2024-05-02T16:12:49.858Z

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Kampf um den Ball: Die U19 des VfL Osnabrück gegen Werder Bremen III beim Solarlux-Hallenfestival.
Kampf um den Ball: Die U19 des VfL Osnabrück gegen Werder Bremen III beim Solarlux-Hallenfestival. – Foto: Helmut Kemme

"Wir haben da alle Bock drauf"

Solarlux-Hallenfestival: SV Hellern setzt zukünftig stärker auf Traditionsmannschaften

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Wenn das Solarlux Hallenfestival ansteht, ist der ganze SV Hellern auf den Beinen. „Wir haben da alle Bock drauf“, sagt Andree Schmeier, der dritte Vorsitzende des SV Hellern und Mitorganisator des Hallenfestivals. In diesem Jahr fand das Hallenspektakel bereits zum 13. Mal statt. „Wir standen vor der Frage, wie wir das Niveau halten können“, sagt Schmeier. Denn während der VfL Osnabrück als Zuschauermagnet im letzten Jahr noch fast in Bestbesetzung antrat, spielten in diesem Jahr die Spieler aus der U19. „Es wird immer schwerer, Truppen aus den höheren Ligen für unser Turnier zu gewinnen“, erklärt Schmeier.

Der Organisator spricht von einem „Riesenaufwand“, den der Verein jedes Jahr aufs Neue bewältigen muss. Schon im August beginnt der SV Hellern zu planen. Bei den Auf- und Abbauarbeiten helfen alle Mannschaften mit. Die Ü40 baute zum Beispiel das acht Meter hohe Gerüst für den Abbau der LED-Leinwand auf. An einem Mittwochabend um halb neun. „Wir versuchen, dass jeder mitmacht“, sagt Schmeier. Während der Turniertage kümmert sich jeden Tag eine „Stammmannschaft“ aus 15 bis 20 Personen um den reibungslosen Ablauf.

In der Halle des SV Hellern spielten vor einigen Jahren noch regelmäßig Junioren-Nationalspieler aus ganz Europa. Reservemannschaften zum Beispiel vom 1. FC Kaiserslautern, FC Schalke 04 oder FC Groningen waren Stammgäste. Virgil van Dijk und Filip Kostic liefen auf. Doch diese Zeiten sind vorbei. Das liege unter anderem daran, dass viele Vereine ihre U-23-Mannschaften aufgelöst haben, wie etwa Bayer 04 Leverkusen, glaubt Schmeier. Der Hallenfußball würde aber auch immer unattraktiver, weil viele Trainer Verletzungen befürchten. Zudem spielt die Sicherheit eine große Rolle. „Wir legen sehr viel Wert darauf, dass das Hallenfestival eine familienfreundliche Veranstaltung bleibt“, sagt der Organisator. Besteht die Befürchtung, dass Vereine Störenfriede anziehen, werden sie ausgeladen. Denn ein aufwendiges Sicherheitskonzept kann der Verein nicht stemmen.

Wie Schmeier erklärt, stand zwischenzeitlich im Raum, nur noch die Ortsvereine aus den Nachbarorten zum Hallenfestival einzuladen, weil die hochkarätigen Mannschaften fernblieben. Davon ist jetzt aber keine Rede mehr, versichert er. Hellern will zunehmend Traditionsmannschaften wie in diesem Jahr Westfalia Herne oder SC Wiedenbrück einladen. Zukünftig soll auch verstärkt auf das Rahmenprogramm gesetzt werden, um das Turnier für die Zuschauer attraktiv zu halten. „Das Rahmenprogramm wird immer wichtiger“, sagt Schmeier.

In diesem Jahr haben die Hellerner etwa ein Zelt für die Gastronomie aufgebaut. Dort fanden 500 Personen Platz. Für die Spieler wurde eine Players Lounge eingerichtet. Das Highlight für Schmeier war die 10 Quadratmeter große LED-Leinwand, die in diesem Jahr erstmalig eingesetzt wurde. Bereits zum vierteln Mal wurde der Kunstrasen in der Sporthalle des SV Hellern verlegt. 30 Männer halfen dabei.

Die Mühe hat sich gelohnt: Am Haupttag des Solarlux Hallenfestivals, dem Samstag, kamen 600 Zuschauer in die Halle – nur 50 weniger als letztes Jahr, sagt Schmeier. Selbst das D-Jugend-Turnier lockte 300 Zuschauer in die Halle. Das Hellerner Hallenfestival bleibt eine feste Adresse für Fußballfans aus Osnabrück. Auch wenn nicht mehr der FC Schalke 04 gegen Rapid Wien, sondern Westfalia Herne gegen den SC Wiedenbrück spielt.

Aufrufe: 021.1.2020, 17:00 Uhr
Friedrich Niemeyer / NOZ SportAutor