Zurück an den Ort, an dem alles begann

FuPa: In Huttenheim war man ein wenig irritiert und enttäuscht über Deine Rückkehr nach Neudorf, hatte man doch mit einem Verbleib oder Wechsel zu einem höherklassigen Verein gerechnet. Kannst Du die Reaktionen nachvollziehen?
Mehmet Bozkurt: Es sollte mir keiner in Huttenheim böse sein, dass ich mich für einen Wechsel zu meinem Heimatverein Neudorf entschieden habe. Klar war die Rede davon, dass ich höherklassig spielen wollte, aber mit meiner Schichtarbeit habe ich es mir einfach nicht zugetraut, und Neudorf ist für mich eben der Ort, an dem alles angefangen hat.

FuPa: Mit Erhan Aksu wechselt ein weiterer Spieler von Huttenheim nach Neudorf. Inwieweit war dies für Deinen Wechsel interessant bzw. wichtig?
Bozkurt: Erhan Aksu war auch der Grund, weshalb ich damals nach Huttenheim gewechselt bin und dieses Mal war es eben anders herum. Wir sind sehr eng miteinander befreundet. Er wollte wegen seinem Studium eigentlich erstmal eine Pause machen, aber Neudorf war dann interessant für ihn, als er wusste, dass ich nach Neudorf zurückgehen werde.

FuPa: Nun könnte man ja sagen, da dass mit der Schichtarbeit und dem Wechsel nach Durlach nicht zustande gekommen ist, hätte man auch in Huttenheim bleiben können. Warum dann doch der Wechsel? Was sprach gegen Huttenheim und für Neudorf ?
Bozkurt: Klar, hätte ich auch in Huttenheim bleiben können, jedoch ist und bleibt Neudorf für mich
ein Verein, wo man seinen Spaß und seine Freude hat. Der Wechsel nach Neudorf war für mich aus zweierlei Gesichtspunkten interessant: Mein Jugendtrainer Thorsten Ludwig wird mich künftig wieder trainieren. Er ist der richtige Mann für den Trainerposten in Neudorf. Er wird viel aus der Mannschaft raus holen, da bin ich mir sehr sicher. Auch wenn ich weiß, dass es mit dem Toreschießen nächstes Jahr eher weniger klappen wird für mich als in der abgelaufenen Saison, freue ich mich trotzdem riesig darauf unter ihm wieder trainieren zu dürfen. Und zweitens natürlich „meine Jungs", auf die freue ich mich besonders.

FuPa: Im Nachhinein gesehen: Hättest Du Dich bei dem jetzigen Wechsel anders verhalten sollen bzw. hättest Du ihn anders getätigt?
Bozkurt: Es hat sehr lange gedauert, bis klar war, wie es in der nächsten Runde weitergeht beim FC Huttenheim. Daher wollte ich auch Klarheit haben, und hatte mir auch selbstverständlich andere Angebote angehört. Vielleicht hätte ich es vorher sagen können, aber es war bis dahin keine Rede von einem Wechsel. Ich wollte in Huttenheim bleiben, aber wie gesagt, es hatte zu lange gedauert. Deshalb finde ich, dass alles von meiner Seite korrekt war. An dieser Stelle wollte ich nochmals Danke sagen. Albrecht Baader war in meinen Augen eine der wichtigsten Personen. Seine Ehrlichkeit und Menschlichkeit hat den Verein immer auf dem obersten Niveau gehalten. Und natürlich Christian Lauinger, ein super Mensch und Trainer.

FuPa: In den letzten vier Jahren warst Du stets unter den ersten Fünf in der Torjägerliste, in den vergangenen beiden Spielzeiten mit 22 bzw. 34 Treffern jeweils Torschützenkönig. Worin liegt Dein Geheimnis für Deine Treffsicherheit ?
Bozkurt: Es gibt kein Geheimnis für das, was ich bisher gezeigt habe. Ich werde auf die Position gestellt, um Tore zu schießen oder Tore vorzubereiten und ich nehme die Sache 90 Minuten an. Der Rest kommt nur durch Wille und Ehrgeiz zustande, das hat mich immer weitergebracht und natürlich haben die erzielten Tore mir Selbstvertrauen gegeben.

FuPa: Werfen wir einen Blick in die Zukunft. Was ist drin kommende Saison bei der Fvgg Neudorf?
Bozkurt: Unser Ziel ist in die Top 5 zu kommen, was mit der Mannschaft absolut machbar ist.