2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Patrick Schreiter
Patrick Schreiter

»Wir können Wohlfühlfaktoren bieten«

GL GI/MR: +++ Patrick Schreiter über seine Vertragsverlängerung in Heuchelheim, die Ziele und Zukunftsaussichten bei den TSF +++

HEUCHELHEIM . Mit Platz elf hinken die Turn- und Sportfreunde Heuchelheim zur Winterpause den eigenen Erwartungen in der Gruppenliga Gießen/Marburg ein wenig hinterher. Aber der Verein setzte ein Zeichen und verlängerte den Vertrag von Cheftrainer Patrick Schreiter vorzeitig. Wir haben mit dem TSF-Coach über die aktuelle Situation und die Zukunftsaussichten der „Weiß-Blauen“ gesprochen.

Herr Schreiter, nicht nur ihr Vertrag wurde verlängert, sondern die Verträge des gesamten Trainerteams. War Ihnen das für die Zukunft wichtig?

Absolut. Dass Dominik Seel Co- und Jan Ziesenitz Torwart-Trainer bleiben, war mir sehr wichtig. Genauso wie die Vertragsverlängerung von Daniel Marx, dem Coach der zweiten Mannschaft, denn wir haben ja eine gewisse Durchlässigkeit zwischen den Teams. Unsere gute Zusammenarbeit, die wir bislang hatten, auch über die Saison hinaus fortsetzen zu können, ist natürlich eine schöne Sache.

Sie gehen im Sommer in Ihre vierte Saison bei den Turn- und Sportfreunden. Was waren die weiteren Gründe, die den Ausschlag für Ihre Vertragsverlängerung gegeben haben?

Neben der Tatsache, dass die Jungs weitermachen, ist es zudem einfach so, dass es mir nach wie vor enormen Spaß macht, hier zu trainieren. Ich denke, dass der Verein sehr gut aufgestellt ist, das geht bei unserer Sportanlage los und setzt sich im Umfeld nahtlos fort. Und dass ich in Heuchelheim wohne, ist natürlich noch ein letzter Punkt, denn praktisch vor der Haustüre zu trainieren, hat ja auch seine Vorteile.

Aktuell haben Sie vor kurzem ja zumindest ausgegeben, dass es zunächst mal vom Tabellenende weggehen soll. Welche Zielsetzungen kann es für die mittelfristige Zukunft geben?

Exakt. Ziel für die laufende Saison ist es, dass wir schnellstmöglich ausreichend Punkte sammeln, um nicht in Schwierigkeiten zu geraten. Man hat in der Hinrunde gesehen, wie schnell das Verletzungspech zuschlagen und man in der Tabelle in die gefährdeten Regionen abrutschen kann.

Und darüber hinaus?

Für Zielsetzungen für die Zukunft ist es aus meiner Sicht noch zu früh, allerdings ist es glaube ich schon so, dass sich der Verein in der Gruppenliga wohlfühlt und dort gut aufgehoben ist. Einen Aufstieg in die Verbandsliga sehe ich in absehbarer Zeit nicht. Wichtig ist, dass wir auch weiterhin von unserer guten Jugendarbeit profitieren und immer wieder Spieler herausbringen, die vielleicht auch den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. Aktuell haben wir zwei A-Jugendmannschaften, sodass wir hoffen, dass auch in naher Zukunft weitere Spieler in den Aktivenbereich integrieren zu können. Das kann natürlich nicht immer gleich in der ersten Mannschaft sein, die Jugendarbeit soll aber auch eine Basis für die zweite schaffen.

In Zeiten, in denen Spielgemeinschaften immer mehr zunehmen, oder es Fusionen wie zwischen Watzenborn-Steinberg und dem VfB 1900 Gießen gibt, in wie weit kann man sich da als einzelner Verein noch halten oder höhere Ziele überhaupt anpeilen?

Das wird natürlich immer schwieriger. Aktuell sind wir in der glücklichen Lage, noch drei Teams stellen zu können. Wenn man nicht zahlungskräftig ist, muss man eben mit „weicheren Faktoren“ punkten. Das sind bei uns, wie schon erwähnt, unsere tolle Anlage oder das Umfeld des Vereins. Ich denke schon, dass wir da einen Wohlfühlfaktor bieten können. Mittel- und langfristig ist es natürlich enorm wichtig, die Jugendarbeit, die bei uns groß geschrieben wird, weiter zu forcieren. Das stellt ganz klar die Basis für die Zukunft des Vereins dar. Spieler zu entwickeln und zu formen, muss auch weiterhin Priorität besitzen, um sich als eigenständiger Verein gut zu positionieren. Höhere Ziele als die Gruppenliga nur mit eigenen Leuten anzupeilen, halte ich für schwierig, aber die Liga ist aus meiner Sicht ohnehin gut und zudem sehr attraktiv für uns. Archivfoto: Bayer.



Aufrufe: 025.1.2018, 06:00 Uhr
Marc Steinert (Gießener Anzeiger)Autor