Westgartshausen verliert Elferlotterie

Westgartshausens Trainer Marcus Hutzenlaub war die Enttäuschung nach dem Spiel ins Gesicht geschrieben. „Es ist schade, dass hier nicht die bessere, sondern die glücklichere Mannschaft gewonnen hat. Vor allem mit dem Hintergrund, dass mein Team bereits zwei Spiele in den Beinen hatte, haben wir heute eine überragende Leistung abgeliefert. Aber es geht bei uns auf jeden Fall weiter.“ Mehr konnte und wollte er so kurz nach dem Spiel nicht sagen.

Auf Seiten der Neuensteiner war die Erleichterung groß. Spielführer Stefan Hessenauer, der Mitte der zweiten Hälfte verletzungsbedingt raus musste, war nach Spielende überglücklich. „Mehr Glück geht nicht mehr. Aber Hochachtung für Westgartshausen, sie hätten es heute sicherlich auch verdient gehabt.“.

Beide Teams pressen früh

Beide Mannschaften zeigten sich von Beginn an präsent und versuchten den Gegner mit aggressivem Pressing unter Druck zu setzen. Dabei fanden die „Moles“ schneller ins Spiel und hatten durch einen Kopfball von Andreas Klein nach Freistoß von Adrian Reichert die erste Möglichkeit. Nach acht Minuten erstarb den Westgartshauser Anhängern der Torjubel. Nach einem Traumpass von Oliver Krauß stand Andreas Klein ein paar Zentimeter zu weit vorne, so dass der von Nikolai Lindenthal erzielte Treffer nach seiner Hereingabe wegen Abseits zurückgepfiffen wurde. Danach meldete sich wieder der Bezirksligist. Im Gegenzug hätte Deniz Sahin mit einem Lupfer mit der Hacke den weit vor seinem Tor stehenden Albert Hoffmann beinahe düpiert. Der Ball ging nur denkbar knapp am Tor vorbei.

Nach gut einer Viertelstunde, hatte Neuenstein seine beste Möglichkeiten der gesamten Partie. Nach einem verunglückten Abstoß lief Marcel Mössner von der Mittellinie aus allein in Richtung Westgartshausener Tor, fand aber in Albert Hoffmann seinen Meister.

Nur vier Minuten später hatten die „Moles“ ihre bis dahin beste Chance, doch Nikloai Lindenthal traf nur den Außenpfosten. In der Schlussphase der ersten Hälfte hatte jedes Team noch einmal eine gute Möglichkeit. Für Neuenstein brachte Luca Megerle den Ball nach einer etwas verunglückten Abwehr des ansonsten tadellosen Albert Hoffmann, der außerhalb seines Strafraums zu klären versuchte, nicht unter Kontrolle. In der Nachspielzeit brachten dafür Adrian Reichert und Julian Ferchow das Leder aus kurzer Distanz nicht über die Neuensteiner Linie.

Partie verflacht zusehends

Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie ein wenig. Neuenstein hatte mehr vom Spiel, Möglichkeiten waren jedoch keine vorhanden. Erst Mitte der zweiten Hälfte meldete sich Westgartshausen zurück.

In der Schlussphase hatte der A-Ligist dann noch zweimal die Entscheidung auf dem Fuß. Neun Minuten vor dem Spielende strich ein Schuss von Andreas Klein nur um wenige Zentimeter am Pfosten vorbei und der eingewechselte Bernd Brenner scheiterte am überragenden Nicolas Braun im Neuensteiner Tor. Auch in der Verlängerung war Westgartshausen dem Siegtor näher als Neuenstein. In der ersten Hälfte bewahrte Nicolas Braun seine Mannschaft mit einem Reflex gegen einen Kopfball von Bernd Brenner vor einem Rückstand. Kurz nach dem letzten Seitenwechsel parierte Westgartshausens Albert Hoffmann einen platziert getretenen Freistoß von Luca Megerle bravourös.

Als nur eine Minute später Westgartshausens Johannes Muskat mit einer Ampelkarte vom Feld musste, schienen die Weichen für Neuenstein gestellt. Aber trotz Unterzahl hatten die „Moles“ durch Andreas Klein noch die ganz große Chance zum Sieg. Nach feinem Zusammenspiel mit Christian Bandel umkurvte er noch einen Gegenspieler, Neuensteins Keeper konnte den Schuss von der Strafraumkante aber gerade noch mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenken.

Entscheidung in Runde acht

Im entscheidenden Elfmeterschießen zeigten sich die beiden Torhüter als Meister ihres Fachs. Sowohl Albert Hoffmann als auch Nicolas Braun konnten drei der ersten fünf Elfmeter parieren, sodass es weiter gehen musste. In der achten Runde legte schließlich Neuenstein durch Deniz Sahin vor. Elisa Rieder, der seinen Strafstoß übers Tor setzte, wurde für den A-Ligisten zur tragischen Figur.