Vor dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte

Zum letzten Heimspiel einer guten Saison wird im Stadion „Kuhlert“ noch mal „jett meng“ sein. Schon mit einem Unentschieden des FC Union Schafhausengegen Alemannia Mariadorf wäre den Gastgebern die Vizemeisterschaft in der Landesliga nicht mehr zu nehmen. „Das wäre der bisher größte Erfolg in der Vereinsgeschichte“, sagt Trainer Jochen Küppers als „Konstrukteur“ mit durchklingendem Stolz.

Der Club mit der zweitstärksten Abwehr in der Klasse hat sein Saisonziel erreicht. „Oben mitspielen“, lautete die Vorgabe. Brisanz bekommt das Spiel aber vor allen Dingen durch die Mariadorfer Ausgangslage. Die „Landalemannen“ und ihr Trainer Sebastian Wirtz sind Vorletzter mit drei Punkten Rückstand auf den Kohlscheider BC und könnten bei einer Niederlage fast schon abgestiegen sein.

Mariadorf hat danach noch zwei Partien zu absolvieren, während Union am Pfingstmontag letztmals spielt und Gast von Germania Erftstadt-Lechenich sein wird. „Auch das wird noch mal eine Herausforderung für uns. Erftstadt verabschiedet Trainer Paul Esser nach 15 Jahren. Da werden sie sich nochmals richtig reinhängen. Wir aber auch“, sagt Küppers.

Eine kurze Rückblende in den November 2021: Es fing seinerzeit gut an für die Schafhausener Gäste. Im Mariadorfer Südpark schien die Sonne symbolisch schon nach zwei Minuten. Joel Specht hatte Union in Führung gebracht. Nach knapp 40 Minuten stellte sich ein zweiter Vorteil für die Mannschaft von Jochen Küppers ein: Der Mariadorfer Abdullah Basogul handelte sich eine Rote Karte nach einer Tätlichkeit ein. In der 60. Minute schien die Partie gelaufen. Stefan Jörling legte das 2:0 nach. Trotz Überzahl taten sich die Unioner etwas schwer. Mariadorf schaffte den Anschluss per Foulelfmeter durch Pascal Willems und die Gäste mussten noch zittern, bis Niklas Braun in der Schlussphase das 3:1 machte.

Niklas Demming verpflichtet

Die Aufbereitung des neuen Kaders zieht in Schafhausen derweil weiter an. Mit dem 23-jährigen Stürmer Niklas Demming hat man einen weiteren Offensivmann geholt. Der beidfüßig starke Urgolkrather spielte fast immer für seinen Heimatort, nur eine zweijährige Unterbrechung führte ihn nach Beeck.

„Ich lasse keinen Schlendrian zu.“ Das versprach Dirk Kalkbrenner, Trainer von Germania Teveren, vor dem Spiel bei Alemannia Mariadorf. Der Club vom Geilenkirchener Stadtrand hielt sich ziemlich genau an diese Order und ließ mit einem 3:0 keinerlei Zweifel zu. Mit den gleichen Absichten reist Germania am Sonntag (15.30 Uhr) zum Kohlscheider BC. Auch hier wird man sich „reinhängen“, zeigt der Trainer an.

Die Kohlscheider ringen hartnäckig im Fernduell mit Mariadorf um ein weiteres Jahr Landesliga-Zugehörigkeit. „Wir können es uns nicht leisten, den Abstiegskampf in irgendeiner Weise zu beeinflussen. Das wäre den anderen gegenüber auch nicht fair“, sagt Dirk Kalkbrenner. Für sein Team geht es zwar um fast nichts mehr, denn die „Heide-Kicker“ können im allergünstigsten Fall noch Tabellenvierter werden, bei zwei ausstehenden Partien. Nach dem Kohlscheid-Auftritt empfangen die Germanen den Tabellenletzten und Absteiger SC Brühl, am letzten Spieltag hat man frei.

Vorher will man sich aber noch für das 0:2 revanchieren, das der KBC und sein Coach Andreas Puzicha den Germanen im heimischen Stadion verpassten. Drei Minuten nach der Pause brachte Marcel Wüst seine Elf in Führung. In der Nachspielzeit stellte Carlos Woyke-Fernandez mit dem 2:0 den Spielverlauf so ziemlich auf den Kopf. 92 Minuten lang hatte Teveren eine Flut an Chancen nicht genutzt.

Auch diesmal könnten die Zeichen bei den Germanen auf „Sturm“ stehen, wie zuletzt im Mariadorfer Südpark.