2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview

Vielleicht sind wir jetzt schwerer ausrechenbar

Coswig-Trainer Frank Selber muss auf das bewährte Torjäger-Duo Kiontke/Penicka verzichten.

Die SpVgg Grün-Weiß Coswig hat die ersten Vorbereitungsspiele für die Saison 2016/2017 absolviert. Gegen den Landesklasse-Absteiger SG Striesen gab es einen 3:2 (1:1)-Erfolg, vom Dresdner Stadtoberligisten SV Loschwitz trennte man sich mit einem 2:2 (2:1). Ein erstes Kennenlernen auch für das neue Trainergespann mit Frank Selber und seinem Assistenten Christian Ebert. Selber wurde am vergangenen Dienstag 51 Jahre alt. Beide führten zuletzt den TSV Rotation Dresden in der Stadtoberliga auf den zweiten Rang. Trotzdem wurde ihr Vertrag nicht verlängert. Bei den Grün-Weißen verabschiedete sich zum Saisonende Daniel Küttner in Richtung Stahl Riesa, sodass der Weg für das Duo Selber/Ebert frei wurde. Im Gespräch mit der SZ berichtet Selber von seinen ersten Eindrücken und Erkenntnissen im neuen Gefilde.

Herr Selber, wir kam das Traineramt in Coswig zustande?

Zwei Coswiger Spieler mit Thomas Gräbner und Sascha Wendel trainierten einst unter Christian Ebert beim Serkowitzer FSV. Nachdem bekannt war, dass wir beim TSV Rotation keine Vertragsverlängerung erhalten werden, brachten sie uns hier in Coswig ins Spiel. Es gab zahlreiche Gespräche. Zunächst mit mir, die Chemie stimmte sofort. Und ich konnte Christian ziemlich schnell davon überzeugen, dass er auch hier mein Co werden würde. Übrigens wird uns auch Thomas Petritt unterstützen. Mit ihm pflege ich schon eine lange und gute Zusammenarbeit. Er ist so der Mann für alles, was sich hinter den Kulissen abspielt. Organisatorische Dinge und viele andere Sachen. Zudem hoffe ich sehr, dass Rainer Kücklich Mannschaftsleiter bleibt. Er hat diesen Posten schon viele Jahre lang inne.

In der Sommerpause haben Coswig einige Leistungsträger verlassen. Ist so etwas kompensierbar?

Ja, es stimmt. Mit Paul Kiontke und Richard Penicka hat ein Sturm-Duo von überragender Qualität den Verein verlassen. Beide erzielten in der Vorsaison 34 Punktspieltreffer. Mit Jiri Horinek, David Preuß und Roy Holfert sind weitere wertvolle Spieler gegangen. Kompensieren kann man das sicher nicht. Zumindest nicht sofort.

Doch es gibt auch Neuzugänge ...

Und das sind keine Schlechten! Benjamin Baumann und Erik Wernicke kommen von meinem Ex-Verein Rotation und gehörten in der Stadtoberliga zu den besten Spielern. Erik erzielte 18 Saisontore und will, nachdem er 19 Jahre lang bei Rotation gekickt hat, diese neue Herausforderung annehmen. Mit Ricardo Schmidt kommt ein guter Mann von Post Dresden, der Landesliga-Erfahrungen sammeln konnte. Wir wollen als gefestigte Mannschaft mit ordentlichem Teamgeist, guter Fitness – auch in der Breite, auftreten. Vielleicht sind wir mit dem Weggang von Kiontke und Penicka schwerer ausrechenbar für die Gegner.

Wie verlief bislang die Vorbereitung?

Ich kann sagen, mein erster Eindruck ist äußerst positiv. Zum ersten Training waren 17 Spieler anwesend. Die Neuen wurden sofort gut vom Team angenommen. Die Jungs sind sehr willig, sehr fleißig. Dreimal in der Woche wird trainiert. Ich werde auf jeden Fall auch ein Augenmerk auf die Disziplin richten. In der vergangenen Saison gab es immerhin acht Platzverweise. Das ist eindeutig zu viel.

Und die ersten Testspiele?

Gegen Striesen gab es in einer recht starken Partie einen 3:2-Sieg. Auch gegen Loschwitz haben die Jungs trotz des 2:2 nicht versagt. Natürlich fehlten noch Leute, die arbeiten mussten oder im Urlaub sind. Zuletzt stand mit Harald Westphal ein 54-Jähriger im Tor. Respekt vor ihm, er hat seine Sache toll gemacht! Aber auf dieser Position muss schon noch etwas passieren.

Wie sieht das weitere Vorbereitungsprogramm aus?

Am Donnerstag gastieren wir 19.30 Uhr bei Blau-Weiß Zschachwitz an der Pirnaer Landstraße. Sonntag spielen wir 11 Uhr daheim gegen die Sportfreunde 01. Am 31. Juli sind wir 15 Uhr beim VfB Hohenleipisch zu Gast. Und dann steht eine Woche später schon das mit Spannung erwartete Sachsenpokal-Derby in Weinböhla auf dem Plan. Am 13. August ist dann Punktspielauftakt gegen den FV Gröditz 1911.

Aufrufe: 019.7.2016, 12:49 Uhr
Jens JahnAutor