2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Meiki Graff
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Viktoria Rath-Anhoven drückt „Reset“

Bei Viktoria Rath-Anhoven hatte Trainer Mario Schmitz sein Team vor der Saison im oberen Bereich der Kreisliga C 1 angesiedelt. Nach der Hinrunde steht Platz neun mit zehn Punkten zu Buche.

KREISLIGA C1

Die Gründe sind schnell ausgemacht. „Es ist alles erklärbar“, sagt Schmitz. Die lange Corona-Pause und der hohe Altersdurchschnitt des Kaders (über 33 Jahre) haben sich negativ ausgewirkt. Mario Schmitz hatte viele Testspiele abgeschlossen, um so wieder reinzukommen und den Rhythmus zu finden. „Rückblickend war das leider nicht der richtige Weg“, sagt Schmitz. Denn bei den Spielen konnte man immer nur elf Spieler gleichzeitig einsetzen, die übrigen mit Laufen beschäftigen. „Der konditionelle Zustand nach der Corona-Pause verdiente auch wegen des Altersschnitts eine glatte Sechs“, urteilt der Trainer. Es gab auch wenig Reize von innen wie nachdrängende Jugendspieler.

„Wenige Spieler kommen aus dem Dorf, die meisten aus dem Umfeld“, nennt Schmitz Rheydt, Wickrath und Mönchengladbach als Wohnorte. So kämen die Spieler zum Fußball und um dabei Spaß zu haben nach Rath-Anhoven. Mario Schmitz wird in der Vorbereitung, die am 31. Januar beginnt, das Hauptaugenmerk auf die körperliche Verfassung der Spieler legen. Deshalb hat er auch nur wenige Testspiele abgeschlossen. Bis zum 19. März – dann startet Rath-Anhoven bei Dynamo Erkelenz II – will er seinen Kader fitmachen, um eine ordentliche Rückrunde zu spielen, die die Viktoria noch auf Platz fünf oder sechs abschließen soll. Der Plan steht, über Kraft und Kondition körperlich auf ein Niveau zu bringen, um Erfolgserlebnisse sammeln zu können.

Zwei Abgängen stehen zwei neue Spieler gegenüber. Fabrice Dresen kommt von Roland Millich II, Dominik Hofer, der in Isengraben wohnt, wechselt von den Sportfreunden Uevekoven. Mario Schmitz führt das auf die Mund-zu-Mund-Propaganda und den guten Ruf zurück, den die Viktoria in den vergangenen Jahren erworben hat. In der Hinrunde hatten Verletzungen und Krankheiten dem Kader zugesetzt. Verletzte Spieler, die wieder zurückkamen, hatten sich dann im Training übernommen und erneut verletzt. Andere hatten in der Corona-Pause andere Prioritäten gesetzt und fielen aus. Familiäre Veränderungen gingen auch zu Lasten des Fußballs. Viktoria-Spieler arbeiten auch in der kritischen Infrastruktur wie Krankenhaus und Feuerwehr. Sie halten sich bei Freizeitaktivitäten zurück, um beruflich nicht auszufallen. „Wir haben uns in die Winterpause geschleppt“, bekennt der Trainer. Vor diesem Hintergrund erwies sich der freiwillige Rückzug aus der Kreisliga B vor dieser Saison auch im Nachhinein als goldrichtig. „Sonst könnte man die Mannschaft jetzt auflösen“, ist Mario Schmitz sicher. Das Glück sei Viktoria auch nicht hold gewesen. So habe sich Abwehrspieler Philipp Bröxkes in der Partie bei Gerderath II verletzt. Während der Behandlung hatte man ein Gegentor kassiert. „50:50-Entscheidungen fielen meist gegen uns aus“, hat der Trainer festgestellt. Dabei meint er keine Schiedsrichterentscheidungen, sondern die, die seine Spieler in bestimmten Situationen getroffen hätten. „Der Rhythmus war nicht da“. Dabei hatte die Viktoria auch gute Spiele gezeigt. Dem Trainer fällt dabei die Partie bei Holzweiler II ein, die nach einem frühen 0:2-Rückstand noch gewonnen wurde. Der Trainer rückte dabei in die Dreierkette in der Abwehr, Routinier Thorsten Holz traf zweimal, wobei ein Treffer wegen angeblicher Abseitsstellung nicht anerkannt wurde. Mario Schmitz hatte vergeblich gehofft, dass mit diesem Sieg die Wende gelungen war. Das Auf und Ab ging weiter. „Die Jungs begannen zu zweifeln“, so der Trainer. Jetzt soll der „Reset-Knopf“ gedrückt werden und in der Vorbereitung wieder eine positive Grundstimmung erzeugt werden.

Auf dem Platz will die Viktoria wieder mit einer guten Grundordnung punkten – wie vor einigen Jahren, als man von der D- in die B-Liga durchmarschierte. „Die Spieler, die damals 31 oder 32 Jahre alt waren, sind jetzt wieder zwei bis drei Jahre älter“, unterstreicht Mario Schmitz. An Nachwuchs aus dem Verein ist in absehbarer Zeit nicht zu denken. Die Viktoria ist derzeit eher für Spieler interessant, die ihre Karriere ausklingen lassen wollen. Im Jugendbereich, den Mario Schmitz auch leitet, sind die jüngsten Klassen von Mini-Bambini bis D-Junioren in Zusammenarbeit mit Niersquelle Kuckum sehr gut besetzt. „Fast 100 Kinder“, so Mario Schmitz, sind hier vertreten, E- und F-Juniorenteams doppelt besetzt. Sehr gut sei die Zusammenarbeit mit Kuckum, lobt Mario Schmitz und nennt auf Kuckumer Seite vor allem Lukas Storms und den Vorsitzenden Thomas Portz. Bis sich aus dem Juniorenbereich Nachwuchs für die Senioren rekrutieren lässt, sind noch viele Jahre zu überbrücken. Wenn die Jungen mal ins B-Junioren-Alter kommen, soll ihnen eine Perspektive aufgezeigt werden.

Aufrufe: 022.1.2022, 14:00 Uhr
AZ/ANAutor