2024-05-22T11:15:19.621Z

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Ehemalige Tennisanlage an der Ottobrunner Straße in Unterhaching
Ehemalige Tennisanlage an der Ottobrunner Straße in Unterhaching – Foto: Martin Becker

Entspannter Trainingsbetrieb in Unterhaching unmöglich – Grüne fordern Konsequenzen

Engpass bei Fußballplätzen

„Die Plätze reichen nicht mehr aus, um einen entspannten Trainingsbetrieb durchzuführen“, heißt es in einem Antrag, der jetzt im Unterhachinger Gemeinderat gestellt wurde.

Unterhaching – Zuletzt kamen stets über 6000 Zuschauer zu den Fußballspielen des Drittligisten SpVgg Unterhaching, ähnlich groß ist das Interesse an den Footballspielen der Munich Ravens, die ebenfalls im Sportpark wirbeln. Doch neben dem Spitzen- gibt es auch allerlei Breitensport in Unterhaching: Je 26 Fußballteams, von Kindern bis zu erwachsenen, haben derzeit die beiden Vereins SpVgg und Fortuna gemeldet.

„Die Plätze reichen nicht mehr aus, um einen entspannten Trainingsbetrieb durchzuführen“, heißt es in einem Antrag, den die Grünen zusammen mit Julia Stifter (parteilos) im Gemeinderat stellten. Gefordert werden drei Dinge: erstens eine „gerechte Aufteilung der Platzressourcen“ für Fortuna und SpVgg Unterhaching, zweitens „die Prüfung der Errichtung eines weiteren Allwetterplatzes“ und drittens „die Einrichtung eines Runden Tisches“.

Mangel an Ressourcen liegt offen zutage

Nach Auffassung der Grünen wird „der Mangel an Ressourcen“ klar, wenn man den jüngsten Überblick des kommunalen Sportamts genau lese. Die Fortuna müsse aktuell „bei einigen Mannschaften einen Aufnahmestopp für Unterhachinger Kinder erlassen, da derzeit keine weiteren Trainingszeiten auf Plätzen zu erhalten sind“. Dass auch die SpVgg mittlerweile wieder mehr Breitensportmannschaften habe, verschärfe die Platzsituation zusätzlich. „Die Verteilung der gemeindlich finanzierten Plätze sollte unserer Meinung auch den Anteil an Unterhachinger Kindern widerspiegeln, die von den Vereinen betreut werden“, betonen die Grünen zusammen mit Gemeinderatskollegin Julia Stifter. „Ebenso sollte die Einbeziehung von Mädchenmannschaften bei Fortuna entsprechend gewürdigt werden.“ Die Flexibilität diesbezüglich sei „begrenzt“.

Ein weiterer Aspekt: Laut der Ausarbeitung des Sportamts würden die Sportplätze im Freien wie in der Halle nicht für alle Fußballgruppen ausreichen. Es stelle sich die Frage, „wie zukünftig mit den knappen Ressourcen verfahren wird“.

Zweiter Wunsch: Bau eines Allwetterplatzes

Ein weiterer Wunsch: der Bau eines zweiten Allwetterplatzes, „da es in der Winterzeit an Hallen- und Outdoor-Plätzen mangelt“. Zudem bitten die Grünen um Klärung, ob die Halle der Grund- und Mittelschule bei Spielen der SpVgg-Profis im Stadion für Trainingsbetrieb der Vereine geöffnet bleiben kann. „Beim Spiel gegen den Halleschen FC am 7. Februar 2024 waren alle Zufahrten und Straßen offen, trotzdem war die Halle gesperrt – uns erscheint das mehr als übertrieben“, finden die Grünen. Ein „Runder Tisch“ solle die Fragen diskutieren.

Rathaussprecher Simon Hötzl sagt auf Nachfrage des Münchner Merkur, bei der Ortsentwicklungsplanung stehe die Suche nach zusätzlichen Sportflächen heuer auf der Agenda. „Unterhaching ist eine nahezu sportfanatische Gemeinde – diese Begeisterung blitzt an allen Ecken durch“, sagt Hötzl. „Wir wissen, dass wir wegen des hohen Bedarfs beim Breitensport in puncto Sportflächen nachsteuern müssen.“

Tennisplätze verrotten

Jenseits des Sportparks mit Stadion und mehreren Trainingsplätzen existieren noch zwei kommunale Fußballplätze in der Sternstraße und im Mühlweg, außerdem natürlich das Stadion in der Grünauer Allee. Ein weiteres Areal für zwei Fußballplätze gäbe es: das ehemalige Gelände des TC Unterhaching. Seit Oktober 2018 liegt das 22 000 Quadratmeter große Areal brach, die Eigentümer nach einem Zerwürfnis mit dem Tennisclub diesem nach über 50 Jahren den Pachtvertrag gekündigt hatten. Seitdem verrotten die Tennisplätze – Platz genug für zwei Fußballplätze wäre dort. Und weil eine Festlegung als Sportbedarfsfläche besteht, darf dort auch nichts anderes gebaut werden. „Wir befinden uns in einem Dialogprozess, hinter den Kulissen wurden schon viele Gespräche geführt“, sagt Hötzl. Neue Fußball- statt vom Unkraut überwucherte Tennisplätze? „Es geht heuer darum, Strategien zu entwickeln, um die Eigentümer gezielt anzusprechen.“

Aufrufe: 06.4.2024, 07:00 Uhr
Martin BeckerAutor