2024-05-02T16:12:49.858Z

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Verfahren gegen Türkiyemspor

KLA GIESSEN: +++ Verhalten des A-Ligisten Thema bei Treffen der Kreissportgerichte +++ Partie gegen Heuchelheim mit Nachwehen +++

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GIESSEN/GRÜNBERG - (rd). Auf Türkiyemspor Gießen kommt auch deutlich nach Abschluss der Saison in der Kreisliga A Gießen noch ein Verfahren vor dem Kreissportgericht zu. Das ist das Ergebnis einer Sitzung in der Sportschule Grünberg, wo sich die Vertreter der hessischen Kreisportgerichte am Samstag zu ihrem turnusgemäßen Austausch trafen. Dies teilte der Gießener Sportgerichtsvorsitzende Harry Keil auf Anfrage mit.

Anlass für den Grünberger, noch einmal ein Verfahren gegen die „in der abgeschlossenen Runde sechsmal auffällig gewordene“ Mannschaft von Türkiyemspor zu eröffnen, ist die von den TSF Heuchelheim eingereichte Stellungnahme zum letzten Saisonspiel am 30. Mai auf dem Kunstrasen an der Miller Hall.

Dort soll es verschiedene Vorfälle gegeben haben, die die Turn- und Sportfreunde um Spielausschuss Thorsten Balser bewogen hatten, die Stellungnahme jetzt doch noch zu formulieren. Balser selbst sprach von einer reinen „Sachschilderung des Spiels“ und formal „keiner Beschwerde.“ Bei der Partie, die Heuchelheim mit 2:4 verloren hatte, sei es, wie ein neutraler Augenzeuge im Gespräch mit dem Anzeiger schilderte, zu „Beleidigungen von Spielern und Zuschauern“ gekommen und – vor allem – zum von einem „Türkiyemspor-Akteur gezeigten Hitler-Gruß“. Harry Keil: „Das verstieße ja schon gegen das Strafgesetzbuch.“ Allerdings handele es sich um ein schwebendes Verfahren, deshalb wolle er sich nicht weiter zu Vorfällen äußern, die „in der Verhandlung erst einmal überhaupt bewiesen werden“ müssten.

Keil wird jetzt, nach üblichem Prozedere, Türkiyemspor Gießen ebenfalls zu einer Stellungnahme auffordern und/oder eine mündliche Verhandlung wohl in den nächsten 14 Tagen ansetzen. Dass Türkiyemspor Gießen zum Thema in Grünberg wurde, liegt indes in der Vielzahl der Vorfälle in der abgelaufenen Saison begründet. Einige Partien wurden deshalb bereits unter Verbandsaufsicht absolviert, zudem hatte es nach verbalen Attacken von Spielern des Vereins gegen Kreisfußballwart Henry Mohr und dessen Stellvertreter Hans-Peter Wingefeld am Rande der Partie beim TSV Allendorf/Lahn bereits einen Gesprächstermin zwischen Vereinsverantwortlichen, den Kreisfunktionären und Vertretern des Sportgerichts gegeben. Dabei wurde besprochen, wie sich solche Auswüchse vermeiden lassen könnten. Und dann erst folgte die Partie gegen die TSF Heuchelheim II.

Harry Keil verwies gestern darauf, dass der Hessische Fußball Verband bei massiven oder gehäuften Vorfällen über das eigens geschaffene Fairplay-Forum Mediatoren zum Konfliktmanagement einsetze. Im Falle einer Verurteilung Türkiyemspors kann diese Maßnahme ergriffen werden, um die Strafe abzumildern. „Am Samstag war ein Konfliktmanager aus Groß-Gerau in Grünberg und hat geschildert, wie so etwas abläuft. Das ist eine gute Sache, die im Frankfurter Raum auch schon in ein, zwei Fällen sehr geholfen hat“, sagt Keil.

HFV-Konfliktmanagement

Eine Strafmilderung sei allerdings nur möglich, wenn der betroffene Verein „erfolgreich“ an dem Konfliktmanagement teilnehme. Wenn nicht, behält sich der Hessische Fußball Verband sogar vor, bei erneuten Verfehlungen einen Verein aus dem Spielgeschehen auszuschließen. Das ist freilich nur die Ultima ratio.

Aufrufe: 029.6.2015, 10:15 Uhr
Rüdiger DittrichAutor