2024-05-14T11:23:26.213Z

Interview
Erfolgsduo: Hakan Karakoc (links) und Dogan Erdogan führen gemeinsam die Geschicke bei Gruppenligist SG Rüsselsheim.
Erfolgsduo: Hakan Karakoc (links) und Dogan Erdogan führen gemeinsam die Geschicke bei Gruppenligist SG Rüsselsheim. – Foto: Dominik Claus

"Zum Feiern ist es noch zu früh"

Interview: Drei Fragen an Dogan Erdogan, Trainer der SG Rüsselsheim

Fast alles spricht dafür, dass die zehntgrößte Stadt Hessens in diesem Herbst wieder in der zweithöchsten Spielklasse auf Landesebene vertreten sein wird. Folgen die Vertreter beim außerordentlichen Verbandstag am 20. Juni der Empfehlung des HFV-Vorstandes, würde die SG Rüsselsheim in die Fußstapfen des ruhmreichen SC Opel treten, der nach sechs Regionalliga- und zwei Hessenliga-Spielzeiten anno 1975 schließlich nach einer Spielzeit auch aus der damaligen Landesliga Süd absteigen musste. Entsprechend aufgeregt und stolz ist allen voran der 39-jährige SG-Trainer Dogan Erdogan.

FuPa: Herr Erdogan, hätten Sie nach der erweiterten Aufstiegsempfehlung des HVF-Vorstands am Samstag gerne eine spontane Feier organisiert oder ist es dafür noch zu früh?

Dogen Erdogan: Dazu ist es noch zu früh, denn man weiß ja nie, was passiert. Aber natürlich hat uns – wie viele andere – die Nachricht sehr gefreut, und es kamen ganz viele Links zu Berichten zu dem Thema. Es sieht wirklich gut aus für uns, und wir alle hoffen nun darauf, dass es auch so kommt.

FuPa: Mal angenommen, die Basis segnet den Vorschlag des Vorstands ab – was bedeutet dieser Aufstieg für Sie persönlich und für den Verein?

Erdogan: Ich bin zwar schon mit dem VfB Ginsheim II in die Kreisoberliga aufgestiegen, aber das jetzt wäre für mich persönlich ein Riesending. Ich bin ja noch nicht so lange Trainer, und das dann mit meinem Heimatverein zu schaffen, bei dem ich groß geworden bin, das ist mit Worten nicht zu beschreiben. Und da der Verein noch nie so hoch gespielt hat, wäre das ebenfalls der bislang größte Erfolg. Man merkt, dass die Leute alle total aufgeregt sind und mitfiebern, wobei das auch bei Fans von uns Wellen schlägt, die weiter weg wohnen. Aber auch für die ganze Stadt ist das ja etwas ganz Besonderes, wenn so viele Jahre keine Mannschaft mehr so hoch gespielt hat. Auf alle Fälle werden wir auf unserem Platz in der B-Siedlung bleiben.

FuPa: Ist die Mannschaft in der aktuellen Zusammensetzung stark genug für die Verbandsliga oder müsste personell doch deutlich nachgebessert werden?

Erdogan: Wir haben den aktuellen Kader im Sommer 2019 explizit mit jungen Leuten bestückt und auf deren Weiterentwicklung gehofft. Dieses Vertrauen hat sich optimal ausgezahlt. Ich bin überzeugt, dass wir mit dem jetzigen Team in der Verbandsliga schon gut dagegen halten könnten. Aber da es immer den einen oder anderen Abgang geben wird, gucken wir uns natürlich auf dem Transfermarkt um. Wir wollen ja weiterhin einen breiten Kader haben, um damit den Konkurrenzkampf anfachen zu können.

Aufrufe: 08.6.2020, 17:43 Uhr
Martin KriegerAutor