2024-05-31T10:52:53.652Z

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Geht wohl doch nicht zurück zu Dergah: Dieter Rebel bleibt Teammanager beim SV Seligenporten II. (F: Zink)
Geht wohl doch nicht zurück zu Dergah: Dieter Rebel bleibt Teammanager beim SV Seligenporten II. (F: Zink)

Wechsel-Farce um Dieter Rebel

Pferdemarkt oder Kloster? Nach Vorstellung als sportlicher Leiter bei Dergahspor fungiert der 53-Jährige weiter als Teammanager bei der U23 des SV Seligenporten

Was am Freitagabend einschlug wie eine Bombe, entpuppte sich keine 48 Stunden später als astreine Nebelkerze. Die Rückkehr von Dieter Rebel zu Dergahspor ist ungewisser denn je. Der vermeintlich neue sportliche Leiter der Nürnberger Türken fungiert derzeit nämlich weiter höchst aktiv als Teammanager in Seligenporten. Warum sich die von Dergahspor in einer extra anberaumten Pressekonferenz als fix vermeldete Personalie in Wohlgefallen aufgelöst zu haben scheint, dazu schweigen sich die Beteiligten aus

Freitagabend, kurz nach 19 Uhr. Das Dergah-Führungsteam um Vorstand Yücel Semiz hat sich am Pferdemarkt eingefunden, um in einer eilig anberaumten Pressekonferenz die Rückkehr von Dieter Rebel zu verkünden. Gekommen ist - als einziger Medienvertreter - FuPa-Redakteur Andreas Schmitt. Ihm wird Rebel, erst vor wenigen Monaten nach internen Meinungsverschiedenheiten als zweiter Dergah-Vorstand zurückgetreten, als neuer sportlicher Leiter präsentiert. Bindeglied soll er sein zwischen Mannschaft und Vorstand, die guten A-Jugendlichen an den Seniorenbereich heranführen und das deutsch-türkische Integrationsfest organisatorisch weiter voranbringen. "Hier kann man was entwickeln", lässt sich Rebel, der die im Vergleich zu Seligenporten besseren Gestaltungsmöglichkeiten bei Dergah hervorhebt, zitieren. Einträchtig posiert die neue Führungsriege noch für ein Foto, dann ist die Rückkehr perfekt - dachte man zumindest.

Von Eintracht war fortan aber nicht mehr viel zu spüren. Erste Zweifel an der Rückholaktion keimten auf, als Rebel am Sonntag nicht mit seinem neuen Verein nach Veitsbronn reiste, sondern stattdessen live vom zeitgleich stattfindenden Spiel seines vermeintlichen Ex-Teams, der Seligenportener Reserve, tickerte. Am Montag dann die vorläufige Bestätigung dessen, was hinter vorgehaltener Hand schon vermutet wurde. Die spektakuläre Rückkehr Rebels an den Pferdemarkt ist geplatzt. "Die Situation bei Dergahspor war völlig anders, als mir mitgeteilt wurde. Ich hatte kein gutes Gefühl und deshalb von einem Posten Abstand genommen", wird Rebel in der mittelbayerischen Zeitung und später auch auf der Homepage des SV Seligenporten zitiert. Gegenüber FuPa wollte sich der 53-Jährige auf Nachfrage zur Situation bei Dergahspor nicht äußern, sondern verwies auf die Verantwortlichen am Pferdemarkt. Doch auch dort gab man sich trotz mehrfacher Kontaktversuche wortkarg.

Fakt ist, es gab Ärger. Im Anschluss an die Pressekonferenz am Freitagabend sollen laut FuPa-Informationen Mannschaft und Trainer Koc, die vorher trainiert hatten, die Räumlichkeiten am Pferdemarkt betreten haben. Die Begrüßung des neuen sportlichen Leiters soll - vorsichtig formuliert - alles andere als herzlich ausgefallen sein. Am Montag dann soll Rebel Dergahspor per Mail abgesagt haben. Bestätigen wollte das am Pferdemarkt niemand, eine knappe Presseerklärung am Dienstag war die einzige offizielle Reaktion seitens des Nürnberger Landesligisten. "Zur neuen Personalie Dieter Rebel wird sich der Verein am Wochenende äußern. Bis dahin bitten wir Sie von weiteren Anfragen zu diesem Thema abzusehen und bedanken uns für Ihr Verständnis und für Ihre Geduld", schreibt Yücel Semiz, der noch am Freitag gemeinsam mit Rebel den Vereinsschal in die Kamera gehalten hatte.

Ob es am kommenden Wochenende eine weitere Wendung in dem zur Farce verkommenen Wechselspiel des Teammanagers der Seligenportener Landesliga-Elf kommen wird, darf bezweifelt werden. Die Anzeichen sprechen jedenfalls dagegen. Rebel hat sich schon jetzt für vier Wochen im Voraus für die FuPa-Liveticker seiner Seligenportener U23 eingetragen. Das allerdings ist nichts, was nicht mit einem Klick zu korrigieren wäre.

Im Kloster lässt man sich unterdessen von dem Theater nicht aus der Ruhe bringen und setzt auch in Zukunft weiter auf Dieter Rebel als Teammanager der Reserve: "Wir haben uns ausgesprochen und damit ist die Angelegenheit aus der Welt", erklärte SVS-Vorsitzender Walter Eisl auf der Vereinshomepage.

Djonbalic ins Kloster

Als wäre nichts gewesen, bastelt Dieter Rebel trotz des Possenspiels um seine Person weiter am Kader der SVS U23. Am Dienstagvormittag gab der Teammanager per Presseerklärung die Verpflichtung von Petrit Djonbalic bekannt. Der 27-Jährige war zuletzt für die SpVgg Ansbach aktiv, wo er in der abgelaufenen Bayernligarückrunde elf Partien absolvierte.

Aufrufe: 01.9.2015, 14:42 Uhr
Bastian EberleAutor