Der 1. FC Penzberg hatte eine gute Serie, doch nun verliert die Top-Mannschaft gegen den direkten Tabellennachbarn. Hält man den Relegationsplatz?
Penzberg – Vier Siege am Stück sammelte der 1. FC Penzberg zuletzt, über fünf Spieltage blieb er ungeschlagen. Gegen das einzig ungeschlagene Team der Bezirksliga Süd im laufenden Kalenderjahr aber war die Elf vom Nonnenwald chancenlos. Das lag zum einen an einem sehr organisierten und schwer zu bespielenden SV Bad Heilbrunn. Primär aber an dern fehlenden Bereitschaft der Penzberger, sich in ähnlichem Maße zu bewegen wie der Herausforderer.
„Laufbereitschaft und Freude am Fußball waren nicht da“, musste Trainer Sepp Siegert nach der 0:3-Heimpleite gegen die Elf vom Krebsenbach eingestehen. Ein Urteil, das nach den Erfolgen der Vorwochen schon ein wenig verwundert.
Siegert erinnert an seine eigene, lange Laufbahn und gibt zu bedenken, dass eine Mannschaft immer mal ein schlechtes Spiel einstreuen kann. Wirklich zu erklären vermochte der Coach die Eindeutigkeit in den Kräfteverhältnissen am Samstag gleichwohl nicht. Plan sei es gewesen, „ähnlich aggressiv“ als zuletzt gegen Raisting (3:1) und Wolfratshausen (4.1) aufzutreten. „Das haben wir nicht ansatzweise hingebracht – ein völliges Rätsel.“ Siegert mutmaßt in Richtung einer „gewissen Selbstzufriedenheit“. Zwar sei die Wechselbank üppig bestückt, doch stand jüngst zumeist eine ähnliche Formation zu Beginn auf dem Platz. Insbesondere der erste Spielabschnitt warf Fragen auf.
Während die Gäste durch Maximilian Lechner, Sebastian Ammer und Anton Krinner erste Torannäherungen verzeichneten, schaffte die Heimelf gleich überhaupt keinen Abschluss. Ein öffnender Ball auf die rechte Seite war dann Ausgangspunkt der Bad Heilbrunner Führung. Lechner hatte viel zu viel Platz für den Pass hinter die ohnehin luftige Abwehr, Ammer brauchte die Kugel nur noch an Daniel Baltzer vorbeizulegen – 0:1. Der HSV war jetzt merklich oben auf. Die Volleyabnahme von Anton Pappritz’ konnte der fehlerlose Baltzer gerade noch zum Eckball abwehren.
Den aber schickte Benedikt Specker so geschickt in die Mitte, dass eine simple Kopfballverlängerung ausreichte, um Ammer abermals freie Bahn, nun zum 2:0, zu verschaffen. Dass Ammer kurz nach der Pause den Dreierpack finalisierte, ist von einer pikanten Note flankiert. Einst beim SV Eberfing in der A-Klasse aktiv, bot er sich vor zwei Jahren in Heilbrunn an, von wo seine Mutter stammt. In dieser Saison blieb Ammer bis zum Match in Penzberg ein Torerfolg verwehrt. Eine Sternstunde für den Stürmer, eher das Gegenteil aber für die FC-Abwehr. Seine Elf sei bei den Gegentoren „überhaupt nicht bei der Sache“ und mit den Gedanken „nicht auf dem Platz“ gewesen, monierte Siegert.
Gleiches hätte beinahe für Franz Fischer gegolten der gegen Kevin Diemb ein Zeichen setzen wollte, und mit der Gelb-Verwarnung korrekt, aber auch tendenziell wohlwollend sanktioniert wurde. Mit Murat Ersoy im Zentrum und Elias Knott auf dem Flügel, nahm der FC-Vortrag nach Seitenwechsel phasenweise gefälligere Züge an. Aber da war die Sache längst durch. Zu stabil agiert der HSV in der Rückrunde, um eine derart formidable Führung zu verspielen.
Fischer war dann auch bei den wenigen Torchancen der Penzberger involviert; er verpasste aber ebenso wie Uros Puskas, der den Nachschuss zu hoch ansetzte und Dominik Bacher, dem Keeper Christoph Hüttl einen Glanzreflex entgegenstellte. Am Ende nahm Siegert das Streichresultat relativ gelassen. „Mir ist ein kompletter Ausfall lieber, als wenn jede Woche ein anderer patzt.“