2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Abwehrchef, Teamkapitän und mittlerweile ein Urgestein der Etzenrichter Mannschaft: Andreas Koppmann (rechts).
Abwehrchef, Teamkapitän und mittlerweile ein Urgestein der Etzenrichter Mannschaft: Andreas Koppmann (rechts). – Foto: Josef Trummer

Etzenricht hat einen Lauf: Quo vadis, Ex-Landesligadino?

Die Mannen von Spielertrainer Andreas Wendl eilen in der Bezirksliga Nord aktuell von Sieg zu Sieg – dabei war es im alten Jahr nicht wie gewünscht gelaufen

Von 2006 bis 2019 war in der Gemeinde Etzenricht vor den Toren Weidens durchgehend Landesligafußball geboten. Spieler wie Stürmer Martin Pasieka oder Mittelfeld-Regisseur Stephan Herrmann kicken seit vielen Jahren für den SVE, sind echt Urgesteine des Vereins. Spielertrainer der Mannschaft ist seit 2020 Andreas Wendl – der auch nächste Saison auf dem Etzenrichter Fußballschiff bleibt. In der Bezirksliga Nord sind die Etzenrichter derzeit Tabellensechster. Wendl spricht über die aktuelle Saison, über das besondere Flair in Etzenricht und etwaigen Träumereien von der Rückkehr in die Landesliga.

Als enttäuschender Elfter in die Winterpause gegangen, konnte Etzenricht im neuen Jahr fünf von sechs Spiele gewinnen. Die letzten vier allesamt. Wodurch man sich auf Rang sechs vorgearbeitet hat. Womit ist diese deutliche Diskrepanz in den nackten Ergebnissen festzumachen? An erster Stelle an der sich deutlich gebesserten Personalsituation, findet Spielertrainer Wendl. „Aufgrund vieler Ausfälle kamen die Spieler im alten Jahr nie auf den Fitnessstand, auf dem wir sie gebraucht hätten. Viele Spieler trugen Handicaps am Knie und Co. mit sich herum. In der Bezirksliga brauchst du viel Physis. Ist diese nicht gegeben, kannst du spielerisch noch so stark sein“, so der 35-Jährige. Aufgrund zu vieler individueller Fehler sei man nach dem 19. Spieltag „zu Recht“ nur Elfter gewesen.


In der Wintervorbereitung wurde vor allem in Sachen Fitness angesetzt. „Wir hatten in den letzten Spielen wieder genügend Spieler“, freut sich der Coach, „Dadurch können wir wieder vernünftig wechseln und Spieler nachschieben, wenn einer mal nicht so gut drauf ist. Ein gewisser Konkurrenzkampf ist zurück.“ Der positive Effekt: Spiele, die in der Hinrunde noch verloren gegangen waren, werden nun gewonnen. Zudem findet Wendl: „Gegenüber der Herbstrunde haben wir hoffentlich ein wenig dazugelernt. Zwei, drei Sachen, die wir uns vornehmen, setzen wir nun besser um.“


Längst hat Andreas Wendl, der sich auf die Dienste seines Co-Trainer Klaus Herrmann (42) verlassen kann, für die neue Saison zugesagt. Der 35-Jährige bleibt Spielertrainer des SV Etzenricht, in dessen „angenehmen“ Umfeld er sich sehr wohl fühlt. Vor allem schätzt Wendl die Verbindung aus Gemütlichkeit und Leistungsgedanke. „Das Zusammenspiel, dass wir auf der einen Seite gewissen Ambitionen und Ehrgeiz haben und wir auf der anderen Seite von der Kameradschaft leben, macht das Arbeiten in Etzenricht besonders.“ Das sehen auch die Spieler so: Ein Großteil der alteingesessenen Spieler kickt seit Jahren für den SVE.


Und wo soll es mittelfristig hingehen? Schließlich war der Verein in der Vergangenheit ja über ein Jahrzehnt lang in der Landesliga vertreten. Aufgrund dessen spielt der Gedanke Landesliga sicherlich schon immer mal wieder mit rein. „Die Spieler sind ambitioniert, das Umfeld natürlich auch“, sagt Andreas Wendl. „Wir können es aber realistisch einschätzen, dass wir in der jetzigen Liga gut aufgehoben sind. Nichtsdestotrotz wollen wir uns nächste Saison schon die Möglichkeit offenhalten, so lange wie möglich oben dabei zu bleiben. Dafür wollen wir alles geben.“ Auf Biegen und Brechen muss der Aufstieg jedoch auf keinen Fall her. Sonst verkrampfe man, stattdessen sei eine gewisse Gelassenheit wichtig, so Wendl. Schließlich hätten ja diese Saison Anspruch und Qualität nicht ganz zusammengepasst. Gegen eine Rückkehr in die Landesliga würde sich in Etzenricht aber ganz sicher niemand wehren.

Aufrufe: 024.4.2023, 16:38 Uhr
Florian WürtheleAutor