2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligabericht

Vom Underdog zum Titelträger

SV Dringenberg II steigt nach einer grandiosen Rückrunde in die A-Liga auf

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Dringenberg. Am 26. Spieltag eroberte die zweite Mannschaft des SV Dringenberg die Tabellenspitze der Höxteraner Kreisliga B Süd endgültig. Zuvor hatten sich die SG Blau-Weiß Desenberg und die SG Dalhausen/Tietelsen-Rothe dort abgewechselt. Einmal auf dem Olymp angekommen, ließ die Elf von Trainer Daniel Otto aber nichts mehr anbrennen.

„Wir wollen uns die Meisterschaft jetzt nicht mehr nehmen lassen. Wir sind zu 100 Prozent motiviert“, ließ der Coach vor der alles entscheidenden Partie verlauten, die seine Jungs nach Calenberg führte. Otto schätzte die tabellarisch deutlich schlechteren Sportfreunde zu Recht als kämpferisch stark ein. So gingen die Gastgeber dann auch nach zwölf Minuten durch einen Freistoß von Timm Pellny in Führung. Die Burgreserve ließ sich davon nur kurz schocken und der Spielertrainer persönlich glich noch vor der Pause aus, bevor die beiden besten Saisontorschützen des SV, Christoph Richter (31 Treffer) und Philipp Pape (20), den notwendigen Sieg erzwangen.

Ottos Vertrauen wurde belohnt, die Konkurrenz vom Desenberg hatte vergebens auf einen Patzer des Führenden gehofft. Nach Abpfiff ließ die Burgreserve die Korken knallen, geht es in der kommenden Saison doch nach sechs Jahren endlich wieder im Kreisoberhaus auf Punkte- und Torejagd – und das, obwohl die Bedingungen durch die Zusammenlegung der Sportkreise deutlich erschwert wurden.

Der Weg dorthin war nicht einfach und eigentlich hatte Dringenberg nicht viel mehr als Außenseiterchancen. Zwar spielte das Team schon in der Hinrunde stark und sicherte sich mit zehn Siegen, drei Unentschieden und zwei Niederlagen zur Halbzeit den dritten Rang, doch das Führungsduo patzte zu selten und wirkte zu sicher, als dass zu diesem Zeitpunkt jemand an den Aufstieg gedacht hätte.

Dieser war auch nie das ausgegebene Saisonziel von Daniel Ottos Mannschaft, was sich gerade auf der Zielgeraden als deutlicher Vorteil erwies: Während Desenberg sich an der fast makellosen Hinrunde messen lassen musste und Dalhausen sich den direkten Wiederaufstieg von Anfang auf die Fahnen geschrieben hatte, blieb man in Dringenberg ruhig. „Wir gucken einfach mal, was nach oben noch so geht“, war die Devise, die der Trainer von Woche zu Woche verlauten ließ.

Und es ging einiges: Am 23. Spieltag übernahm der SVD nach einem 4:1 über Desenberg kurzzeitig die Tabellenführung (Dalhausen hatte noch Nachholspiele zu bestreiten), eine Woche später schaltete Otto persönlich beim 1:0 in Willebadessen einen weiteren Konkurrenten aus. Während Dalhausen anschließend viele Federn lassen musste, unter anderem gegen Willebadessen (2:3), und Desenberg erst zu spät wieder in die Spur fand, lösten die Dringenberger fortan alle Pflichtaufgaben. Erst vor dem letzten Spieltag lautete das Ziel dann auch offiziell „Aufstieg“. Mit vielen Routiniers an Bord ging der Plan vor beeindruckender Calenberger Kulisse schließlich auf.

Eine ganz besondere Partie erlebte das Team in der Hinrunde im Heimderby gegen Gehrden/Altenheerse. Mit den Reimers-Brüdern kamen alte Bekannte zurück ins Burgdorf, die sich offenbar viel vorgenommen hatten: Bis in die Schlussphase hinein führte der SuS mit 3:1, doch zwei Treffer von Christoph Richter führten noch zum 3:3-Ausgleich.

In der Rückrunde hatten sich die Kräfteverhältnisse dann übrigens deutlich verschoben: Der SV Dringenberg II gewann in Gehrden deutlich mit 4:0 – bezeichnend für die Leistungssteigerung der am Ende meisterlichen Otto-Truppe.

Aufrufe: 024.6.2015, 22:00 Uhr
Carsten Zimmermann/Foto: Hubert RöselAutor