2024-04-30T13:48:59.170Z

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Der Sportliche Leiter Stefan Kerle (hinten links) präsentiert die FCG-Neuzugänge (von links) René Schröder (Co-Spielertrainer), Leon Sailer, Vincent Danzer, Andreas Durner, (vorne) Edwin Tarakan, Elias Miller und Ibrahim Neziri.
Der Sportliche Leiter Stefan Kerle (hinten links) präsentiert die FCG-Neuzugänge (von links) René Schröder (Co-Spielertrainer), Leon Sailer, Vincent Danzer, Andreas Durner, (vorne) Edwin Tarakan, Elias Miller und Ibrahim Neziri. – Foto: Walter Brugger

Die Bayernliga bleibt für den FC Gundelfingen ein Privileg

Auch in der zweiten Saison nach dem Aufstieg geht es in erster Linie um den Klassenerhalt +++ Zwei Neue, ein Rückkehrer und vier eigene Talente stoßen zum Kader

Auf den ersten Blick sind die Ziele identisch. Klassenerhalt lautete die Vorgabe in der vergangenen Saison, als die gerade überraschend in die Bayernliga Süd aufgestiegenen Fußballer des FC Gundelfingen in das sportliche Abenteuer starteten. Am vorletzten Spieltag hatten die Grün-Weißen mit dem 1:1 bei Schwaben Augsburg das Ziel erreicht. Ohne den für den Notfall einkalkulierten Umweg über die Relegation. Und auch im zweiten Bayernliga-Jahr geht es für die Gärtnerstädter in erster Linie darum, sich auf höchstem Amateurniveau zu behaupten, um am Ende über dem „Strich“ zwischen der Abstiegszone und dem gesicherten Mittelfeld zu stehen.

Start & Ziel: Rein tabellarisch hat sich also an der Zielsetzung nichts geändert, das räumt auch Trainer Stefan Anderl ein. Der Klassenerhalt ist die oberste Prämisse – und doch hat der Coach die Messlatte angehoben. „Wir wollen spielerisch dominanter und dynamischer als in der vergangenen Saison auftreten“, so der 56-Jährige, der in der kurzen Vorbereitung bereits gute Ansätze erkennen konnte. In den Testspielen beim SV Holzheim (7:2), gegen den FC Günzburg (2:0) und beim FC Pipinsried (2:2) zeigten die Grün-Weißen phasenweise, was Anderl sehen will. Und auch im Pokalspiel beim FC Kempten (3:0) konnte der FCG überzeugen. „Ich hatte eigentlich mit sechs, sieben Wochen gerechnet, bis die Jungs meine Vorstellungen vollkommen begriffen haben, mit zehn Wochen, bis sich alles automatisiert hat“, so Anderl. Unmittelbar vor dem Bayernliga-Auftakt am Samstag bei 1860 Rosenheim glaubt Anderl, „dass wir ein, zwei Wochen früher dran sind.“ Was durchaus ein Vorteil ist, denn durch zwei „englische Wochen“ zum Auftakt sind die Übungseinheiten in nächster Zeit doch eingeschränkt. Am Dienstag nach dem Rosenheim-Spiel kommt Kottern, dann geht es nach Landsberg, und in der Woche darauf steht ein Pokalspiel an.

Sorgen um Maximilian Braun

Kommen & Gehen: Mit Fabio Kühn und Tiemo Reutter hat der FCG zwei routinierte Abwehrspieler verloren, auch der Verlust von Julian Elze schmerzt. Während Florian Heiß, Sandro Caravetta und Dennis Lechner aus Verletzungsgründen in der vergangenen Runde selten eine größere Rolle spielten. Die Abgänge hat der FCG aber auffangen können, wobei nur die Ex-Gersthofer Ibrahim Neziri und Andreas Durner neu im Verein sind. „Beide haben sich super integriert und sind willig. Wenn sie sich ans höhere Tempo erst gewöhnt haben, helfen sie uns weiter“, ist Anderl überzeugt. Der neue Co-Spielertrainer René Schröder (vom TSV Rain) kennt sich durch seine erste FCG-Zeit (2009 bis 2017) im Schwabenstadion bestens aus. Vier weitere Zugänge kommen aus den eigenen Reihen. Dem aus dem Nachwuchs aufgerückten Edwin Tarakan attestiert der Coach hohes Potenzial, die aus der U 23 hochgezogenen Vincent Danzer, Elias Miller und Leon Sailer haben Anderl positiv überrascht: „Ich kannte sie vorher nicht richtig. Was ich aber jetzt gesehen habe, ist vielversprechend.“ Ganz ungetrübt ist die Stimmung beim Coach nicht, was an der noch nicht näher diagnostizierten Knieverletzung von Maximilian Braun liegt: „Sollte Braun länger ausfallen, täte uns das sehr weh. Unser etwas geändertes Spielsystem mit mehr Ballkontakten für die zentralen Spieler kam ihm doch sehr entgegen.“

Reichlich Unterstützung für Trainer Anderl

Trainer & Team: Als Stefan Anderl im April den zum Regionalligisten TSV Rain gewechselten Martin Weng ablöste, sollte es nur ein kurzes Intermezzo werden. Eigentlich hatte der 56-Jährige die Trainerkarriere beendet, wollte aber seinen Heimatverein nicht hängen lassen. In den sechs Partien entwickelte sich dann etwas, das Anderl zum Umdenken bewegte. „Die Spieler sind gut geschult, sind sehr lernwillig und wollen sich weiterentwickeln“, so Anderl. Als sich dann noch abzeichnete, dass der Coach reichlich Unterstützung bekommt, entschied er sich nach Gesprächen mit dem Sportlichen Leiter Stefan Kerle für eine Vertragsverlängerung. „Das Umfeld hat ja schon Bundesliga-Niveau“, meint Anderl mit einem Augenzwinkern und denkt an seine Anfangszeit als Trainer zurück, als er sich um fast alles kümmern musste. Nun nehmen ihm Co-Spielertrainer René Schröder und Assistenzcoach Florian Strehle nicht nur große Teile der Trainingsarbeit ab, auch in der Organisation entlasten sie ihn. Ex-Kapitän Tiemo Reutter bringt sich ebenfalls ein, leistet wertvolle Arbeit bei der Videoanalyse oder im Standardtraining. Dominik Trenker hält die Keeper auf Trab, Fitnesscoach Stefan Lemmert bringt viel Abwechslung in den Übungsbetrieb. Betreuer Rico Nöldner oder Mannschaftsarzt Jürgen Beck sind wichtige Figuren abseits des Platzes.

Prognose: Die Bayernliga-Zugehörigkeit ist und bleibt für den FC Gundelfingen ein Privileg. Sollten die Grün-Weißen von größeren Verletzungssorgen verschont bleiben, klappt es auch diesmal mit dem direkten Klassenerhalt.

Aufrufe: 014.7.2022, 17:38 Uhr
Walter BruggerAutor