2024-04-30T08:05:46.171Z

Analyse
Nach drei Niederlagen zum Auftakt steht auch Trainer Florian Fischer in der Kritik.
Nach drei Niederlagen zum Auftakt steht auch Trainer Florian Fischer in der Kritik. – Foto: Markus Schmautz

Für Schwabmünchens Trainer wird die Luft dünner

Beim Landesligisten ist nach drei Auftaktniederlagen Feuer unterm Dach

Es ist eine Horror-Bilanz, die die Fußballer des TSV Schwabmünchen aufzuweisen haben: 22 Spiele stehen sie nun schon ohne Sieg da – das letzte Mal konnten sie im Oktober 2021 mit 2:0 in Hallbergmoos gewinnen. Abgeschlagen stieg man aus der Bayernliga in die Landesliga ab, doch auch in der neuen Liga wurde es nicht besser: Drei Spiele, drei Niederlagen lautet die ernüchternde Bilanz von Trainer Florian Fischer, der das Team im Februar 2022 übernommen hatte.

Klar, dass jetzt auch die Diskussion um den Trainer losgeht. Fußball-Abteilungsleiter Germar Thiele möchte kein klares Bekenntnis zum Trainer abgeben: „Keiner hat eine Jobgarantie. Wenn uns nicht bald die Wende gelingt, dann schließe ich auch personelle Konsequenzen nicht aus.“

Der Trainer sei immer das schwächste Glied in der Kette, so Thiele, der aber auch andere einschließlich sich selbst in der Verantwortung sieht: „Alle stehen zur Disposition – nicht nur der Trainer, sondern auch die Sportliche Leitung und ich als Abteilungsleiter. Man muss auch seine eigenen Fehler hinterfragen. Entweder wir kriegen jetzt schnell die Wende hin, sonst müssen wir uns was einfallen lassen. So kann es jedenfalls nicht weitergehen.“

Abteilungsleiter Germar Thiele will alles hinterfragen

Kann es also sein, dass Thiele, der seit 16 Jahren Abteilungsleiter in Schwabmünchen ist, demnächst hinwirft? „Damit ist ja auch keinem gedient, wenn ich jetzt aufhöre. Aber wir müssen alles hinterfragen. Es gibt nicht den einen Schuldigen. Wir müssen uns zusammensetzen und schnellstmöglich versuchen, einen Weg aus der Misere zu finden.“

Das Problem sei aus Sicht des Abteilungsleiters vor allem die wenig durchschlagskräftige Offensive. „Stellenweise haben wir ja ganz ordentlichen Fußball gespielt, aber wir müssen endlich auch mal Tore machen.“ Deshalb sei man auf der Suche nach Verstärkungen für den Angriff. Doch Thiele warnt vor überzogenen Erwartungen: „Der Stürmer, der 20 Buden garantiert, den gibt es nicht. Zumal wir nach dem Abstieg auch nicht mehr die Anlaufstelle sind, wo alle gerne hin möchten.“

Hinzu kommt, dass einige Spieler nach langen Verletzungen immer noch ihrer Form hinterherlaufen: „Einige spielen derzeit unter ihren Möglichkeiten. Es ist ja nicht so, dass wir eine schlechte Mannschaft haben, aber manchmal fehlt uns auch ganz einfach das Glück im Abschluss.“

Coach Florian Fischer ist nicht überrascht, dass jetzt die Trainerdiskussion losgeht: „So ist das im Fußball, damit kann ich leben.“ Er werde mit seinem Co-Trainer Robert Rakaric weiter 100 Prozent geben: „Wir bereiten die Mannschaft akribisch vor, viel mehr können wir nicht machen. Wir werden auf jeden Fall weiter Gas geben und ich glaube, die Mannschaft weiß sehr wohl, was sie an uns hat. Aber leider scheitert es manchmal an der Umsetzung.“

Fischer fordert von seinem Team mehr körperliche Aggressivität: „Wir müssen mit mehr Körperlichkeit in die Spiele gehen. Es reicht in der Landesliga nicht, zweimal mit dem Hintern zu wackeln. Unsere Gegner haben uns mit einfachen Mitteln geschlagen: langen Bällen und Kampf. Wir müssen kämpferisch dagegenhalten und auch mal dazwischengehen.“

Mehr Lokalsport gibt es unter www.schwabmuenchner-allgemeine.de

Aufrufe: 028.7.2022, 07:16 Uhr
Schwabmünchner Zeitung / Norbert StaubAutor