2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Marco Möllers

"In Bitterfeld gibt es andere Möglichkeiten, etwas zu entwickeln"

Verbandsliga Meisterrunde +++ Peer Rosemeier begründet seinen Wechsel vom CFC Germania zum 1. FC Bitterfeld-Wolfen

Als Michael Barth am Mittwochabend in der Gästekabine des Brale-Sportparks in Elster vor die Verbandsliga-Kicker vom 1. FC Bitterfeld-Wolfen trat, setzte er nicht etwa zur Standpauke für die so eben erlittene 0:3-Pleite in der Meisterrunde beim SV Eintracht an, sondern hatte eine Botschaft mit Zukunftscharakter zu verkünden. Der Sportliche Leiter teilte seiner Mannschaft nämlich mit, dass Peer Rosemeier im Sommer ihr neuer Trainer wird. Und: „Die Jungs, die von hier aus der Region sind, haben das sehr positiv aufgenommen“, erzählt Barth über die Reaktionen.

Nachdem Köthens Landesligist CFC Germania am Mittwochmorgen bekannt gegeben hatte, dass Rosemeier den Verein im Sommer nach fünf Jahren verlassen wird, zog Bitterfeld-Wolfen rund 24 Stunden später nach und teilte am Donnerstagmorgen mit, dass der 32-Jährige das Amt von Recardo Egel übernehmen wird. Dessen Abschied stand schon seit einiger Zeit fest und wurde nun sogar vorgezogen. Schon vor dem Spiel in Elster trennten BiWo und Egel sich einvernehmlich, zu den Hintergründen vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Bis Sommer hat der bisherige Co-Trainer Andreas Müller das Sagen.

Liebe auf den ersten Blick von beiden Seiten

Dann übernimmt Rosemeier, der als akribischer Arbeiter gilt und in den vergangenen fünf Jahren in Köthen aus einem Landesliga-Neuling ein Spitzenteam geformt hat, das an die Tür zur Verbandsliga klopft. „Peer hat beim CFC gezeigt, dass er etwas entwickeln kann“, so Barth. Das hat ihn zu einem der gefragtesten Trainer in der Region gemacht, für den die Verbandsliga der nächste logische Schritt ist. Da die aber durchaus auch mit Köthen in der nächsten Saison möglich wäre, ist ihm die Entscheidung zum Abschied nicht leicht gefallen. „Am Ende“, erklärt Rosemeier jedoch, „ist der Unterschied enorm. In Bitterfeld-Wolfen gibt es andere Möglichkeiten, etwas zu entwickeln.“

Die Bedingungen, die der Trainer im Wolfener Jahnstadion und Bitterfelder Sportpark vorfindet, haben ihm direkt imponiert. „Ich war vom ersten Gespräch an angefixt“, erzählt Rosemeier offen. Es war von beiden Seiten quasi Liebe auf den ersten Blick, denn auch Michael Barth sagt: „Peer hat uns mit seiner Art direkt überzeugt.“ Was dem Sportchef des 1. FC, der am Samstag in der Meisterrunde den VfB Sangerhausen erwartet (14 Uhr, Jahnstadion) besonders gefallen hat: „Er ist nicht einfach nur hergekommen, sondern war auf das Gespräch richtig vorbereitet. Man hat gespürt, dass er sich mit uns als Verein und unserem Team schon auseinandergesetzt hat.“ Bis zur Einigung dauerte es deswegen auch nicht einmal eine ganze Woche. „Das Bauchgefühl war direkt positiv“, so Rosemeier, der vor seiner Zeit beim CFC als Co-Trainer von Marcus Jeckel in Dessau gearbeitet hat.

Platz eins mit dem CFC "wäre der schönste Abschluss"

Am Dienstagabend hat er seiner Mannschaft in Köthen seine Entscheidung mitgeteilt. „Im Fußball geht es immer weiter, deswegen habe ich da keine zu großen Worte verloren“, sagt er zwar ganz lapidar, aber man merkt auch, dass in Rosemeiers Brust in diesen Tagen zwei Herzen schlagen. Einmal das der Vorfreude und einmal das der Wehmut. Fünf Jahre CFC Germania sind nicht einfach so wegzuwischen. „Da hängt schon was dran“, sagt er über seine Zeit in Köthen, die noch einen Monat weitergeht. Vier Spiele haben Rosemeier und sein Team noch, am Samstag geht es zur SG Trebitz (15 Uhr). Ganz entspannt auslaufen lassen wird es der junge Trainer mit Sicherheit nicht. Denn er hat ein letztes Ziel: „Platz eins“, sagt Rosemeier ohne zu zögern. „Das wäre der schönste Abschluss.“

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Aufrufe: 013.5.2022, 08:15 Uhr
Tobias Grosse/MZAutor