2024-04-25T14:35:39.956Z

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Arber Morina (l.) und Lucas Altenstrasser coachen nächste Saison die Fortuna-Kicker. – Fotos: Schneider, Würthele
Arber Morina (l.) und Lucas Altenstrasser coachen nächste Saison die Fortuna-Kicker. – Fotos: Schneider, Würthele

Fortuna: Arber Morina wird Chefcoach, Altenstrasser sein „Co“

Eine Ära geht an der Isarstraße zu Ende: Der eigene Schwiegersohn beerbt Helmut Zeiml zur neuen Saison als Übungsleiter

Was im Grunde seit Wochen ein offenes Geheimnis ist, macht der SV Fortuna jetzt öffentlich: Am Ende der Saison wird Dauer-Trainer Helmut Zeiml (56) sein Traineramt beim Bayernliga-Aufsteiger nach zwölf Jahren abgeben. In Zeimls zweifelsohne große Fußstapfen tritt mit Arber Morina (36) der eigene Schwiegersohn und bisherige, langjährige Co-Trainer der Regensburger. Morinas Part als spielender „Co“ wird wiederum Lucas Altenstrasser (30) übernehmen. Der dienstälteste Cheftrainer aller 126 bayerischen Verbandsligisten bleibt dem Verein jedoch weiter erhalten, denn Zeiml tritt im Sommer an die Seite von Hans Meichel in der sportlichen Fortuna-Leitung.

Regensburgs sportlicher Leiter Hans Meichel ist von dieser Lösung überzeugt. Man habe sich bewusst gegen eine externen Mann entschieden. „Arber als Cheftrainer einzusetzen, das ist nach seiner jahrelangen Tätigkeit als Co-Trainer die logische Konsequenz. In der neuen Saison wird er dann nicht mehr selbst spielen, sondern sich voll auf den Trainerposten konzentrieren. Lucas wird ihm als spielender Co-Trainer zur Seite stehen. Das erachte ich als gute Lösung. Beide sind lange im Verein und wissen, wie der Verein tickt. Sie kennen und schätzen sich seit Jahren“, so Meichel. Vor Kurzem 77 Jahre alt geworden, freut sich der ehemalige Profi des SSV Jahn auch darüber, dass ihm Helmut Zeiml ab Sommer in der sportlichen Leitung zur Hand gehen wird: „Wir sind ja seit vielen Jahren bei Fortuna beieinander.“ Wie die Aufgabenteilung zwischen Meichel und Zeiml im Detail aussehen wird, das wird sich noch herausstellen.

Der scheidende Cheftrainer blickt nicht ohne eine Portion Stolz auf die Entwicklung der letzten Jahre: „Wenn man sieht, wo Fortuna hergekommen ist und wie wir jetzt in Regensburg dastehen, dann haben wir über die Jahre sehr viel erreicht – trotz vieler Kritiker“, sagt Helmut Zeiml, der sich mit dem letztjährigen Aufstieg in die Bayernliga den größten Erfolg der Vereinsgeschichte auf seine Fahne schreiben darf. In einigen Wochen übergibt Zeiml den Staffelstab an den eigenen Schwiegersohn: „Ich bin überzeugt davon, dass die Entwicklung definitiv weitergehen kann. Wir haben mit mir lange an einer Person festgehalten und jetzt wird das Ganze an den Co-Trainer weitergegeben. Nach zwölf Jahren brauchen die Spieler schon mal neue Impulse. Zum einen bin ich selbst ein bisschen ausgebrannt, zum anderen tut das der Mannschaft mit Sicherheit gut. Hans und ich sind ja immer noch im Hintergrund da“, skizziert der 56-Jährige.


Die Spieler lassen ihren Meistertrainer hochleben: Helmut Zeiml führte den SV Fortuna erstmals in die Bayernliga.
Die Spieler lassen ihren Meistertrainer hochleben: Helmut Zeiml führte den SV Fortuna erstmals in die Bayernliga. – Foto: Florian Würthele


Zeimls Nachfolger Arber Morina tut eingangs seine Freude über das ihm entgegengebrachte Vertrauen kund: „Das ist nicht selbstverständlich.“ Wahnsinnig groß dürfte die Umstellung für Morina in der neuen Saison gar nicht werden – steht er doch Zeiml bereits seit 2014 ununterbrochen als Co-Trainer zur Seite. Was die Geschichte abrundet: Passenderweise liegt das Elternhaus der Morinas direkt an der Sportanlage des SV Fortuna. Auf dem angrenzenden Bolzplatz wagten Arber, Teamkollege Arlind und Ismail ihre ersten fußballerischen Gehversuche.

„Trotz der großen Herausforderung bin ich guter Dinge, die gemeinsame Arbeit von Helmut und mir erfolgreich fortführen zu können. Auch für mich ist das eine logische Konsequenz. Ich kenne die Mannschaft gut, kenne mich in der Region sehr gut aus und habe viele Kontakte“, schildert Arber Morina. „Ich wünsche Helmut, dass er mit dem Klassenerhalt in die neue Funktion übergeht. Natürlich möchte auch ich selbst nächste Saison als Cheftrainer einen Bayernligisten übernehmen. Das wäre das perfekte Szenario.“

Zudem freut sich Morina schon auf die Zusammenarbeit mit seinem baldigen spielenden „Co“ Lucas Altenstrasser: „Lucas ist seit Jahren dabei und ein Leistungsträger in der Mannschaft. Er hat das richtige Alter, um das Amt zu übernehmen. Außerdem ist er sehr leistungsgierig und will sich in der Trainingsgestaltung stark mit einbauen, was mir zugutekommt.“ Als Spielertrainer habe Altenstrasser eine andere Perspektive als er von draußen, nehme im Spiel Dinge anders wahr. „In dieser Kombination können wir bessere Entscheidungen treffen“, ist sich Morina sicher und fügt an: „Mir war wichtig, dass auf der Trainerbank nicht dieselben Typen von Trainern hocken. Ich brauche jemanden, der mir in gewissen Situationen auch mal dagegenspricht. Wichtig ist, dass wir letztlich alles berücksichtigen und auf einen Nenner kommen.“

Der 30-jährige Altenstrasser hatte sich in der Vergangenheit beim VfB Straubing bereits Sporen als Spielertrainer verdient. Der neuen Aufgabe bei Fortuna Regensburg blickt auch er erwartungsfroh entgegen: „Ich freue mich natürlich über das Vertrauen der Verantwortlichen in meine Person. Die Konstellation mit Arber passt perfekt, weil wir uns auch privat gut verstehen. Der Verein ist mir über die Jahre ans Herz gewachsen und dazu kommt der Erfolg der letzten Jahre. Deshalb war es für mich keine Überlegung wert, als neuer Co-Trainer zuzusagen.“

Aufrufe: 028.3.2024, 08:00 Uhr
Florian WürtheleAutor