2024-05-16T14:13:28.083Z

Interview
Der TuS Rosenberg ist wieder Kreisligist: Spieler und Fans posieren fürs Meisterfoto. – Foto: Frank Kokott
Der TuS Rosenberg ist wieder Kreisligist: Spieler und Fans posieren fürs Meisterfoto. – Foto: Frank Kokott

Das ist der früheste Meister in der Oberpfalz

Die verjüngte Mannschaft des TuS Rosenberg kehrt in die Kreisliga zurück – Dreitägige Aufstiegsparty und toller Trend

Am vergangenen Freitag hatte der TuS Rosenberg was zu Feiern. Mithilfe eines 4:0-Heimsieges über den SV Raigering II kürte er sich frühzeitig zum Meister der Kreisklasse Süd Amberg/Weiden. Hochverdient, angesichts der traumhaften Zwischenbilanz von 20 Siegen, zwei Remis und keiner einzigen Niederlage. Den direkten Wiederaufstieg in die Kreisliga feierten die Spieler des TuS das ganze Wochenende lang ausgelassen. Das Besondere daran: Die Mannschaft aus Sulzbach-Rosenberg war heuer die erste in der ganzen Oberpfalz, die die „Meisterschale“ emporheben durfte. Spielertrainer Christoph Bäumler spricht im FuPa-Interview über die letzten Tage, zieht eine sportliche Bilanz und blickt voraus.

Christoph, keine Herrenmannschaft in der Oberpfalz hat in dieser Saison früher den Meistertitel eingefahren als Deine. Habt Ihr das auf dem Schirm?
Christoph Bäumler (32):
(lacht) Ich bin nur froh, dass das alles heil über die Bühne gegangen ist und nach der Winterpause nicht noch unvorhergesehene Ereignisse passiert sind. Dass wir es so schnell geschafft haben, ist natürlich super. Jetzt ist der Druck raus und alles gut.


Wie war die Gefühlslage nach dem entscheidenden Heimsieg gegen den SV Raigering II vergangenen Freitag?
Jeder war so richtig erleichtert und froh. Den Druck hatten wir uns am Freitag ein bisschen selbst auferlegt, weil wir fürs Wochenende viel geplant hatten. Eigentlich hätten wir ja noch vier Spiele Zeit gehabt, um mit einem Sieg den Deckel drauf zu machen. Dennoch war die Freude nach dem Spiel richtig groß, wir haben ausgelassen gefeiert.


Ein Aufstiegsparty in mehreren Akten: Was war geboten?
Nach dem Sieg gegen Raigering haben wir gemeinsam mit den Fans eine Kabinenparty veranstaltet, die bis in der Früh andauerte. Mit einem gemieteten Party-Bus sind wir am Samstag durch Amberg und Sulzbach gefahren. Ich selbst habe mich nur kurz bei der Busfahrt blicken lassen, weil ein Spieler unserer zweiten Mannschaft geheiratet hat. Die Jungs hatten für den Abend noch ein Wirtshaus gemietet. Am Sonntag stand Frühschoppen an bei unserem Spieler Stefan Pfab, der seinen 33. Geburtstag feierte. Ein perfekter Ausklang.

Foto: Frank Kokott
Foto: Frank Kokott


Zur jetzigen Saison gab es einen Umbruch mit vielen neuen Spielern aus der eigenen Jugend. Überrascht darüber, dass Ihr so souverän den direkten Wiederaufstieg gepackt habt?
Vor der Saison war, glaube ich, bei vielen nicht unbedingt das Bewusstsein da, dass wir jetzt sofort wieder aufsteigen. Mit dem Abstieg hatten wir eine große Misere. Daher habe ich ehrlicherweise auch nicht damit gerechnet, dass wir den direkten Wiederaufstieg schaffen. Vor allem, weil wir einen kompletten Umbruch einleiten und ganz viele Positionen neu besetzen mussten. Dass sich die jungen Spieler aus der A-Jugend plötzlich Stammspieler bin in der ersten Mannschaft, ist nicht selbstverständlich.


Was hat den TuS Rosenberg in dieser Saison trotz allem so stark gemacht?
Unsere Handvoll älteren Spieler waren in der Lage, die Richtung vorzugeben. Von daher ist ein super Gemeinschaftsgefühl von den alten und jungen Spielern entstanden. Mittlerweile haben die Jungen schon auch ein Selbstvertrauen entwickelt haben und wissen, was sie können. Meine taktischen Pläne haben sich gut eingespielt mit der Zeit. Es ist natürlich noch viel Luft nach oben, aber wir sind wirklich auf einem guten Weg.


Du selbst konntest der Mannschaft monatelang nicht auf dem Platz weiterhelfen...
Ich hatte mir vergangenen Juni einen Kreuzbandanriss zugezogen und habe mich erst wieder langsam herangetastet. Mein Ziel war, ganz langsam im Laufe der Restrückrunde wieder reinzufinden, damit ich für die nächste Saison wieder voll dabei bin.


Führt Ihr die aktuelle Trainerkonstellation mit Deinem spielenden Co-Trainer Jonas Dotzler und Dir in der Kreisliga fort?
Ja.


Worauf freust du Dich in der Kreisliga am meisten?
Da ich schon viele Jahre in der Kreisliga gespielt habe, bin ich mit vielen Mannschaften und Spielern eng. In diesem „gewohnten Umfeld“ kann ich gar keine Mannschaft speziell hervorheben. Was mir einfach gefällt ist, dass wir endlich mal mit einem breiten Kader und neuem Schwung in die Kreisliga reingehen können. Und wir versuchen, uns der Herausforderung zu stellen. Nach der letzten Saison haben wir auf jeden Fall etwas gutzumachen. Da bin ich extrem gespannt, wie sich die Spieler schlagen und präsentieren werden. Denn der Unterschied zwischen Kreisliga und Kreisklasse wird enorm sein.


Siehst Du denn Verbesserungspotenzial oder eine Notwendigkeit, sich zu verbessern im Hinblick auf die neue Saison?
Was essenziell sein wird ist, noch schneller im Kopf zu sein. Außerdem musst du im Zweikampf den nächsten Schritt machen, in den Pressing-Situationen des Gegners einen klaren Kopf behalten. Diese Sekunden Schonfrist und die Räume im Mittelfeld werden nächste Saison auf jeden Fall nicht mehr so da sein. Da muss jeder auf das nächste Level hochgehen.


Wo will der TuS mittelfristig hin?
Wir haben momentan einen sehr guten Trend, trainieren teilweise mit 35 Spielern, haben mittlerweile eine dritte Mannschaft. Momentan kommen immer wieder Spieler von selbst zu unseren Einheiten. Und wer weiß – wenn sich dieser Trend so fortsetzt, werden wir in den nächsten zwei, drei Jahren eine schlagkräftige Truppe haben, mit der wir vielleicht wirklich die vorderen Plätze anvisieren können.


Das Interview führte Florian Würthele.

Aufrufe: 019.4.2023, 13:12 Uhr
Florian WürtheleAutor