2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligavorschau
Benedikt Bernd (Vierter von Links) scheiterte in seinem erneuten Abschiedsspiel immer wieder an Guldenbachtals Torhüter Alexander Bornheimer (rotes Trikot).	Foto: Oliver Zimmermann
Benedikt Bernd (Vierter von Links) scheiterte in seinem erneuten Abschiedsspiel immer wieder an Guldenbachtals Torhüter Alexander Bornheimer (rotes Trikot). Foto: Oliver Zimmermann

Bezirksliga: Bei "Borni" ist für "Bene" Endstation

Warum Benedikt Bernd von Bezirksligist SV Winterbach in seinem Abschiedsspiel ohne eigenen Treffer blieb

WINTERBACH. Am Kerwe-Wochenende packte Benedikt Bernd dann doch nochmal die Sporttasche zusammen. Schuhe, Schienbeinschoner, Tape – eben alles, was man als Fußballer am Spieltag nun mal so braucht. Am Nachmittag war es dann soweit und der 36-Jährige machte sich auf den Weg zum Treffpunkt.

Weit hat Bernd es nicht, wohnt er doch quasi nur einen Steinwurf weit entfernt vom Sportplatz des SV Winterbach. Dort stieg vor Wochenfrist, am Kerwe-Samstag, das offizielle Abschiedsspiel des Torjägers. 120 Zuschauer, oder zumindest der Großteil von ihnen, drückten „Bene” die Daumen, dass der Neuner des SVW in seinem letzten Pflichtspiel für die Schwarz-Weißen auch sein Tor erzielen wird. „Es ist wirklich schade, dass es nicht geklappt hat. Wir hätten es ihm alle gewünscht”, sagte Trainer Michael Minke nach der 0:1-Niederlage gegen die SG Guldenbachtal. Jenen Gegner, gegen den Benedikt Bernd in der vergangenen Spielzeit eigentlich das letzte Mal für Winterbach auf dem Platz stand.

„Die Stimmung war danach schon richtig am Boden”

147 Tage ist das her. Am 30. April verloren die „Jungs vom Felsen” mit 0:2 gegen die SGG, die auch diesmal, 21 Wochen später, den Partycrasher spielte. „Die Stimmung bei den Jungs war nach der Niederlage schon richtig am Boden”, berichtet Michael Minke nach einer „völlig unnötigen” Pleite. „Nach der frühen Führung hat Guldenbachtal nach vorne so gut wie gar nichts mehr gemacht und sich nur noch auf das Verteidigen konzentriert”, schildert der SV-Coach das Spielgeschehen.

25 Minuten waren die ohnehin schon ersatzgeschwächten Gäste sogar noch in Unterzahl, verteidigten aber leidenschaftlich. „Das haben sie gut gemacht”, gesteht Minke. Auf dem alles andere als einfach zu bespielenden Untergrund hatten die Hausherren zwar reichlich Chancen, vermochten es aber nicht, den Ball an Keeper Alexander Bornheimer vorbei zu bugsieren. „Er hat wirklich einen richtig guten Tag erwischt und den perfekten Ausstand von Benedikt Bernd im Alleingang verhindert”, hält Minke fest. Ball um Ball segelte in den Strafraum der Guldenbachtaler hinein, immer wieder war „Borni“ der Sieger. „Wir haben es einfach nicht geschafft, uns zu belohnen, das war sehr ärgerlich“, sagt Minke.

Ein Unentschieden wäre verdient gewesen

Dass Schiedsrichterin Miriam Dietz wegen des starken Regens und drohenden Unwetters im zweiten Durchgang sogar mit dem Abbruch der Partie liebäugelte, vereinfachte die Aufgabe für die Winterbacher nicht gerade. „Spielerisch ging auf dem Platz wirklich nicht viel”, nennt der Trainer einen der Gründe, warum es nicht zum Punktgewinn reichte. „Mindestens einen Punkt hätten wir mehr als verdient gehabt”, sagt Minke. So war nach Spielschluss Frustsaufen statt Siegesrausch angesagt. Besser machen wollen es die Jungs vom Felsen an diesem Sonntag (15 Uhr) im Gastspiel bei Aufsteiger SG Kirschweiler/Hettenrodt.

Lediglich vier Punkte aus den ersten sieben Spielen hat der Neuling auf dem Konto, ging zudem vergangene Woche beim 1:7 in Langenlonsheim baden. „Wir müssen den Frust der letzten Woche in positive Energie umkehren, dann bin ich mir sicher, dass wir auch wieder punkten werden”, sagt Michael Minke vor dem Duell mit den Kombinierten. Dann zwar ohne Benedikt Bernd, dafür aber mit den Youngstern Henry Schneberger und Marc Giselbrecht, die die Lücke, die „Bene” zweifelsfrei hinterlassen hat, auf lange Sicht schließen sollen. „Dass sie das können und ihre Tore machen werden, haben sie schon bewiesen”, sagt Minke.

Die nötige Erfahrung, die der 36-jährige Bernd mitbrachte, müssen die jungen Wilden sich aber erst noch holen.

Aufrufe: 01.10.2022, 12:30 Uhr
Martin ImruckAutor