2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Steffen Brennig (links) ist Wiesenbachs Torgarant. In der Kreisliga trifft er künftig auf den Großkötzer Stürmer Daniel Uhl (rechts), der nach dem zweiten Aufstieg in Folge weiter so jubeln will.   F.: Ernst Mayer
Steffen Brennig (links) ist Wiesenbachs Torgarant. In der Kreisliga trifft er künftig auf den Großkötzer Stürmer Daniel Uhl (rechts), der nach dem zweiten Aufstieg in Folge weiter so jubeln will. F.: Ernst Mayer

Zwei sehr unterschiedliche Aufsteiger

Der VfL Großkötz und die SpVgg Wiesenbach sind neu dabei in der Kreisliga West +++ Beide Vereine eint dasselbe Ziel

Mit dem VfL Großkötz und der SpVgg Wiesenbach tauchen in der Spielzeit 2018/19 zwei recht unterschiedliche Neulinge in der Kreisliga West auf. Denn, wenn man die Sache genauer betrachtet, dann ist eigentlich jedoch nur der VfL ein richtiger Neuling. Denn die Kötzer haben in ihrer Vereinsgeschichte noch nie in einer höheren Liga als der Kreisklasse gespielt. Umso beeindruckender ist nun der Sprung in die Kreisliga, der mit einem beachtenswerten Durchmarsch und zwei Aufstiegen in Folge gelang.

Dabei ist der Grund des Erfolges eigentlich relativ einfach – und doch in der Umsetzung so schwer. Man nehme einen talentierten Jahrgang, fördere diesen über die Jahre hinweg, hält ihn dann im Heimatverein – und schon hat man den Erfolg. Alles in der Theorie einfacher als in der harten Wirklichkeit. Doch der VfL hat das geschafft. Und so blickt Anton Züringer, bis vor Kurzem Abteilungsleiter Fußball im VfL, sichtlich stolz auf das Erreichte zurück. Aus dem Jahrgang 1994 sind von den damals acht jugendlichen Kickern fast alle ihrem VfL treu geblieben und bilden nun mit den verbliebenen Routiniers eine eingeschworene Gemeinschaft, die versuchen wird, auch in der Kreisliga eine gute Figur abzugeben.

Und auch vor den kommenden Jahren ist dem VfL nicht bange, hat man doch in dieser Spielrunde neben einem weiteren Aufsteiger – die „Zweite“ wurde Meister in der B-Klasse West 4 – auch insgesamt zehn Nachwuchsteams im Spielbetrieb. Der Unterbau ist also gesichert.

Daneben hat sich der VfL vor allem im Mittelfeld nochmals verstärkt. Königstransfer dürfte Sven Seibold sein, der 93 Spiele für den SC Ichenhausen in Bezirks- und Landesliga absolviert hat. Daneben kamen Sergen Kum (FC Günzburg), Muhammed Alinca (Türkspor Ichenhausen), Alexander Erdmann (TSV Ziemetshausen II), Justin Sandner (SG Kötz) und André Smith (zuletzt FC Günzburg) nach Kötz. Dem gegenüber steht nur ein einziger Abgang, doch der schmerzt umso mehr.

Mit Markus Schirmer hat der Meistertrainer den Verein Richtung Burlafingen verlassen. Doch konnte mit dem 42-jährigen Gerd Wiedemann ein junger hungriger Nachfolger gefunden werden. Team und Trainer scheinen sich binnen kurzer Zeit aufeinander eingestellt zu haben, was bei dem jungen, lernwilligen Team nicht überrascht. Trotzdem, der Klassenerhalt ist und bleibt das erste Ziel für die Truppe aus Großkötz.

Nichts mit dem Abstieg zu tun haben möchte man logischerweise auch etwas südlicher, bei der SpVgg Wiesenbach. Wie gesagt, so ein richtiger Liganeuling sind die Schwarzbächler eigentlich gar nicht. Jahrzehntelang zählte man zu den Aushängeschildern des schwäbischen Fußballs und war Stammgast in Bezirksoberliga und Bezirksliga. 2014 ging’s dann doch in die Kreisliga und dort hatte man vor zwei Jahren die „Seuche“ – sprich viel zu viele Verletzte – an der Backe und dies endete im „Betriebsunfall“, dem Abstieg in die Kreisklasse.

Das man hier nicht hingehörte, zeigte die Truppe von Trainer Andreas Hofmann ziemlich schnell und eindeutig. Mit zehn Punkten Vorsprung und einer Tordifferenz von 120:21 Toren katapultierten sich die Wiesenbacher umgehend wieder zurück in die Kreisliga. „Klar“, sagt Trainer Hofmann, „für einen Aufsteiger ist der Klassenerhalt das erste Ziel. Doch mit unserer Truppe und den absolut starken Neuzugängen glaube ich schon, das wir eine Runde im vorderen Feld der Liga abliefern können.“

Mit Julian Schuch vom TSV Mindelheim und Tobias Holdenrieder vom Ligakonkurrenten SpVgg Ellzee kommen Kicker an den Schwarzbach, die bereits Bezirksligaerfahrung in den Beinen haben. Mathias Jeckle (zuletzt TSV Behlingen-Ried) hat in frühen Jahren schon neun Bezirksligaspiele für die SpVgg absolviert. Topneuzugang ist jedoch Christoph Schiller, der insgesamt 113 Einsätze in der Landesliga für den SC Ichenhausen vorweisen kann.

„Damit ist unser Kader sehr breit und qualitativ sehr gut aufgestellt, zumal auch noch mittelfristig hungrige A-Jugendspieler in den Startlöchern stehen“, so Trainer Hofmann. „Ich habe jedenfalls vor der diesjährigen Saison keine Bauchschmerzen und freue mich auf eine starke, ausgeglichene und spannende Spielzeit.“

Aufrufe: 020.7.2018, 12:03 Uhr
Günzburger Zeitung / Christoph DizentaAutor