2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
Herzbergs Trainer Helmut Brenner.  F: Bock
Herzbergs Trainer Helmut Brenner. F: Bock

"Wir haben keine Ansprüche und wollen guten Fußball spielen"

Helmut Brenner, Trainer des VfB Herzberg aus der Landesklasse Süd, im FuPa Brandenburg-Interview

Im Landespokal knapp gescheitert, liegt der Fokus des VfB Herzberg jetzt voll auf dem Ligastart in der Landesklasse Süd. Nach der Vizemeisterschaft in der Vorsaison ruft aber Trainer Helmut Brenner im FuPa Brandenburg-Interview nicht zum Sturm auf die Spitze auf.

Herr Brenner, wenn Ihre Mannschaft die Chancen genutzt hätte, wäre am vergangenen Wochenende in der 1. Runde des AOK Landespokals gegen den Landesligisten Wacker Ströbitz durchaus eine Überraschung drin gewesen.

Ja, das war in zweieinhalb Jahren auch gefühlt eines unserer stärksten Spiele. Wir haben gegen eine richtige starke Mannschaft, die leider zwei glückliche Treffer erzielt und sich dann dagegen gestemmt hat, kein Tor gemacht. Da verlierst du auch so ein begeisterndes Spiel 0:2 Zuhause.

Sie sind zwar knapp gescheitert. Aber gibt der starke Auftritt trotzdem Selbstvertrauen für die am Wochenende beginnende Landesklasse-Saison?

Das eine Spiel im Landespokal hat keine Aussagekraft für die Meisterschaft. Wir wissen, dass Ströbitz eine andere Liga ist und das hat mit uns nichts zu tun. Wir haben es gerne mitgenommen und eine große Erfahrung gemacht. Wichtig ist, dass wir nach dem großen Aufwand, den die Spieler betrieben haben, spätestens Mittwoch oder Donnerstag wieder alle fit sind und nächste Woche zum Meisterschaftsstart Gas geben können.

Mit welcher Zielstellung gehen Sie in die Saison?

Wir haben dieses Spieljahr ausgegeben, dass wir von Spiel zu Spiel schauen wollen. Das wird schwer genug. Ich werde so aufstellen, dass wir stark genug sein werden, jedes Spiel zu gewinnen. Wir haben keine Ansprüche und wollen guten Fußball spielen und dann schauen, wo wir stehen. Aber wir freuen uns auf die Liga: Jetzt kennen wir alles und wissen, was auf uns zukommt. Und wir haben keine Angst. Im Gegenteil: Wir gehen mit Freude in die Spiele.

Sie waren jetzt zwei Jahre hintereinander in der Spitzengruppe mit dabei.

Wir waren erst Fünfter, das war schon relativ weit weg von der Spitze. Und letztes Jahr waren wir auch als Tabellenzweiter relativ weit weg von Schlieben. Es waren neun Punkte, das war schon relativ klar.

Mit Schlieben ist jetzt aber ein starker Gegner raus aus der Landesklasse.

Ja, mit Schlieben ist eine der Topmannschaften raus. Aber deswegen sind auch Teams zu uns runter gekommen, die man in der Liga noch nicht einschätzen kann. Die Aufsteiger werden auch keine "gmahde Wiesn", wie man in wienerisch sagt. Im Pokalfinale gegen Eintracht Ortrand hat man gesehen, wie schwer das ist, gegen solche Mannschaften zu spielen, die Erster sind. Die wissen alle, wie Fußball gespielt wird. Die kommen hoch, sind motiviert und haben nichts zu verlieren. Und dann gibt es natürlich auch wieder die üblichen Verdächtigen wie Döbern oder Spremberg. Da können vier oder fünf Mannschaften oben mitspielen. Tagesform, wer arbeiten muss, wer verletzt ist oder ausfällt. Das kann man jetzt noch nicht sagen, wer wo steht.

Eine Stärke des VfB könnte aber sein, dass die Mannschaft jetzt das dritte Jahren fast in gleicher Besetzung zusammenspielt?

Mit einer ähnlichen Formation, das stimmt. Wir haben uns im Sommer punktuell verstärkt. Aber drei Jungs gehen jetzt auch zum Studium, die sind dann unter der Woche nicht mehr hier. Und es gibt auch unter anderem arbeitsbedingt noch zwei oder drei kleine Fragezeichen. Da muss man schauen. Auf dem Papier sieht es immer gut aus, aber das Problem hat wohl jeder Trainer: Am Anfang der Saison weiß man nicht, wen man aufstellen soll, weil es so viele Optionen gibt. Nach dem fünften Spiel ist man schon wieder froh, wenn man 14 fitte Spieler mitnehmen kann. Wir gehen ohne großartige Erwartungen in die Saison.

Mit Helmut Brenner sprach Sven Bock.

Aufrufe: 021.8.2018, 14:32 Uhr
Sven BockAutor