2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
So sehen Meister aus: FuPa gratuliert dem FSV zum Aufstieg in die KLA Wiesbaden. Foto: FSV Wiesbaden
So sehen Meister aus: FuPa gratuliert dem FSV zum Aufstieg in die KLA Wiesbaden. Foto: FSV Wiesbaden

"Wir sind wie eine große Familie"

MEISTERBRIEF FSV Wiesbaden 07 feiert zehn Jahre nach Vereinsgründung mit B-Liga-Titel seinen bislang größten Erfolg

WIESBADEN. Im Fußball gibt es oft genug Beispiele, dass der Aufstieg einer Mannschaft nicht planbar ist. Bei B-Ligist FSV Wiesbaden 07 haben aber alle Faktoren gepasst. „Wir sind wie eine große Familie“, beschreibt Vorsitzender Oktay Anadolu den Zusammenhalt im Verein. Mit Freunden und gemeinsamen Mitarbeitern eines Großhandelsunternehmens in Kastel gründete Anadolu den Verein im Jahr 2007. In der Saison 2009/2010 durfte der FSV dann erstmals am Spielbetrieb teilnehmen. Nun folgte der bisher größte Erfolg der noch jungen Vereinsgeschichte: der Aufstieg in die Kreisliga A.

Stabwechsel im März: Caliskan übernimmt von Yurtseven

„Das war auch unser Ziel“, so der Vorsitzende weiter. „Entsprechend haben wir uns im Sommer und Winter auch verstärkt.“ So schlossen sich etwa mit Selahattin Salik, Ümit Gündüz (beide SKG Karadeniz) und Ferdi Yurtsever (Türkischer SV) auch Spieler aus der Kreisoberliga dem Verein an. „Alle Neuzugänge haben zu hundert Prozent eingeschlagen. Sowohl als Spieler als auch als Mensch.“ Ebenfalls von Karadeniz kam vor der Saison Spielertrainer Orkan Yurtseven, der die Mannschaft bereits am achten Spieltag erstmals an die Tabellenspitze führte. Eine Position, die der letztjährige Tabellenfünfte nicht mehr hergab. Trotz des sportlichen Erfolgs lief nicht alles rund bei den 07ern: Nach Meinungsverschiedenheiten mit Yurtseven ging man Anfang März getrennter Wege. Den Nachfolger Gökhan Caliskan, ebenfalls mit Vergangenheit bei Karadeniz, bezeichnet Anadolu als „absoluten Wunschtrainer. Er leistet wunderbare Arbeit“.

Wobei es kurz nach Caliskans Amtsübernahme eine Schwächephase des Meisters gab. Nach einem Unentschieden gegen Munzur (2:2) und der Niederlage gegen Hajduk (0:1) beriefen die Vereinsverantwortlichen eine Krisensitzung ein, bei der sich die Spieler selbst in die Pflicht nahmen und Taten folgen ließen. Die vier darauffolgenden Spiele konnte der FSV allesamt klar gewinnen und somit die Meisterschaft vorzeitig unter Dach und Fach bringen.

Als einen der Gründe für den Aufstieg sieht der Vorsitzende das Gemeinschaftsgefühl der Mannschaft. „Auch außerhalb des Fußballplatzes unternehmen wir viel zusammen. Jeder gönnt dem anderen den sportlichen Erfolg.“ Aus der Mannschaft sticht dabei Torjäger Ertugrul Bilgili heraus. Bereits in der letzten Saison holte sich der Stürmer mit 72 Toren die Torjägerkanone. Aktuell steht er bereits bei 83 Toren, ein Verbleib über die Saison hinaus ist aber noch in der Schwebe. „Ertugrul hängt am Team. Sein Onkel Osman ist im Vorstand, sein Bruder Dursun ist Mannschaftskapitän.“ Eine solche Torquote weckt aber natürlich auch das Interesse von höherklassigen Vereinen. „Wenn er die Möglichkeit hat, höherklassig zu spielen, sollte er es probieren. Wir legen ihm keine Steine in den Weg.“ Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.

Ansonsten haben bereits alle Spieler ihre Zusagen für die neue Saison gegeben. Auch Trainer Gökhan Caliskan wird bleiben. Für die Debüt-Saison in der A-Liga kündigt 07-Chef Oktay Anadolu „zwei, drei Kracher“ an. „Namen kann ich aber noch keine nennen.“ Es soll sich jeweils um einen Spieler für die Abwehr, das Mittelfeld und den Sturm handeln. Entsprechend offensiv formuliert Anadolu auch das Saisonziel für die kommende Spielzeit. „Viele Spieler von uns haben schon höherklassig gespielt. Wir wollen daher um die Aufstiegsplätze mitspielen. Alles andere wäre eine Enttäuschung.“

Meisterkader, Tor: Cagtay Cakmak (5 Spiele/0 Tore/23 Jahre), Alexandru Cucos (2/0/28), Bulut Rüzgar (20/0/25). – Feld: Said Akrri (14/1/27), Fatih Aslanboga (19/0/29) Deniz Bilgen (24/1/34), Mikail Cagan (1/0/36), Gökhan Destici (5/2/27), Nazim Dirence (3/0/31), Özcan Erdogan (5/0/38), Bülent Ermiş (12/0/38), Sergen Ermiş (10/2/28), Ümit Gündüz (25/2/27), Serhat Yolver (2/0/28), Özgür Aktürk (11/2/28), Dursun Bilgili (27/11/28), Engin Celik (5/0/37), Yusuf Ziya Demir (9/4/24), Burak Destici (2/0/24), Hüsnü Gür (28/5/28), Selahattin Salik (28/11/34), Orhan Soganci (2/0/34), Ferdi Yurtsever (20/8/30), Oktay Anadolu (1/2/39), Ertugrul Bilgili (30/83/25), Spiridon Nakas (3/0/40), Veli Kutlucan (4/0/37).



Aufrufe: 023.5.2017, 10:00 Uhr
Dominik DittmarAutor