2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Can Ucar ist der Hoffnungsträger des VfB Bottrop.
Can Ucar ist der Hoffnungsträger des VfB Bottrop. – Foto: VfB Bottrop

Can Ucar: „Der VfB Bottrop gehört nicht auf den letzten Tabellenplatz“

Trainer Can Ucar spricht im Interview über sein neues Engagement beim Landesligisten VfB Bottrop.

Der abstiegsgefährdete Landesligist VfB Bottrop hat einen neuen Trainer verpflichtet. Can Ucar ist der Nachfolger des zurückgetretenen Michael Schrank. Der 31-Jährige ist ein alter Bekannter des Aufsteigers, war er doch in der vergangenen Saison Co-Trainer der Schwarz-Weißen. Zuletzt war Can Ucar als spielender Assistent beim westfälischen Bezirksligisten SV Zweckel aktiv. Im Interview spricht der frühere Oberliga-Kicker über seine neue Aufgabe, die Qualität der Mannschaft und das Niveau der Spielklasse.

Herr Ucar, haben Sie sofort zugesagt, als der VfB Bottrop wegen des Trainerpostens auf Sie zukam?
Can Ucar Nein, ich habe erstmal mit Vertrauten telefoniert und über das Angebot nachgedacht. Aber ich habe mich natürlich gefreut. Dann habe ich mich mit den Vereinsverantwortlichen in Ruhe ausgetauscht und über die Perspektive gesprochen. Da ist die Entscheidung gereift, dass ich diese Aufgabe angehen will. Meine Motivation ist riesig.

Was wollen Sie in der Rückrunde mit Ihrer Mannschaft schaffen?
Ucar Ich bin davon überzeugt, dass dieser Verein nicht auf den letzten Tabellenplatz gehört. Ich habe in der Rückrunde der vergangenen Saison dazu beigetragen, dass der VfB Bottrop in die Landesliga aufgestiegen ist. Nun möchte ich dazu beitragen, dass er in der Landesliga bleibt. Das ist mein Antrieb.

"Im Abstiegskampf fängt alles mit dem Kopf an"

Wird das Team den Klassenerhalt denn schaffen?
Ucar Davon bin ich überzeugt, zumal ich die Jungs genau kenne. Ich weiß, was die Mannschaft kann und woran sie noch arbeiten muss. Und die Jungs haben in der Hinrunde eigentlich nie schlecht gespielt. Wir haben super Kicker. Aber was wir dringend verbessern müssen, ist die Einstellung auf dem Platz. Wenn man auf dem letzten Tabellenplatz steht, muss man mit dem Kopf immer voll dabei sein. Im Abstiegskampf fängt alles mit dem Kopf an. Darauf werde ich Wert legen.

In anderthalb Wochen geht es gegen den TuS Fichte Lintfort in der Liga weiter. Reicht die Zeit, um die Mannschaft auf Vordermann zu bringen?
Ucar Tatsächlich sind knapp zwei Wochen nicht sehr lang. Am Dienstag stand ich zum ersten Mal mit den Jungs auf dem Platz. Ich habe insgesamt sechs Einheiten plus ein Freundschaftsspiel, ehe es wieder um Punkte geht. Daher müssen wir damit rechnen, dass wir gegen Fichte Lintfort noch nicht bei 100 Prozent sein werden. Das kann noch ein paar Wochen dauern. Aber das ist auch gar nicht schlimm. Das ganze Umfeld weiß, dass wir Zeit benötigen werden. Klar ist aber auch: Wir werden die nötigen Punkte holen.

Nun könnte man auch sagen: Der Verein hat einen Fehler gemacht, als er Sie im Sommer ziehen ließ und stattdessen Michael Schrank verpflichtete. Wie sehen Sie das?
Ucar Das möchte ich unkommentiert lassen.

"Ganz unabhängig von Neuzugängen hat diese Mannschaft die Klasse, um in der Landesliga zu bleiben"

Das ist ja auch eine Aussage. Konnten Sie eigentlich bereits bei den Winter-Neuzugängen mitreden?
Ucar Nicht bei allen, aber immerhin bei Hilal Ali Khan konnte ich mitreden. Da hatte ich meine Finger im Spiel. Aber nochmal: Ganz unabhängig von Neuzugängen hat diese Mannschaft die Klasse, um in der Landesliga zu bleiben.

Wie hoch schätzen Sie das Landesliga-Niveau ein?
Ucar Vor Jahren habe ich selbst für den FSV Duisburg in der Landesliga gespielt. Damals haben wir am letzten Spieltag den Aufstieg verpasst. Daher weiß ich, was in der Spielklasse los ist. Und in meinen Augen ist das Niveau hoch. In jedem Team gibt es zwei bis fünf Spieler, die problemlos auch in der Oberliga mitspielen könnten. Und das gilt auch für uns.

Das Gespräch führte Maarten Oversteegen

Aufrufe: 08.2.2023, 12:04 Uhr
Maarten OversteegenAutor