2024-05-08T14:46:11.570Z

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Duell der Namensvetter: Marvin de Vries (links) und Ole de Vries trafen im Derby mehrmals aufeinander.
Duell der Namensvetter: Marvin de Vries (links) und Ole de Vries trafen im Derby mehrmals aufeinander. – Foto: Stefan Gelhot

Was für ein Derby

SC Melle II und TV Wellingholzhausen: 1:1 im Verfolgerduell der Kreisliga

Nach größtenteils intensiven 90 Minuten haben sich der SC Melle II und der TV Wellingholzhausen 1:1 im Kreisligaderby und Verfolgerduell getrennt. Darum war das Unentschieden dennoch umstritten.

Direkt nach Abpfiff gaben sich WTV-Trainer Mathias Lührmann und sein Gegenüber Thomas Egbers die Hände. Anschließend herzte Lührmann einige seiner Spieler und gratulierte ihnen für eine starke Leistung. Egbers suchte das Gespräch mit dem Schiedsrichter und diskutierte länger mit dem Unparteiischen und seinem Gespann.

Ausbleibender Elfmeterpfiff erhitzt die Gemüter

Was war passiert? Grund für den Unmut von Egbers war eine Szene in der 77. Spielminute beim Stand von 1:0 für die Hausherren. Deren Spieler Marcel Hülk kam nach einem Freistoß am langen Pfosten an den Ball. WTV-Keeper Justin Hampl hechtete nach dem Spielgerät und brachte Hülk im Strafraum vermeintlich zu Fall. Der Elfmeterpfiff blieb jedoch aus. Egbers und die Meller Bank protestierten lautstark. „Die Elfmetersituation ist für mich spielentscheidend. Wenn wir da den Elfmeter bekommen und das 2:0 machen, ist das Spiel gelaufen“, ärgerte sich Egbers nach dem Spiel. WTV-Trainer Lührmann pflichtete ihm bei: „Das ist ein Elfmeter, Punkt. Den muss man geben.“

Zurück zum Anfang: Auf dem Kunstrasenplatz in Melle kamen die Hausherren deutlich besser ins Derby. Vor einer stattlichen Kulisse von rund 150 Zuschauern gehörten die ersten 15 Minuten Melle II. „Wir können froh sein, dass wir die erste Viertelstunde unbeschadet überstanden haben. Da war Melle klar besser“, stellte Lührmann fest. Sein Team ließ sich in die eigene Hälfte drücken und schaffte es erst nach der angesprochenen Viertelstunde, sich vom Druck der SCM-Reserve zu befreien.

Marcel Hülk bringt Melle II in Führung

René Stockhowe nach Zuspiel von Jordan Dusinovic (6.) für Melle II und Josua Rosumek für den WTV (18.) hatten die ersten Torgelegenheiten der Partie. Die erste Chance für die Gäste läutete eine Druckphase der Wellinger ein, auf deren Höhepunkt SCM-Spieler Marvin Hülk einen Schuss von Julian Demuth nach einem Konter auf der Linie klärte (28.). Ein Geistesblitz von Sören Klesser leitete schließlich das 1:0 für Melle II ein. Klesser setzte Marcel Hülk mit einem perfekten Zuspiel in Szene. Hülk blieb cool und schob zur Führung ein (32.). Kurz vor der Pause hätten die Hausherren nach einem langen Ball von Faton Maxharraj auf Stockhowe sogar auf 2:0 stellen können, Hampl parierte aber stark (37.).

Gleich die erste Szene des zweiten Durchgangs ließ erahnen, was noch folgen sollte. Maxharraj überraschte Gästekeeper Hampl mit einer Bogenlampe aus größerer Distanz, die an die Latte klatschte. Der Nachschuss von Dusinovic landete am Pfosten (48.). Auf der anderen Seite wollte SCM-Verteidiger Ole de Vries einen Ball eigentlich unbedrängt zu seinem Keeper Kilian Pilkenroth zurückspielen. Doch der Pass ging deutlich gegen die Laufrichtung von Pilkenroth und rollte ebenfalls an den Pfosten (59.).

Anschließend verflachte das Derby sportlich, auch wenn die Spannung immer hoch blieb. Beide Teams lieferten sich intensive Zweikämpfe und Laufduelle. Torgefahr strahlte aber weder Melle II noch der WTV aus. Dann folgte jene Szene, in der die Hausherren gerne einen Elfmeterpfiff für sich gehört hätten. Umso größer war der Frust, als Wellingholzhausen eine Minute nach dem Aufreger den Ausgleich erzielte. Rosumek kam nach einer Flanke völlig frei zum Kopfball und überraschte Pilkenroth mit einer Bogenlampe, die zum 1:1 im Tor landete (78.).

Elfer in Schlussphase nicht gegeben

In der wilden Schlussphase passierte in den jeweiligen Strafräumen nicht mehr viel, abgesehen von einem vermeintlichen Foul an Marvin de Vries, das Wellingholzhausen zu Protesten bewegte. „Kann man geben, muss man aber nicht“, ordnete Lührmann die Situation ein. Am Ende stand ein 1:1-Unentschieden, das dem WTV sicher besser schmeckt als Melle II. „Ich bin einfach nur glücklich. Die Jungs haben aufopferungsvoll gekämpft. Ein geiles Derby mit allem Drum und Dran. Das hat richtig Spaß gemacht. Für den Blutdruck war es aber nicht so gut. Wir können mit dem Punkt besser leben“, freute sich Lührmann. Melle-II-Trainer Egbers war weniger glücklich: „Mit der Leistung bin ich zufrieden, mit dem Ergebnis nicht.“

In der Kreisligatabelle bleiben beide Teams erste Verfolger von Spitzenreiter TSV Venne. Welling hat bei zwei absolvierten Spielen mehr sechs Punkte Rückstand auf den Ligaprimus. Melle II fehlen sieben Punkte auf Venne bei einem mehr absolvierten Spiel.

Aufrufe: 021.3.2022, 15:30 Uhr
Sven SchüerAutor