Borsigwalde gewinnt Duell der gegensätzlichen Trainerentscheidungen

Am gestrigen Sonntag standen sich an der Tietzstraße der SC Borsigwalde und der BFC Meteor gegenüber. Beide Teams hatten in der vorherigen Woche mit Meldungen zu ihren Trainerteams aufmerksam gemacht. Frohe Kunde gab es dabei beim Gastgeber zu vermelden, die mit ihrem Gespann, Carsten Cappelle und Rogerio de Almeida per Handschlag verlängert hatten, obwohl die sportliche Situation prekär ist. Der Vorstand zeigt sich trotz allem mit der bisherigen Arbeit zufrieden und sah keinen Grund zum Handeln.

Anders scheint es beim BFC Meteor vorgegangen zu sein. Hier hieß es in der öffentlichen Pressemitteilung, dass der Verein und das Team um Cheftrainer Hakan Cankaya zum Saisonende getrennte Wege gehen werden: „Nach offenen und ehrlichen Gesprächen zwischen der Sportlichen Leitung und dem Trainerteam unserer ersten Mannschaft, bei dem insbesondere auch der für alle Parteien unbefriedigende bisherige Saisonverlauf im Mittelpunkt stand, haben sich Meteor und das Trainerteam um Hakan Cankaya, Ziad El-Daoud, Volkan Altin und Marcel Subke im gegenseitigem Einvernehmen auf eine Beendigung der Zusammenarbeit zum Saisonende verständigt. Auch aufgrund der langen und tiefen Verbundenheit zwischen unseren Trainern und dem BFC Meteor 06, steht es außer Frage, dass bis zum Saisonende das sportliche Maximum und ein schöner Abschluss der gemeinsamen Zeit erreicht werden soll.“

Soweit, so gut. Doch beim Gastspiel der Weddinger saßen überraschenderweise Adel Ghazi und der sportliche Leiter Tobias Loeffler auf der Bank am Seitenrand. Wie Geschäftsführer Ghazi im Anschluss gegenüber FuPa Berlin bestätigte, wirkten die beiden als Interimsduo. Cankaya, sowie seine Mitstreiter Volkan Altin, Ziad El Daoud und Marcel Subke waren noch am Donnerstagabend, mit sofortiger Wirkung, zurückgetreten. Die Gründe bleiben intern. Weiter ließ er verlauten, dass schon bald ein neues Trainerteam präsentiert werden soll.

Sportlich zeigte sich das Team von den Ereignissen am Seitenrand in den ersten wenigen Minuten nicht beeindruckt. Pascal-René Jüterbock traf gegen seinen ehemaligen Verein bereits nach vier Minuten den Pfosten. Auf der anderen Seite zielte Antonio Ciao nur drei Minuten später genauer und brachte sein Team in Führung. Auch hiervon ließen sich die Weddinger nicht beirren, wieder war es Jüterbock, der diesmal am Außennetz scheiterte. Nach einer Viertelstunde war es dann Antonios jüngerer Bruder Riccardo, der auf 2:0 stellte. Zu diesem Zeitpunkt eher überraschend, aber vor allem nach Standards und im Umschaltspiel war Borsigwalde stets und über die gesamte Spielzeit gefährlich.

Es entwickelte sich im Anschluss ein abwechslungsreiches und torschussreiches Spiel, welches für den neutralen Zuschauer gut anzusehen war. Während der ehemalige Profi Solomon Okoronkwo und Jüterbock, der wieder nur das Außennetz traf, die Chance zum Anschlusstreffer verpassten, konnten Oskar Cueta, scheiterte im Eins gegen Eins, und Antonio Ciao, fand in der Latte seinen Meister, nicht noch auf 3:0 vor der Pause stellen.

Nachdem beide Teams die Seiten gewechselt hatten, war dem BFC direkt anzumerken, dass noch eine Schippe raufgelegt wurde. So dauerte es nur zwei Minuten, ehe Okoronkwo mit einem satten Schuss aus der zweiten Reihe wieder für Spannung sorgte. Die Gastgeber hatten in dieser Phase Mühe, dem Druck standzuhalten. Doch durch Willen und Leidenschaft beim verteidigen, sowie die schnellen Gegenstöße musste auch die Hintermannschaft der Gäste stets auf der Hut sein.

Nach etwas mehr als einer Stunde war sie das nicht. Auf der rechten Seite setzte sich der Außenbahnspieler durch starken Körpereinsatz durch, spielte in den Rückraum auf Marcel Bubner, der die Kugel gekonnt zum 3:1 im Netz unterbrachte. Löffler und Ghazi brachten frische Kräfte, doch der entscheidende Zug zum Tor blieb aus. Erst drei Minuten vor Schluss war es Mohammed Hamiss gegönnt, den erneuten Anschluss herzustellen. Am Ende war dies aber zu wenig. Nach dem Ablauf der sechsminütigen Nachspielzeit war der Jubel beim SC Borsigwalde über drei gewonnene Punkte im Abstiegskampf groß. Der BFC Meteor hingegen dümpelt weiterhin im Niemandsland rum.