Fünfter Sieg in Folge: Viktoria plötzlich bester Regionalligist

Wer hätte vor der Saison gedacht, dass Viktoria 1889 das beste Berliner Team in der Regionalliga Nordost werden könnte? Wahrscheinlich die wenigsten. Doch nach zuletzt fünf Siegen in Folge haben sich die Himmelblauen am BFC Dynamo vorbeigeschlichen und den dritten Platz hinter dem FC Energie Cottbus und dem Greifswalder FC erobert. Letztgenannter hat Mitte März für die letzte Niederlage gesorgt. Auf das 1:4 im Volksstadion folgten sechs Siege und ein Remis in der Regionalliga Nordost, sowie zwei Siege im Landespokal, welche den Einzug ins Finale bedeuteten. Am Samstag den 25.05. kann das Team eine starke Saison in der Hans-Zoschke-Arena von Lichtenberg 47 gegen Oberligist TuS Makkabi, gleichzeitig auch Titelverteidiger, krönen.

Doch was ist das Geheimrezept von Viktoria 1889? Trainer Semih Keskin, 2022 aus dem Nachwuchs hochgezogen, hat sich mittlerweile etabliert. Schon in seiner Premierensaison wusste er nach dem Abstieg der Mannschaft aus der dritten Liga und dem folgenden Umbruch eine Einheit zu formen. Und obwohl u.a. Leistungsträger wie Enes Küc, Tobias Gunte, Moritz Seiffert, Christopher Theisen, Phil Harres oder Mladen Cvjetinovic im Sommer 2023 das Team als Leistungsträger und Führungsspieler verließen, ist kein Leistungsabfall zu sehen. Stattdessen haben sich andere junge Spieler, die größtenteils aus dem Nachwuchs hochgezogen wurden, stetig weiterentwickelt. Andere, wie Rückkehrer Lucas Falcao, mit 15 Toren Top-Torschütze, Abwehrchef Fatih Baca, oder Mittelfeldstratege Berk Inaler, haben einen weiteren Schritt aus dem Schatten anderer gemacht und bilden eine stabile Achse. Auf dem Platz gibt es eine klare Hierarchie, trotzdem agieren alle auf Augenhöhe und jeder weiß um seine Aufgabe und Wichtigkeit im Spiel.

Auch in diesem Sommer dürften einige Spieler den Verein wieder verlassen. Sie sind jung, motiviert, haben Talent und wollen sich weiterentwickeln. Bereits in der Vergangenheit konnten Viktoria Talente an 3.Ligisten vermitteln. Der Status als „Ausbildungsverein“ dürfte sich auch in diesem Jahr bestätigen. Das ist natürlich auch der starken Nachwuchsarbeit geschuldet. Neue Talente werden den Sprung nach oben schaffen und sich auf der Bühne, unter dem dafür idealen Trainer, präsentieren dürfen. Es ist der etwas andere Weg zu den meisten Konkurrenten in der Regionalliga Nordost, der sich derzeit auszahlt.