highlight in meiner Fußballer-Karriere. Wir bekommen die Ausstattung, die die echten Nationalspieler tragen."

Wie lange wollen Sie denn noch auf dem hohen Niveau spielen?

Haal: "Ich habe immer gesagt, dass ich meine aktive Karriere in Kleve unter Vorstandsmitglied Hans Noy und Trainer Umut Akpinar beenden möchte. Ich fühle mich derzeit noch sehr fit. Sollte das irgendwann mal nicht mehr der Fall sein und ich den zeitlichen Aufwand bei einem höherklassigen Klub nicht mehr auf mich nehmen möchte, würde ich gerne nochmals unter meinem Vater spielen, der im Moment den Moer­ser A-Ligisten Borussia Veen trainiert. Vielleicht passt es ja dann. Aber bis dahin vergeht hoffentlich noch viel Zeit. Der 1. FC Kleve gibt mir im Moment nicht das Gefühl, mich verändern zu müssen."

Zurück zur Gegenwart. Am Mittwoch stehen Sie mit dem 1. FC Kleve wieder dem SV Sonsbeck gegenüber – diesmal im Niederrhein-Pokal-Achtelfinale. Vor vier Wochen gab’s am Bresserberg in der Oberliga eine spektakuläre 3:4-Niederlage. Wie kann es diesmal mit einem Klever Sieg klappen?

Haal: "Zunächst muss ich sagen, dass wir beim 3:4 völlig neben uns standen. Es war ein rabenschwarzer Tag. Es hat von Beginn an nichts von dem geklappt, was vorher besprochen wurde. Nicht nur unser Trainer war sprachlos. Diesmal, so viel kann ich versprechen, werden die Sonsbecker eine andere Klever Mannschaft vor sich haben. Wir sind jetzt auf einem richtig guten Weg. Und im Pokal unter Flutlicht zu spielen bringt eine ganz besondere Atmosphäre mit sich. Es wird aber wohl wieder eine enge Kiste werden."

Warum steht der SV Sonsbeck in der Oberliga-Tabelle besser da als der 1. FC Kleve?

Haal: "Ich habe zwar nicht mehr so den ganz engen Draht nach Sonsbeck, weiß aber, dass Heinrich Losing dort einen richtig guten Job macht. Die junge Truppe ist eingespielt und lebt zurzeit noch etwas von der Aufstiegseuphorie. Aber wir haben uns mittlerweile gefangen. Und ich bin ohnehin jemand, der zu diesem frühen Zeitpunkt in der Saison nicht auf die Tabelle schaut, da sie noch keine richtige Aussagekraft hat."

Das Gespräch führte Rene Putjus.

Aufrufe: 019.10.2022, 09:30 Uhr
René PutjusAutor