Am Montagabend ist die erste Saison der Baller League zu Ende gegangen. Was die reinen Zahlen anbetrifft, so war das Spektakel für die Veranstalter fraglos ein Erfolg: sechsstellige Aufrufzahlen in den Streams, eine volle Halle beim Final Four, üppige Einnahmen von großen Sponsoren. Doch was war letztlich gut, und was weniger? Und vor allem: Wie kommt das Format im etablierten Amateurfußball an?
Positiv ist sicherlich, dass die Baller League vielen Spielern aus dem Amateurfußball ein Podium bietet, das sie sonst kaum gehabt hätten. Auch die frischen Ansätze, sich die Regeln ein wenig selbst zu machen, könnten sicher ein Vorbild sein, wenn es mancherorts nicht mehr gelingt, genügend Zuschauer für ein Hallenturnier zu erwärmen. Die Organisatoren haben dem Treiben einen frischen Anstrich verpasst, mit dem sich der von Verbänden organisierte Sport nun einmal traditionell etwas schwertut. Da waren Lukas Podolski und Mats Hummels als Initiatoren sicherlich erfolgreich.
Auf der anderen Seite gibt es aber natürlich auch Kritikpunkte. Wer sich beim Final Four etwa am Montag rund fünf Stunden in der Halle aufhielt, sah letztlich 90 Minuten Entscheidungsspiele - und viel Drumherum, das sicher entbehrlich war. Der zentrale Vorwurf, der von den Vereinen kommt, ist ebenfalls nachvollziehbar. Sie verpflichten Spieler, zahlen gutes Geld, damit diese dann an einem anderen Format teilnehmen, sich dort womöglich verletzten und die Saisonziele in Gefahr bringen. Dass es dort Gespräche geben muss, liegt in der Natur der Sache, soll keine Front gegen neue Formate aufgebaut werden. Denn die Icon League von Toni Kroos steht je ebenfalls schon in den Startlöchern. Und wer nicht in der Welt der Influencer zu Hause ist, der sieht manchmal schon das eine oder andere Fragezeichen, wenn er dem Geschehen folgt.
Wir haben aber kürzlich eine Umfrage gestartet, weil wir wissen wollten: Wie sehen die FuPaner am Niederrhein die Baller League? Spannend ist dabei erstmal: Die Altersstruktur derer, die sich daran beteiligt haben, ist absolut homogen, und fast zwei Drittel der Befragten haben sich schon einmal ein Spiel der Baller League angesehen. Liest man dann jedoch, was die Befragten von dem Format halten, so stellt man fest, dass die Baller League doch arg polarisiert.
Unter den Fürsprechern liest man etwa Kommentare wie:
So sehen allerdings längst nicht alle Kommentare aus, die negativeren Beurteilungen halten sich insgesamt in etwa die Waage. Denn andere User hinterließen bei uns auch Kommentare wie:
Beide Seiten eint aber der Tenor, dass es in Zukunft klare Regeln braucht, wann die Spieler beides parallel machen dürfen und unter welchen Bedingungen dies abläuft. Prinzipiell hat aber auch ein User Recht, der anmerkt, dass es sich eigentlich nur um eine Freizeitliga handelt, die anders als andere eben promotet wird. Doch an dem Punkt, wo es sich um Spieler handelt, die bei ihrem Stammverein nicht für ein Essen nach dem Spiel und eine Mannschaftsfahrt im Sommer spielen, muss das Ganze sicherlich noch einmal von der anderen Seite betrachtet werden. Es bleibt jedenfalls spanend, wie sich das Ganze weiter entwickeln wird.