2024-05-02T16:12:49.858Z

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Steve Henrich: Der Aderlass im B-Mädchen-Bereich war am Ende zu groß Foto (Archiv): Holom
Steve Henrich: Der Aderlass im B-Mädchen-Bereich war am Ende zu groß Foto (Archiv): Holom

VfL Herrenberg meldet B-Mädchen-Team ab

Für Verbandsstaffel-Mannschaft war die Konkurrenzfähigkeit nicht mehr gegeben

Gestern hat der VfL Herrenberg überraschend beim Württembergischen Fußballverband (WFV) sein B-Mädchenteam in der Verbandsstaffel für die nächste Saison abgemeldet. Auch auf Bezirksebene wird es keine Nachwuchsmannschaft in diesem Altersbereich für die Saison 2015/16 mehr geben.

Bei der Jahreshauptversammlung der Herrenberger Fußballer im März gab sich Frauen-Koordinator Steve Henrich noch optimistisch. Trotz des bevorstehenden Wechsels von neun Spielerinnen aus der Nachwuchsmannschaft zu den Aktiven, darunter so spieltragende Größen wie Celine Philipp und Leonie Kopp, wollte der VfL Herrenberg weiterhin in der B-Mädchen-Verbandsstaffel vertreten sein. Seit dem Aufstieg vor zwei Jahren spielte das Gäuteam mit Platz vier (2013/14) und Platz drei in der vergangenen Saison vorne mit. Henrich hatte zudem mit Roberto Rodriguez aus Sindelfingen einen erfahrenen Nachwuchscoach an Land gezogen. Er sollte mit Betreuer Thomas Müller eine neue Mannschaft zusammenstellen.

Steve Henrich zieht die Reißleine

Das hat offenbar nicht geklappt, musste nun Henrich auf Anfrage des „Gäubote“ eingestehen. Denn mit Lilian Ruckaberle (früher FC Rottenburg), Sarah Müller (VfL Sindelfingen) und dem Herrenberger Eigengewächs Nicole Nowak verließen drei Leistungsträgerinnen den Gäuclub ausgerechnet Richtung Sindelfingen. Die Sindelfinger sind im B-Mädchen-Bereich mit einer Bundesliga- und einer Verbandsstaffelmannschaft besser aufgestellt. Nachdem auch noch zwei weitere Spielerinnen aufhörten, die fürs nächste Jahr fest eingeplant waren, zog Henrich die Reißleine. Auch der ursprüngliche Plan mit lauter C-Juniorinnen den B-Mädchenkader zu ergänzen, wurde fallengelassen. Henrich: „Wir wären nur auf maximal 16, 17 Spielerinnen gekommen, davon wären rund 70 Prozent noch im C-Mädchenalter. Zudem sind sie allesamt im ersten C-Mädchenjahrgang, die wären in der Verbandsstaffel dem Gegner ins offene Messer gelaufen.“ Aufgrund des geringen Altersdurchschnitts wurde darauf verzichtet, überhaupt eine B-Mädchenteam zu stellen. „Auch mit der Meldung in der Bezirksstaffel gegen bis zu drei Jahren ältere Spielerinnen hätten wir unseren C-Mädchen keinen Gefallen getan“, so Steve Henrich.

Zwei Aktiventeams in der Bezirksliga

Wie schon berichtet, wird es allerdings zur Bildung einer zweiten Aktivenmannschaft beim VfL kommen. Henrich: „Wir haben momentan 35 Spielerinnen und so haben wir für die erste Mannschaft einen Unterbau, wenn es schon die B-Mädchen nicht mehr gibt.“ Die von Antonio Fiorenza und Co-Trainer Florian Kirn (vorher Spvgg. Berneck-Zwerenberg) betreute Zweite wird in einer Bezirksliga-Staffel mit der ersten Mannschaft spielen. Ursprünglich war man beim VfL davon ausgegangen, dass keine zwei Mannschaften eines Vereins in einer Liga antreten dürfen, sondern eine in eine benachbarte Bezirksliga (Bezirk Alb oder Bezirk Stuttgart) hätte wechseln müssen. Henrich: „Nach einem Pilotprojekt im Bezirk Riss ist das aber im Frauenfußball möglich. Die beiden Mannschaften spielen zu Beginn der Hin- und Rückrunde gegeneinander, um eine Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden.“ Die erste Frauenmannschaft wird nächstes Jahr von Henrich trainiert.

Aufrufe: 030.6.2015, 06:00 Uhr
Andreas GaußAutor