2024-05-02T16:12:49.858Z

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Familientreffen in Moskau: WM-Fahrer Wolfgang Hecker (r.) mit seinem Neffen Johannes Hecker, der einige Wochen lang beruflich in Moskau beschäftigt ist. Foto: privat
Familientreffen in Moskau: WM-Fahrer Wolfgang Hecker (r.) mit seinem Neffen Johannes Hecker, der einige Wochen lang beruflich in Moskau beschäftigt ist. Foto: privat

WM-Fahrer Wolfgang Hecker ist begeistert

Obmann des SV Hederborn Upsprunge berichtet über die ersten Tage in Russland

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Wolfgang Hecker berichtet exklusiv über seine ersten Tage in Russland. Nach 2014 in Brasilien und 2016 in Frankreich reist er der deutschen Elf auch diesmal hinterher. Nach der langen Anreise nach Moskau war das Hotel leider überbucht, aber beim Auftaktspiel der Löw-Elf gibt es im Stadion ein Wiedersehen mit einigen Brasilien-Fahrern. Hier ist sein Bericht:

Nach dem ich vor vier Jahren über den Fanclub der Nationalmannschaft die Reise nach Brasilien zur WM gebucht hatte, bin ich in diesem Jahr auf eigene Faust losgefahren. Und nun ist es soweit, ich bin dabei. Das Abenteuer Russland hat begonnen. Nach einem Flug von Düsseldorf über Tessaloniki mit einem sechsstündigen Aufenthalt dort, habe ich in den frühen Morgenstunden am Samstag Moskau erreicht. Ich habe etwas Glück, denn mein Neffe Johannes arbeitet dort für rund fünf Wochen und er hatte mir schon im Vorfeld ein paar Tipps für meine Planungen geschickt. Damit war es dann etwas leichter, das Hotel zu finden.

Doch nun ging der Spaß erst richtig los: Dort angekommen war die Überraschung perfekt, denn das Hotel war überbucht. Das galt nicht nur für mich, sondern auch für sechs Jungs aus Uruguay und zwei weitere Deutsche, die mit dem Zug aus Karlsruhe angereist waren. Perfekter Start ins Abenteuer Russland würde ich sagen. Nach längerem Hin und Her wurden wir dann in ein anderes Hotel der selben Kette gefahren, was leider nicht so zentral lag, aber dafür neu war. Kleines, aber sauberes Zimmer. Das war das Wichtigste und es kostet nur 30 Euro pro Nacht. Darüber kann man während einer Weltmeisterschaft eigentlich auch glücklich sein, so etwas gefunden zu haben.

Einzig der rund anderthalb Kilometer lange Fußweg zur nächsten Metrostation war etwas ärgerlich. Ich habe mich dann nachmittags mit meinem Neffen Johannes getroffen, der mir erst einmal ein paar interessante Sehenswürdigkeiten gezeigt hat. Putin hatte leider keine Zeit. Später bin ich dann zurück ins Hotel, da sich die Reisestrapazen bemerkbar machten und ich auch mal ins Bett musste.

Am nächsten Tag, dem ersten Spieltag für die Deutschen, ging es zum Fanfest. Ein langer Fußmarsch, aber umso beeindruckender die Atmosphäre dort. Da war es wieder, dieses besondere WM-Flair, das ich schon in Brasilien kennenlernen durfte. Menschen aller Nationen feiern miteinander. Gut zwei Stunden bin ich dort geblieben, dann ging es weiter zum Luschniki-Stadion. Auch Johannes hat sich noch eine Karte für das Mexiko-Spiel besorgen können, so dass wir uns das Spiel gemeinsam anschauen konnten. Auch bei dieser WM gibt es einen Schwarzmarkt für die Eintrittkarten. Preise bis zu 800 Doller. Das ist völlig verrückt.

Im Stadion machten besonders die mexikanischen Fans eine gute Stimmung. Die haben uns deutlich gezeigt, was man unter frenetischer Unterstützung zu verstehen hat. Im Stadion habe ich auch einige bekannte Gesichter von der Brasilientour begrüßt, die wieder über den Fanclub Nationalmannschaft angereist waren. Auch Jörg Schäfers und Jochen Roxlau aus Verne waren wieder dabei.

Leider verlor unser Team mit 0:1, was natürlich mächtig auf die Stimmung drückte, die im deutschen Fanlager immer etwas schwierig ist. Dennoch hakten das Spiel alle schnell ab. In der Stadt habe ich dann erlebt, was eine richtige Siegesfeier ist. Tausende Menschen, darunter unfassbar viele Mexikaner, feierten diesen Sieg gegen unsere Elf, aber alles friedlich und freundlich. Das ist auch ein Merkmal der WM. Moskau zeigt sich bisher von einer guten Seite und die vielen Sicherheitskräfte, die Helferinnen und Helfer und die Menschen überhaupt geben sich sehr viel Mühe.

Für mich war es das nun in Moskau. Am Dienstag früh geht es nach Sotschi, wo neben dem zweiten Vorrundenspiel gegen Schweden auch ein paar Tage Urlaub auf dem Programm stehen. Ich hoffe jetzt erst einmal darauf, dass ich am 15. Juli noch einmal in Moskau Fußball gucken darf.



Aufrufe: 019.6.2018, 14:00 Uhr
Wolfgang HeckerAutor