„Das ist bitter. Wir waren die bessere Mannschaft“, bilanzierte VfR-Spielertrainer Baykul Gürlek und monierte einige haarige Abseitsentscheidungen des Schiedsrichter-Assistent Stefan Sommer. „Nur eine von drei war richtig.“ Doch auch ohne die Winke mit der Fahne hatte der VfR Foret alle Trümpfe in der Hand. Zwei Minuten vor dem Seitenwechsel schickte Schiedsrichter Tobias Bayerl nämlich Pasquale Greimel mit der Roten Karte vom Platz. Absolut berechtigt, denn der Haunstetter hatte zunächst einen „Hohlen“ und dann gegen Ali Gündüz die „Notbremse“ gezogen.
Bereits nach zehn Minuten war der Kreisklassist in einer intensiv und mit aller erlaubten Härte geführten Partie in Führung gegangen. Rudi Kine hatte einen Freistoß frech quergelegt, Ali Gündüz am Elfmeterpunkt abgezogen – und die Kugel rauschte zum 1:0 in Netz. Dass die VfR-Fans diesen Treffer wie schon das 1:0 in Margertshausen mit Pyroeffekten feierten, passte nicht ins gute Gesamtbild. Bezirksspielleiter Johann Wagner griff persönlich ein.
Nach einer Viertelstunde bekam der TSV Haunstetten mehr Zugriff auf das Spiel. Elvis Hajdarevic lupfte das Leder am langen Eck vorbei (16.). Daniel Greimel traf in der 27. Minute mit einem Sonntagsschuss am Montag vom rechten Strafraumeck unhaltbar zum 1:1 ins lange Eck.
Das Toto-Pokal-Finale hatte einen feudalen Rahmen verpasst bekommen. Bereits vor dem Spiel gab es eine Hüpfburg, eine Geschwindigkeitsmessanlage und die Bayernhymne. Einlaufkinder begleiteten die Mannschaften mit eigens bedruckten T-Shirts auf den Platz. In der Pause probierten sich Prominente im Elfmeterschießen. So fein der äußere Rahmen war, so rustikal gingen beide Mannschaften miteinander um. Der Unparteiische schien nicht nur wegen des plötzlich herniedergehenden Hagelschauers froh, die Protagonisten in die Halbzeitpause schicken zu können.
Obwohl der VfR Foret auf Ayhan Kara-Idris verzichten musste, der am Samstag mit Verdacht auf Bruch des Sprunggelenks ausscheiden musste, nutzte er nach dem Wechsel seine zahlenmäßige Überlegenheit und erspielte sich beste Chancen. Menshor Basholli zog nach genialem Pass von Ferkan Secgin auf und davon, scheiterte jedoch an Haunstettens Schlussmann Frank Papsdorf (52.), ein Kopfball von Ali Gündüz landete am Außennetz (72.) und auch der eingewechselte Spielertrainer Baykul Gürlek fand im Keeper seinen Meister (74.). Da hätte man mehr draus machen müssen. Als Haunstetten zurückschlug, bewahrte VfR-Keeper Jürgen Jensch seine Mannschaft mit Glanzparaden gegen Dennis Gilg (76.) und Sebastian Thürrigl (80.) vor einem Rückstand.
Im Elfmeterschießen war Jensch dann machtlos. Während der TSV Haunstetten alle fünf Strafstöße verwandelte, scheiterte Ümit Senkal an Frank Papsdorf. Innerhalb von 48 Stunden waren aus strahlenden Siegern begossene Pudel geworden.
Tore: 1:0 Gündüz (10.), 1:1 D. Greimel (27.). – Elfmeterschießen: 1:2 D. Greimel, 2:2 Kine, 2:3 Jenik, 3:3 Er, 3:4 Pabsdorf, 4:4 Gündüz, 4:5 Ehrlich, Pabsdorf hält gegen Senkal, 4:6 D. Gilg. – Rote Karte: P. Greimel (44./Haunstetten)