"Wie das Amen in der Kirche"

Vielleicht vorerst der letzte Auftritt auf kreisebene im heimischen Hederauenstadion?

Nach dem Verner Sieg in Geseke konnte der VfB seinen Vorsprung auf vier Punkte auf Platz zwei ausbauen. Zwei Spieltage vor Schluss ist die Ausgangssituation mit Blick auf den Aufstieg gut. Man könnte sich mit einem Sieg als sicheren Meister beglückwünschen lassen und überkreislich spielen. So schön, so gut. Es kann aber auch alles nach hinten losgehen.

Mit Tudorf kommt der viertplatzierte Verein der Liga nach Salzkotten. Weiterhin bringt Gäste-Trainer Kostylew mächtig Brisanz ins Spiel. Der Ex-Salzkottener wird sehr wahrscheinlich keinen Präsentkorb für seinen ehemaligen Verein mitbringen, sondern eher ein Kampfspiel abliefern wollen. "Andrej Kostylew wird seiner alten Mannschaft sicher keine Punkte ablegen und entspannt wieder gehen", so Christian Nolte. Über den Gegner aus Tudorf ist sich der VfB-Trainer im Klaren, "Die werden motiviert sein, aber zu 150 Prozent. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Insbesondere die Tudorfer werden alles versuchen, damit nicht gegen sie der Aufstieg perfekt gemacht wird".

Bevor man an Feiervorbereitungen denkt, muss alles in trockenen Tüchern sein. Daher wurden alle provisorischen Vorbereitungen und Pläne schnell von VfB-Trainer Nolte gestrichen. Nichts also mit Humba und Bierdusche nach dem Spiel. "Es gibt keine Aufstiegsshirts und keine Feier. Solange nicht alles sicher ist und wir Meister sind, wird es das auf keinen Fall geben. Es gilt bescheiden und auf dem Boden zu bleiben". Ekstase werden die Zuschauer am Sonntag somit nicht erleben. Dennoch bleibt die Analyse von Trainer Nolte realistisch und wahrscheinlich die beste Lösung. Für die Spieler und den Trainer, um die Gedanken auf das Spiel zu fokussieren.

Sportlich fehlen dem Spitzenreiter wichtige Spieler. Neben Stefan Voits (Muskelfaserriss) fehlen Niklas Schütte und Kapitän Björn Siegmund (Knöchel-Probleme). "Das sind alles gesetzte Spieler bei uns, die extrem wichtig sind", kommentiert ein schon betrübter VfB-Trainer die Ausfälle.

Ähnlich wie viele Gegner gegen Salzkotten in dieser Saison wird sich Tudorf wohl taktisch dem Gegner anpassen. "90 Prozent der Gegner stellen sich hinten rein und verteidigen gestaffelt. Tudorf ist defensiv und konterstark mit schnellen Außenspielern". Mehr kann Nolte aber die erwartete Spielweise der Tudorfer nicht einschätzen. Umso mehr ist abzuwarten, was Ex-VfB-Trainer Andrej Kostylew für einen Plan hat.