2024-05-28T14:20:16.138Z

Ligavorschau
Rafael Hermida (2.v.r.) steht noch vier Mal an der Seitenlinie für die SG 2000 Eschelbach.
Rafael Hermida (2.v.r.) steht noch vier Mal an der Seitenlinie für die SG 2000 Eschelbach. – Foto: Siegfried Lörz
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Der letzte Stolperstein

Kreisklasse B1 Sinsheim +++ Der SV Sinsheim muss zur unberechenbaren SG 2000 Eschelbach +++ Bargen vor Pflichtaufgabe in Ehrstädt

Die Ziellinie rückt immer näher, der Kampf um die Meisterschaft in der Kreisklasse B1 spitzt sich dementsprechend zu. Ein Pünktchen hat der SV Sinsheim mehr auf dem Konto als der SV Fortuna Bargen und somit alle Trümpfe in der Hand. Wenn die Kreisstädter ihre vier verbleibenden Aufgaben jeweils mit einem Dreier beenden, würden sie auf exakt 101 Punkte kommen und uneinholbar bleiben.

"Wir wissen aus der Vorrunde, dass die Eschelbacher kicken und es guten Mannschaften extrem schwer machen können", sagt Adem Ayvatas. Sinsheims Trainer ist sich also der Gefahren vor dem Gastspiel beim Stadtteilverein bewusst. Dort ist am Mittwoch um 19 Uhr Anpfiff, somit reicht das Tageslicht aus, um ohne Flutlicht auf dem Hauptplatz die 90 Minuten plus x über die Bühne zu bringen.

In der Vorbereitung blieb den Sinsheimern nichts anderes übrig als zu trainieren. Am Sonntag um 11 Uhr erhielten sie die Absage vom VfB Bad Rappenau II, die für nachmittags angesetzte Partie wurde somit 3:0 für den Tabellenführer gewertet. Dessen Coach hat es geärgert. Er sagt: "Das war jetzt schon das vierte Mal in dieser Saison, dass ein Gegner gegen uns nicht angetreten ist. So kannst du nichts planen, für mich ist das eine Katastrophe."

Statt Spiel also Training. Rund eine Stunde haben die SVler gekickt, um im Rhythmus zu bleiben und direkt den Fokus auf Eschelbach zu legen. In die Zukunft blickend konstatiert Ayvatas: "Nächstes Jahr gibt es das zum Glück nicht mehr", und meint damit die Einführung der Kreisklasse C, in der dann überwiegend zweite Mannschaften untereinander spielen.

Für den Endspurt gilt es nun noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren. "Es ist nicht nur körperlich anstrengend, sondern auch eine Kopfsache", sagt der SV-Trainer zur 38 Spiele dauernden Runde. Er führt weiter aus: "Wenn wir in Eschelbach gewinnen, ist das super. Wenn nicht, müssen wir ein paar Kilometer weiter schauen und das wollen wir unbedingt vermeiden."

Ein paar Kilometer weiter ist am Mittwochabend Ehrstädt entfernt. Dort beginnt gleichzeitig das Duell des heimischen SV mit dem SV Fortuna Bargen. Der Tabellenzweite tritt beim Neunten als haushoher Favorit an und kann sich im Prinzip nur selbst schlagen. Zehn Siege in Serie, zählt man den 3:0-Sieg vom Sonntag am grünen Tisch gegen den nicht angetretenen TSV Angelbachtal II hinzu, hat Bargen sogar elf Dreier hintereinander eingefahren. Die Marrone-Elf scheint diese Runde nicht mehr zu stoppen zu sein, das Restprogramm lässt auf zwölf weitere Zähler einschließlich des letzten Spieltags am 30. Mai beim SV Neidenstein schließen.

Doch selbst, wenn all das genau so eintreten sollte, müssen die Bargener auf einen Ausrutscher der Sinsheimer hoffen. Folglich drücken sie am Mittwoch der SG 2000 aus Eschelbach fest die Daumen. Dort geht es sportlich um nicht mehr allzu viel, gegen Sinsheim wollen die Eschelbacher aber dennoch etwas holen. "Die Motivation ist da, zumal das Vorspiel bereits sehr eng gewesen ist", erinnert Rafael Hermida an die ebenso knappe wie dramatische 3:4-Niederlage zum Ende der Hinrunde zurück. Damals hat sich der erfahrene Trainer über einige Dinge rund um das Spiel geärgert, "mehr will ich dazu aber nicht sagen, weil es vorbei ist."

Der 56-Jährige bestreitet gegen Sinsheim sein viertletztes Spiel als SG-Coach, im Sommer ist nach zwei Jahren Schluss. "Die Fußballrente winkt", schmunzelt Hermida, der sich darauf freut, "mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen, weil mein Akku einfach leer ist."

Seine Nachfolge ist geregelt und dabei sieht er den Klub exzellent aufgestellt. "Mein bisheriger Co-Trainer Kevin Zuber, der am Mittwoch gegen Sinsheim leider nicht mitspielen kann, übernimmt dann zusammen mit Rückkehrer David Beckmann die Mannschaft", verrät Hermida, wie es in Eschelbach weitergeht.

Rein theoretisch könnte der SV Eichelberg noch einen der ersten beiden Ränge übernehmen. Dafür müsste die Peixoto-Elf aber nicht nur alle verbleibenden Begegnungen mit dem Gastspiel beim SV Daisbach am Mittwoch beginnend gewinnen, sondern obendrein auf mehrere Ausrutscher des Spitzenduos hoffen. Das ist höchst unwahrscheinlich.

Aufrufe: 014.5.2024, 14:00 Uhr
red.Autor