Bei Daniel Schäfer spielt der Nachbar im Mittelfeld

SOLMS-BURGSOLMS - Als die Fußballmannschaften jüngst einmal mehr ihre Sommervorbereitung durchgezogen haben, hat Daniel Schäfer die freie Zeit genossen. Ein ungewohntes Gefühl. Ein Gefühl, das er über mehrere Jahrzehnte nicht kannte. Zu lange war und ist Daniel Schäfer im Geschäft. Mit dem SC Waldgirmes stieg der heute 46-Jährige in die Oberliga auf, mit Eintracht Wetzlar schaffte er den Sprung in die Hessenliga. Mit dem FC Burgsolms zeigte der Mittelfeldspieler in der Landesliga sein Können, und seinen Heimatverein, den SV Hohensolms, schoss der Spielertrainer einst mit sagenhaften 53 Toren in die A-Liga. Das waren seinerzeit zugleich seine ersten Schritte als Trainer. Nach einer Zwischenstation beim FC Burgsolms landete er schließlich beim FC Cleeberg. Die "Raubritter" führte er von der Kreisoberliga bis in die Verbandsliga. Eine Erfolgsstory. Nur: Die Geschichte hat kein Happy end. Denn quasi mit dem Schlusspfiff der vergangenen Spielzeit zogen am letzten Spieltag noch zwei Teams am FCC vorbei, der trotz eines klaren Sieges in Eltville abstieg. Es war das vorerst letzte Spiel von Daniel Schäfer, der bereits früh den Verantwortlichen mitgeteilt hatte, dass er für die neue Saison nicht mehr zur Verfügung steht. "Ich war darauf eingestellt, dass es mit dem Klassenerhalt vielleicht nichts wird", sagt Daniel Schäfer und fügt ehrlich an: "Ich hatte den Jungs schon in der Wintervorbereitung gesagt, dass wir es nicht schaffen, wenn wir so weitermachen." Vielleicht haben zum großen Ziel die richtigen Typen gefehlt. Typen, die Verantwortung übernehmen. Die selbst im Training um jeden Zentimeter kämpfen und es hassen, zu verlieren. Typen wie Daniel Schäfer. Typen, die der dreifache Familienvater, der in Burgsolms lebt und als Lehrer an der Johann-von-Nassau-Schule in Dillenburg Sport und Geschichte unterrichtet, nur zu gut kennt - und für seine persönliche Traumelf nominiert hat.