2024-04-29T14:34:45.518Z

FuPa Portrait
Viele Jahre hat Patrick Lehner beim Regionalligisten SV Heimstetten und auch beim damaligen Zweitligisten FC Augsburg das Tor gehütet. Jetzt ist er zu seinem Heimatverein zurückgekehrt und dabei vom Torhüter zum Torjäger mutiert.  Foto: Klaus-Rainer Krieger
Viele Jahre hat Patrick Lehner beim Regionalligisten SV Heimstetten und auch beim damaligen Zweitligisten FC Augsburg das Tor gehütet. Jetzt ist er zu seinem Heimatverein zurückgekehrt und dabei vom Torhüter zum Torjäger mutiert. Foto: Klaus-Rainer Krieger

Von der Nummer eins zur Nummer zehn

Wie der ehemalige FCA-Profi und langjährige Regionalliga-Keeper Patrick Lehner zum A-Kassisten TSV Fischach kam und warum er dort nun Stürmer spielt

Am Mittwoch schließt das Transferfenster. Nicht nur im Profifußball, sondern auch bei kleinen Vereinen. Kurz zuvor ist dem TSV Fischach noch ein ganz besonderer Fischzug gelungen: Der Süd-A-Klassist hat mit Patrick Lehner einen weiteren Rückkehrer in seinen Kader aufgenommen. Der mittlerweile 28-Jährige bildete in den Saisons 2007/08 und 08/09 zusammen mit Sven Neuhaus und Vasili Khamutouski das Torhüter-Trio des damaligen Zweitbundesligisten FC Augsburg. Danach spielte er für den SV Heimstetten, mit dem er von der Landesliga bis in die Regionalliga aufstieg.

Beim TSV Fischach läuft die langjährige Nummer eins allerdings mit der Nummer zehn auf. Zwei Tore hat Patrick Lehner in zwei Spielen bereits erzielt. „Aufgrund von Rückenproblemen kann ich nicht mehr im Tor spielen“, erklärt der 1,89 Meter große Ex-Keeper, „da haben die zehn Jahre mit dreimaligem Training ihren Tribut gefordert.“ Benedikt Ziegelmeier, dem stellvertretenden Abteilungsleiter der TSV-Kicker, ist dies egal: „Wir freuen uns, dass es mit einer Rückkehr nach Fischach geklappt hat. Patrick bringt Erfahrung und Qualität in unsere junge Mannschaft. Jetzt hoffen wir, dass er uns möglichst lange erhalten bleibt.“

Patrick Lehner hat Sportmanagement studiert und die letzten beiden Jahre als Projektmanager in Wien gearbeitet. Dort war sogar Rapid Wien auf ihn aufmerksam geworden. Doch dieser Aufwand war für ihn nicht mehr möglich. Deshalb hat er für Torpedo Wien gekickt. In einer offiziellen Hobbyliga, für die man aber einen Spielerpass benötigt. „Die habe in etwa das Niveau einer Kreisklasse. Im ersten Jahr bin ich gleich Torschützenkönig geworden“, lacht Lehner. Nach langem Hick-Hack ist sein Pass nun in Fischach gelandet.

„Für mich ist nur der TSV Fischach in Frage gekommen, weil es mein Heimatverein ist. Ich freue mich, hier wieder mit meinen Freunden zu spielen“, sagt Lehner, der zusammen mit Benedikt Ziegelmeier und Dominik Schubert in Ursberg sein Abitur gemacht hat. In Fischach ist auch seine Familie tief verwurzelt. Sein Vater Erwin hat zusammen mit Ziegelmeiers Vater Peter, dem aktuellen Bürgermeister der Staudengemeinde, 1982 die erste Hallen-Landkreismeisterschaft gewonnen. Seine Großeltern sind die treuesten Zuschauer – auch wenn der TSV in tristesten Regionen kickt. Wie lange sie ihren Enkel dabei beobachten können? „Tendenziell ist es wahrscheinlich nur ein Engagement auf Zeit“, sagt Lehner, der momentan bei seinen Eltern wohnt, und gerade auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung ist. „Das könnte auch im Raum Köln-Düsseldorf sein.“

Jetzt will Patrick Lehner aber zunächst einmal mithelfen, dass es in Fischach nach einer langen Durststrecke wieder vorangeht. „Es macht richtig Spaß mit dieser jungen Mannschaft, die durchaus Qualität hat“, will die von der Nummer eins zur Nummer zehn mutierte „Geheimwaffe“ noch weitere Treffer beisteuern.

Aufrufe: 031.8.2016, 10:07 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor