2024-04-30T13:48:59.170Z

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Varler Feierlichkeiten halten lange an

FUSSBALL-BEZIRKSLIGA: Preußen Espelkamp nimmt neuen Anlauf / SC Isenstedt will aus Fehlern lernen

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Langer Abschied: Varls Trainer Sebastian Numrich nach dem letzten Saisonspiel. Bereits etwas abseits: Marius Helmich (r.), der ebenfalls geht.

Lübbecke (pla/wib). Bei Asterix gibt es am Ende immer das große Bankett, mit dem das Dorf der unbeugsamen Gallier das Happy End der Geschichte feiert. Auch bei Union Varl scheint dies zur Gewohnheit zu werden. Nach der Meisterschaft in der Kreisliga A wurde zum dritten Mal der erfolgreiche Kampf um den Verbleib in der Fußball-Bezirksliga zelebriert. Die Feierlichkeiten dauerten bis in den frühen Montagmorgen, am Nachmittag saßen sie schon wieder beisammen. „Alles hat perfekt gepasst, mehr kann man nicht erreichen“, freute sich vor allem Union Varls am Sonntag verabschiedeter Trainer Sebastian Numrich.

Die Varler bewiesen erneut ihre Nervenstärke, als sie selbst ihre Hausaufgaben mit einer konzentrierten Vorstellung gegen den VfL Theesen II lösten und Schützenhilfe vom SC Bad Salzuflen erhielten. „Dank an Bad Salzuflen. Erst haben sie uns geschlagen, dann den SV Häger. Die Mannschaft hat sich so reingehängt, wie man sich am Saisonende verhalten sollte“, meinte Sebastian Numrich, der nach seiner fünfjährigen Amtszeit am Sonntag stilvoll und angemessen verabschiedet wurde. „Das waren schöne Momente, die wir gemeinsam in Varl erleben durften. Der Aufstieg in die Bezirksliga und die darauf folgenden drei Jahre werde ich natürlich nie vergessen“, so Numrich, den es nun in die Kreisliga A zum BSC Blasheim zieht. Zuvor bedankte er sich noch einmal bei seinen Spielern, die „auch in den schwierigsten Zeiten zusammengehalten und damit die Grundlage für unsere Erfolge gelegt haben“.
Wie eng der Fußballverein und das Dorf Varl zusammengehören, konnte man am Sonntag bei der anschließenden Feier spüren. „Wir haben einige Male große personelle Probleme gehabt, doch niemals aufgesteckt und das Ziel aus den Augen verloren“, freute sich Numrich über den überaus gelungenen Abschluss. Numrich bewies mit seiner immer ruhigen und von Sachlichkeit geprägten Art und Weise, dass man nicht immer als Lautsprecher fungieren muss, um seine Ziele zu erreichen. Und deshalb war es nur die logische Konsequenz, als seine Spieler spontan ein Lied anstimmten. „Wir haben den besten Trainer der Welt“, schmetterte das Varler Team voller Überzeugung, auch wenn nicht jeder Ton getroffen wurde.


Dreht jubelnd ab: Watschagan Harutjunjan, mit 27 Treffern viertbester Torschütze.


In der kommenden Saison beginnt bei „United“ eine neue Zeitrechnung, wenn Philipp Knappmeyer (er kommt vom FC Lübbecke und freute sich am Sonntag ganz besonders, als er vom Varler Klassenerhalt erfuhr) die Nachfolge Numrichs antritt. Bis auf den in die Landesliga zum TuS Tengern wechselnden Marius Helmich kann Knappmeyer auf das Stammpersonal der vergangenen Jahre zurückgreifen.
Auf dem vierten Platz (nach Rang zwei im Vorjahr) schloss der FC Preußen Espelkamp die Saison ab. Trainer Uwe Korejtek wusste nicht so recht, wie er die abgelaufene Serie einzuordnen hat. „Auf der einen Seite haben wir sehr lange oben mitgespielt, was ja auch unser Ziel war. Auf der anderen Seite ist es schon ein Stückchen ärgerlich, nicht mehr erreicht zu haben. Doch leider hat das Verletzungspech bei uns heftig zugeschlagen, so dass es am Ende nicht zum einen der ersten zwei Plätze gereicht hat. Zudem haben wir beispielsweise in Muckum verloren, was total unnötig war. Gegen vermeintlich kleinere Mannschaften haben wir zu viele Punkte liegen gelassen. Aber wir nehmen in der kommenden Saison einen neuen Anlauf“, kündigt Korejtek an, der weiterhin um Geduld wirbt. Deshalb freut sich der erfahrene Trainer über die Konstellation, dass es ab der kommenden Saison auch wieder eine zweite Mannschaft in der Kreisliga B geben wird. Lediglich Till Wriedt (er hütet demnächst das Tor beim Landesligisten RW Maaslingen und trifft dort mit Torben Kreienbrock und Sebastian Hull zwei ehemalige Espelkamper) verlässt den Verein, so dass Korejtek auf ein weitgehend eingespieltes Team zurückgreifen kann. „Wir wollen versuchen, eine etwas konstantere Runde zu spielen“, ist Korejteks größte Hoffnung.
Nicht zufrieden sein kann Axel Krüger mit der Saison, die der Aufsteiger SC Isenstedt unter seiner Regie in der Bezirksliga absolvierte. Zwar gab es über die gesamte Saison erhebliche personelle Probleme, doch das war letztlich nicht ausschlaggebend für die vielen Enttäuschungen. Vor allem haperte es beim ISC an einer defensiven Stabilität. Nach der überragenden Serie in der Lübbecker Kreisliga A schaffte es der Aufsteiger viel zu selten, die Gegner weit vom eigenen Gehäuse fernzuhalten. „Vielleicht haben wir die Bezirksligasaison ein bisschen zu sehr auf die leichte Schulter genommen“, meinte Axel Krüger und nahm sich dabei auch selbst nicht aus.
„Als wir im zweiten Saisonteil angreifen wollten, konnten wir die Hoffnung auf den Klassenerhalt nicht schüren. Knackpunkt war dabei gar nicht einmal das 1:8 in Werther, sondern die Heimspiele gegen die Mitkonkurrenten, die wir nicht gewinnen konnten. Da machte sich eine gewisse Resignation breit“, erläuterte der ISC-Trainer, der dabei besonders an das 0:1 gegen Schötmar, 1:1 gegen Lohe und 3:3 gegen Muckum dachte. Neben der Defensive listete Krüger die Zweikampfschwäche und läuferische Defizite auf, die zum verdienten Abstieg geführt hätten. „Wir haben uns nach dem letzten Saisonspiel zusammengesetzt und besprochen, das wir aus den Fehlern lernen müssen und wollen“, so der ISC-Trainer, der deshalb die Vorbereitung auf die Rückkehr in die Kreisliga A früh mit Laufeinheiten zur besseren Grundlagenausdauer beginnt. Der Einstieg in die Hauptvorbereitung ist ein Trainingslager am zweiten Juli-Wochenende in Westerstede. „Da wollen wir die Weichen für die nächste Serie stellen“, betonte Axel Krüger, der mit einer nahezu unveränderten Mannschaft guter Dinge ist, dass der Bezirksligaabstieg schnell abgehakt werden kann.

Aufrufe: 019.6.2015, 11:00 Uhr
Neue Westfälische/Fotos: Stefan Pollex und Rainer Autor