2024-04-29T14:34:45.518Z

Spielbericht
Schorsch Mewes sorgt sich, ist aber überzeugt, dass der 1. FC Kleve die Klasse hält.
Schorsch Mewes sorgt sich, ist aber überzeugt, dass der 1. FC Kleve die Klasse hält. – Foto: Arno Wirths

Georg Mewes zum 1. FC Kleve: „Es wird langsam eng für uns“

Der Sportliche Leiter des 1. FC Kleve spricht über die Abstiegssorgen in der Oberliga und die Kaderplanung.

Die Abstiegssorgen beim Oberligisten 1. FC Kleve sind mittlerweile gewaltig: Das Team von Trainer Umut Akpinar steht nach zwei Niederlagen in Folge auf Platz 15. Der Sportliche Leiter Georg Mewes (75) verrät vor dem Heimspiel gegen den SV Sonsbeck (Mittwoch, 19.30 Uhr) im Gespräch, wie die Stimmung am Bresserberg ist.

Herr Mewes, wie besorgt sind Sie mit Blick auf die Tabelle?

Georg Mewes Keine Frage: Es wird langsam eng. Sechs Partien sind es noch bis zum Saisonende, wir müssen noch mindestens drei Siege holen. Und in den nächsten beiden Heimspielen gegen den SV Sonsbeck und den VfB 03 Hilden müssen es mindestens vier Zähler sein. Zumal wir derzeit Woche für Woche kuriose Ergebnisse sehen, mit denen niemand rechnet. Der direkte Konkurrent Mülheimer FC 97 gewinnt plötzlich gegen die Spitzenmannschaften Germania Ratingen und Sportfreunde Baumberg – das tut natürlich weh. Aber einige Teams im Keller haben gerade das Spielglück, das uns total fehlt.

Anfang der Saison haben Sie die Rolle als Kaderplaner übernommen. Hatten Sie damit gerechnet, dass es so spannend werden würde?

Mewes Nein, überhaupt nicht. Aber uns ist auch alles widerfahren, was uns hätte widerfahren können: Krankheiten, langwierige Verletzungen, Pech in den Partien. Zu Beginn der Saison, als fast alle Mann an Bord waren, haben wir 19 unserer 27 Punkte geholt, wir standen im oberen Tabellendrittel. Danach hat uns das Glück total verlassen.

"Bin mir zu 100 Prozent sicher"

Wie zuversichtlich sind Sie denn überhaupt noch, was den Klassenerhalt angeht?

Mewes Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass es klappen wird. Wir haben es in den jüngsten drei Partien gar nicht schlecht gemacht, nur die Ergebnisse stimmten nicht. Die Qualität reicht, daher werden wir schlussendlich auch über dem Strich stehen. Zumal wir in dieser Saison eigentlich nur in zwei Partien richtig enttäuscht haben, und nicht ein einziges Mal hat sich die Mannschaft hängengelassen. Das gibt mir Hoffnung. Und unsere Ausgangsposition ist nicht katastrophal. Daher hat sich auch noch niemand aufgegeben, das Team ist zuversichtlich.

Am Freitagabend unterlag Ihre Mannschaft dem Spitzenreiter Sportfreunde Baumberg mit 0:4. Wie schlecht war die Vorstellung?

Mewes Ich war schon erschrocken, weil wir nicht eine Torchance herausgespielt haben. Das ist zu wenig. Wobei die Niederlage dann auch leicht zu akzeptieren ist. Viel zu häufig haben wir gut gespielt, aber verloren. Nun war die Niederlage absolut verdient.

Sie haben im Winter vier Spieler verpflichtet, die im Abstiegskampf die entscheidende Verstärkung sein sollten. Wie zufrieden sind Sie mit Ihren Transfers?

Mewes Nun, man muss natürlich sehen, dass Alfred Appiah und Marvin Müller langfristig ausfallen. Luca Tim Jerz und gerade Leon Schütz aber machen ihre Sache gut.

In den vergangenen Jahren war es stets so, dass der 1. FC Kleve zunächst mit arrivierten Leistungsträgern wie Fabio Forster, Niklas Klein-Wiele oder Nedzad Dragovic verlängert hat, um sie herum wurde dann gewissermaßen die Mannschaft aufgebaut. Nun haben Sie zunächst einmal junge Akteure wie Diwan Duyar, Frederik Meurs und Philipp Divis an den Klub gebunden. Ist das eine Kurskorrektur?

Mewes Nein, mit den Jungs sind wir uns nur recht zügig einig geworden. Aber ich spreche auch mit Fabio Forster, Niklas Klein-Wiele, Pascal Hühner, Nedzad Dragovic, Ahmet Taner oder Danny Rankl. Da passiert im Hintergrund eine Menge. Und am Montagabend hat mir auch Alexander Basalo die Zusage für die nächste Saison gegeben. Wir sind auf einem guten Weg.

Zusagen bei Ligaverbleib

Sind Sie auch schon mit Neuzugängen beschäftigt?

Mewes Ja, wir haben schon einige junge Leute verpflichtet, die von weither kommen. Sie haben aber unter der Bedingung zugesagt, dass wir in der nächsten Saison in der Oberliga spielen. Der Klassenerhalt ist also unheimlich wichtig.

Wären Sie denn auch bereit, in der Landesliga als Sportlicher Leiter weiterzumachen?

Mewes Daran denke ich überhaupt nicht, wir sind auch in der nächsten Saison Oberligist. Ganz sicher.

Am Mittwochabend geht es gegen den Tabellenneunten SV Sonsbeck. Wie stehen die Chancen?

Mewes Das wird ein ganz besonderes Spiel, immerhin ist es ein Derby. Der Gegner will uns wehtun. Da wird im Stadion die Post abgehen. Ich hoffe auf viele Zuschauer, von beiden Seiten. Für mich wird esauch ein besonderes Spiel, immerhin war ich Anfang des Jahrtausends vier Jahre Trainer beim SV Sonsbeck – eine geile Zeit. Und der heutige Trainer, Heinrich Losing, war damals mein ältester Spieler. Aber all das zählt jetzt nicht: Wir müssen gewinnen, sonst wird es dramatisch im Tabellenkeller. Und wir haben durchaus gute Chancen, zumal die Sonsbecker auch schon seit sechs Partien ohne Sieg sind.

Das Gespräch führte
Maarten Oversteegen

Aufrufe: 017.4.2024, 08:00 Uhr
Maarten OversteegenAutor