2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Markus Evert und Harald Maier

Diskriminierende Äußerungen? Landesklassist verlässt den Platz

Landesklasse 4 +++ Der VfB Ottersleben II geht zu Gast beim SV Plötzkau nach 70 Minuten vom Spielfeld

Die Landesklasse-Begegnung der Staffel 4 zwischen dem SV Plötzkau und dem VfB Ottersleben II fand am Sonnabend ein vorzeitiges Ende. Nach 70 gespielten Minuten gingen die Gäste aus der Landeshauptstadt beim Spielstand von 3:1 (1:1) für die Hausherren vom Platz.

Zuvor soll es, so lautet der Vorwurf, im Austausch zweier Spieler zu diskriminierenden Aussagen bezüglich der Herkunft eines Otterslebers gekommen sein. "Es ist leider nicht das erste Mal, dass uns so etwas in dieser Saison passiert ist", sagte VfB-Coach Stefan Otremba, der die Situation selbst nicht gehört hatte: "Aber wir glauben unseren Spieler natürlich. Er hat unter Tränen das Spielfeld verlassen." Daraufhin habe die Mannschaft einstimmig entschieden, nicht weiterzuspielen. "Da zeigen wir klare Kante", sagte Otremba.

Christian Bilkenroth, Trainer des SV Plötzkau, wehrte sich entschieden gegen den Vorwurf. Den Vorfall habe der 41-Jährige selbst auch nicht wahrgenommen. "Ich habe nur mitbekommen, dass der Ottersleber Junge während des Spiels selbst gut verbal ausgeteilt hatte", sagte Bilkenroth und betonte: "Wir als SV Plötzkau distanzieren uns klar von solchen Diskriminierungen. Der gesamte Verein steht für Toleranz. Wir wollen das Verhalten des Gegners aber nicht bewerten, weil wir nicht wissen, was sie in dieser Saison bereits erlebt haben."

Die Wertung der Landesklasse-Begegnung wird nun eine Aufgabe für das Sportgericht. Der Vermerk, dass die Partie wegen eines rassistisch diskriminierenden Vorfalls abgebrochen wurde, wurde im Spielbericht nicht gesetzt, wie auch Bilkenroth betonte. „Dafür hätte es der Schiedsrichter wohl selbst hören müssen“, erklärte Otremba, dessen VfB sich nun für den Spielabbruch verantworten muss: „Wir nehmen jede Strafe hin, das ist auch mit der Abteilungsleitung schon abgesprochen. Uns war es wichtig, ein Zeichen zu setzen.“

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Aufrufe: 024.3.2024, 17:00 Uhr
Kevin GehringAutor