2024-05-22T11:15:19.621Z

Elf der Woche
Mario Stockenreiter ist mit 21 Jahren schon in der zweiten Saison Stammtorhüter in der Regionalliga Bayern. F: Traub
Mario Stockenreiter ist mit 21 Jahren schon in der zweiten Saison Stammtorhüter in der Regionalliga Bayern. F: Traub

Wie hoch führt die Karriereleiter für Stockenreiter?

Elf der Woche Regionalliga / Bayernligen: Karim Said und Co. überraschen in Würzburg +++ Unterföhrings Befreiungsschlag: Malcolm Olwa-Luta und Ajlan Arifovic dürfen feiern

Mario Stockenreiter liegt voll im Trend. Junge Torhüter sind gerade "en vogue" in der Regionalliga Bayern. Der 21-Jährige hütet den Kasten des TSV 1860 Rosenheim, seit der vergangenen Saison vertrauen die Innstädter, die sich für ihre klasse Nachwuchsarbeit rühmen können, den Fähigkeiten des Eigengewächses.
Am 13. Mai 2017 war es soweit: Mario Stockenreiter durfte zum ersten Mal in der in der Regionalliga Bayern zwischen die Pfosten. Es war nicht irgendein Spiel, schließlich ging es zum Inn-Salzach Rivalen nach Burghausen. Und der damals 19-Jährige machte seine Sache nicht so schlecht! Die Sechziger aus der Innstadt setzten sich nämlich mit 1:0 durch. Erstes Spiel, erster Zu-Null-Sieg - ein Traum für jeden Keeper! Seitdem hütet das Eigengewächs aus Raubling rund zehn Kilometer südlich der Innstadt den Kasten der Rosenheimer.

Servus Mario, wie war das damals für dich, als U19-Spieler in der Wacker Arena auflaufen zu dürfen?
Mario Stockenreiter (21): Das war natürlich eine Riesenehre für mich. Ich war aufgeregt und nervös, aber auf eine positive Weise. Dass wir das Spiel dann gewonnen haben und ich meinen Kasten sauber halten konnte, war dann die Krönung. Das machte definitiv Lust auf mehr. (lacht)

Inzwischen bist du das zweite Jahr Stammtorhüter in Rosenheim.
Das ist eine große Ehre für mich. Ich weiß das sehr zu schätzen, dass ich in diesem Alter schon regelmäßig in der Regionalliga halten darf. Dafür arbeite ich jede Woche hart.

Stichwort arbeiten: Bringst du semiprofessionellen Fußball, der in der vierten Liga nun mal gespielt wird, und Beruf unter einen Hut?
Ja, das klappt recht gut. Ich arbeite als Groß- und Außenhandelskaufmann bei der Hacker GmbH in Rosenheim, ganz normal Vollzeit. Ich kann dann eben direkt nach der Arbeit zum Training fahren, das ist optimal.

In dieser Saison läuft es noch nicht für euch, ihr hängt unten drin. Wie beurteilst du die Lage?
Dass wir Startschwierigkeiten hatten und nur schwer in Tritt gekommen sind, lässt sich nicht wegdiskutieren. Die Liga ist enorm ausgeglichen, wir haben zum Beispiel die Bayern geschlagen. Ich kann versichern, dass wir Woche für Woche hart an uns arbeiten und ich bin mir sicher, dass wir aus dem Tabellenkeller rauskommen. Die Leistungskurve zeigt nach oben.

Gute Überleitung: "Ich traue ihm sogar den Sprung nach weiter oben zu." Der Satz stammt von eurem Sportlichen Leiter. Wo wird dich dein Weg noch hinführen?
Man hat immer Träume. Der Profibereich würde mich natürlich reizen. Wenn Angebote von oben kommen sollten, würde ich die Chance ergreifen. Aber das ist Zukunftsmusik. Ich konzentriere mich im Moment auf die laufende Saison und kann nur sagen, dass ich mich in Rosenheim brutal wohl fühle.

Das sagt Rosenheims Sportlicher Leiter Hansjörg Kroneck über seinen Youngster im Tor:"Schon in der U17 und der U19 hat sich abgezeichnet, dass Mario sehr großes Talent besitzt und der beste Torhüter in der Region ist. Seine Entwicklung geht stetig nach oben. Er ist jetzt in jungen Jahren schon ein guter Regionalliga-Torhüter und wird in zwei bis drei Jahren ein außergewöhnlicher sein. Er ist sehr ehrgeizig und professionell. Wir sind sehr zufrieden mit seinen Leistungen. Ich traue ihm sogar den Sprung nach weiter oben zu."

Ebenso erstaunlich bei den Sechzigern: Die Oberbayern haben keinen erfahrenen Keeper als "Backup" im Hintergrund, neben Stockenreiter bilden Marius Herzig (18) und Ilija Tomic (19) ein blutjunges Torhütertrio. "Das ist unsere Philosophie", betont Kroneck. Der Jugend eine Chance geben - die Rosenheimer füllen diesen Satz mit Leben!


Wer konnte in den Bayernligen auf sich aufmerksam machen?

In der Bayernliga Nord hat der SC Eltersdorf die Kampf um die Tabellenspitze noch spannender gemacht. Die "Quecken" überraschten beim Würzburger FV und fuhren einen Auswärtsdreier ein - die erste Saisonpleite für den WFV überhaupt. Zwei junge, pfeilschnelle Akteure konnten auf Seiten der Gäste besonders auf sich aufmerksam machen: Karim Said (20) und Calvin Sengül (22). Ersterer machte sein Premierentor in der Bayernliga. Die technisch versierten Jungspunde stellten die Defensive des Titelkandidaten immer wieder vor Probleme. Die Namen der beiden Youngsters sollte man sich merken.



Dass es auch in der Bayernliga Süd schwer werden würde nach dem Abstieg und dem daraus resultierenden Komplettumbruch, war beim FC Unterföhring allen klar. Aber so schwer? Bis zum vergangenen Samstag konnten die Schützlinge von Coach Peter Faber einen einzigen Saisonsieg einfahren. Sieben lange Partien musste der FCU nun auf das zweite Erfolgserlebnis warten. Gegen die starke Profireserve des SSV Jahn Regensburg II gelang nun der zweite Dreier. Das gibt Hoffnung, dass die Unterförhringer noch die Kurve kratzen können. Malcolm Olwa-Luta und Ajlan Arifovic schafften es in die Elf der Woche, das sollte Selbstvertrauen geben im Kampf um den Klassenerhalt.

Aufrufe: 017.10.2018, 13:48 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor