2024-06-13T13:28:56.339Z

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Sultans Muhammed Yildirim (Mitte) wird gestoppt.F: Janousch
Sultans Muhammed Yildirim (Mitte) wird gestoppt.F: Janousch

"Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht"

Eyüp Sultan verliert das Spitzenspiel gegen Kalchreuth, nicht aber den Traum Bezirksliga

Sie hatten sich etwas vorgenommen. Am Ende hat Kreisligist SV Eyüp Sul­tan das Spitzenspiel gegen den FC Kalchreuth aber mit 2:5 (1:3) verloren. Während es für einen Akteur ein be­sonderes Spiel war, ist der Trainer froh, dass die Gäste dem Aufstieg immer näher kommen.

SV Eyüp Sultan - FC Kalchreuth 2:5

Ein Gegner. Zwei Gegner. Drei Geg­ner. Keiner von ihnen vermag es, Bu­rak Babur in dieser Sze­ne aufzuhalten. Ein Pass nach links, der Mitspie­ler leitet direkt weiter, ein platzierter Schuss von Muhammed Yildi­rim – und schon steht es nur noch 2:3. Drei Minu­ten sind da im zweiten Durchgang gespielt, als der Sturmtank von Eyüp Sultan seine Klasse auf­blitzen lässt. Drei Minu­ten, in denen die Nürn­berger vehement auf eben diesen Anschluss­treffer drücken.

Das Spitzenspiel hatte für sie denkbar schlecht begonnen. Kalchreuths Torjäger Sebastian Lutz hatte einen Freistoß aus 35 Metern aufs Tor geschossen, direkt auf Gökhan Cakmak, den Torhüter, der aber kaum reagiert. Tor. 0:1 für den Spitzenreiter nach sie­ben Minuten. „Da kann die Sonne noch so rein­scheinen, das darf keine Ausrede sein, das darf nie passieren“, sagt Trai­ner Ugur Cankaya. Eyüp gibt sich aber nicht auf, spielt weiter mit, beißt sich aber ein ums andere Mal die Zähne an der Kalchreuther Abwehr aus. Und dann wieder so ein individueller Fehler. „Wir haben heute einfach zu viele gemacht“, moniert Cankaya. Ein leichtfertiger Ballverlust, Kalchreuth schaltet blitzschnell um – und schon steht es 0:2 (32.).

Wer dachte, Eyüp würde sich nun aufgeben, der irrte. Burak Babur behauptet den Ball und der Kalch­reuther Verteidiger weiß sich nur durch ein Foul zu helfen. Ein Pfiff, Strafstoß. Den Elfmeter verwandelt Mehmet Karanfil zum 1:2. Fünf Minu­ten sind da noch zu gehen bis zum Pau­senpfiff. Eine gute Ausgangsposition für den zweiten Durchgang. Das denkt sich die Eyüp-Defensive wohl auch, schläft bei einer Ecke – und Kalchreuth stellt den alten Abstand noch vor der Halbzeit wieder her.

Ein weiterer Treffer wird den Nürn­bergern nicht mehr glücken. Stattdes­sen schießen die Gäste ein 5:2 heraus. Eine Niederlage also gegen den Ex-Verein für Burak Babur. Natürlich sei dieses Spiel etwas Besonderes gewe­sen, sagt der 23-Jährige nach seiner Auswechslung. „Ich war zwar nur ein Jahr in Kalchreuth, aber ich habe mich dort sehr wohl gefühlt.“ Die Arbeit verhinderte ein längeres Gast­spiel, „ich hatte zwei Jobs und dazu immer die Fahrerei“. Dann kam der neue Job, diesmal beim Servicebe­trieb Öffentlicher Raum (Sör), bei dem auch Eyüps Abwehrchef Marco Konrad sein Geld verdient.

„Eigentlich wollte ich aufhören“, sagt Babur, „aber dann hat der Marco gesagt, ich soll einfach mal mitkom­men.“ Sehr familiär gehe es bei den Sultanen zu, die Mannschaft unter­nehme oft etwas zusammen, „das sind dann oft bis zu 15 Leute“. Erst am Abend vor dem Spiel gegen den Tabel­lenführer waren sie gemeinsam Bow­ling spielen, gemeinsam beim Mexika­ner essen, gemeinsam unterwegs. „Wir gehen in jedes Spiel rein, um zu gewinnen.“ Dass dies am Ende nicht gelang, lag auch an der Stärke des Gegners: „Die sind einfach mehr gelaufen, haben mehr gekämpft und schlauer gespielt.“ Aufgegeben haben sich die Sultane aber nicht, sie sind weiterhin hungrig auf die Bezirksliga: „Die Mannschaft hat es technisch auch drauf, es hapert oftmals am Kopf“, findet Babur.

Dass es nun wahrscheinlich erst ein­mal nicht mehr gegen Kalchreuth geht, freut Ugur Cankaya, den Trai­ner, gewissermaßen: „Die sind schon sehr stark und waren in vieler Hin­sicht besser als wir. Ich hoffe, sie geben das jetzt nicht mehr her. Ich bin froh, wenn ich die mal los habe.“ Ugur Cankaya lacht, während die Sonne über den angrenzenden Klein­gärten allmählich untergeht.

Schiedsrichter: Adrian Hauck (Oberasbach) - Zuschauer: 140
Tore: 0:1 Sebastian Lutz (7.), 0:2 Patrick Polster (32.), 1:2 Mehmet Karanfil (40. Foulelfmeter), 1:3 Philip Drießlein (47.), 2:3 Muhammed Yildirim (48.), 2:4 Sebastian Lutz (72.), 2:5 Patrick Polster (90.)

Aufrufe: 029.3.2016, 09:51 Uhr
Michael Fischer (NN)Autor