Der Joker sticht sofort

Der Ausgleich: Lennard Wüllner (2. v. l.) hat den Ball nach einer Ecke mit dem Kopf erwischt und trifft zum zwischenzeitlichen 1:1. Am Ende behielt sein VfL Holsen mit 2:1 die Oberhand.

Bad Salzuflen. Der VfL Holsen ist nur noch einen Schritt von der Fußball-Landesliga entfernt. Das Team von Trainer Sergej Bartel gewann gestern Abend das erste Spiel der Aufstiegs-Relegation gegen den SC Bielefeld 04/26 mit 2:1 (1:1). Das Siegtor gelang Routinier Pascal Siebers in der 76. Minute, nachdem er gerade zwei Minuten zuvor eingewechselt worden war.

Vor rund 500 Zuschauern auf dem Sportplatz an der Waldstraße in Bad Salzuflen waren die Holser in der Anfangsphase klar dominant. Schon nach drei Minuten hatte Lennard Wüllner den Führungstreffer auf dem Fuß, doch sein Schuss aus spitzem rechten Winkel wurde vom SC-Verteidiger Jakob Landwehr noch von der Linie gekratzt. Die Bielefelder kamen erst in der 14. Minute erstmals gefährlich nach vorne und legten gleich das 1:0 vor. Nach einem Heber von Marc Smith über die Holser Innenverteidigung vollstreckte Volker Klocke aus kurzer Distanz. Doch der VfL hatte sofort die Antwort parat. Nur zwei Minuten später war Lennard Wüllner nach einer von Jan-Frederic Steinke an den langen Pfosten geschlagenen Ecke zur Stelle und besorgte per Kopfball das 1:1.
Fünf Minuten später schien das Pendel wieder zugunsten der Bielefelder auszuschlagen. Nach einem Zweikampf mit Holsens Florian Riemer kam Oliver Buntrock im Strafraum zu Fall und Schiedsrichter Bernd Westbeld (Harsewinkel) entschied auf Elfmeter. Klocke trat an, doch Holsens Keeper Tim Wächter lenkte den Ball an den linken Außenpfosten. Auf der anderen Seite zeigte sich Torwart Maik Grywatz bei einem Schuss von Omar Khaled auf dem Posten (30.).
Das nun völlig offene Spiel setzte sich im zweiten Durchgang fort, wobei beide Seiten nun deutlich darauf bedacht waren, tunlichst keinen entscheidenden Fehler zu machen. So neutralisierten sich die Mannschaften, wobei die Holser, die Chancen durch Khaled und Niklas Wüllner zu verzeichnen hatten, ein wenig mehr für die Offensive taten als die Bielefelder, von denen lange nichts mehr zu sehen war.
In der Endphase hatte Bartel dann das berühmte „Goldene Händchen“, als er in der 74. Minute Siebers für Khaled einwechselte. Nur zwei Minuten später setzte sich Niklas Wüllner auf der linken Seite durch und schlug den Ball an den langen Pfosten, wo Siebers freistehend mit dem Kopf zum 2:1 traf.
Die Bielefelder brachten diese Führung erst in der Nachspielzeit noch in Gefahr. Zunächst konnte ein scharfer Schuss von Andreas Janzen von der Holser Abwehr abgelenkt werden, bei der nachfolgenden Flanke kam Landwehr zum Kopfball, den Wächter parierte. Wenig später war die Partie vorbei.
„Es war ein verdammt enges Spiel gegen einen starken Gegner, und es hätte in beide Richtungen gehen können“, sagte Holsens glücklicher Trainer Bartel. Und er ergänzte: „Bei Pascal Siebers wusste ich, das wir ihn heute brauchen würden. Das habe ich ihm schon mittags geschrieben.“ Nun geht es am Sonntag für Bartel und sein Team in die letzte Runde. „Es waren schon jetzt am Schluss nicht mehr die Beine, sondern nur noch der Kopf. Aber es war nun gefühlt das 125. Endspiel für uns, da nehmen wir das eine auch noch an. Und danach brauche ich Urlaub.“

VfL Holsen: Wächter; Steinke, N. Wüllner, Carvalho (87. Reetz), Dornbusch, L. Wüllner, Schneider, Wbmeyer, Khaled (74. Siebers), Riemer (49. Schulze), Fischer
SC Bielefeld 04/26: Grywatz, Völker, Landwehr, Smith (56. Teubler), Klocke, Janzen, Buntrock, Maurer, Kappe, Wöhrmann, Stelberg.
Tore: 1:0 (14.) Klocke, 1:1 (16.) L. Wüllner, 1:2 (76.) Siebers.
Bes. Vorkommnis: Klocke vergibt Foulelfmeter (25.)

Nun wartet der SC Weitmar 45

Der Gegner des VfL Holsen im entscheidenden Spiel um den Aufstieg in die Fußball-Landesliga heißt SC Weitmar 45. Das Team aus Bochum setzte sich gestern in Menden (Sauerland) vor rund 400 Zuschauern mit 1:0 (1:0) gegen den SV Ottfingen durch. Der entscheidende Treffer gelang Kenneth Neumann in der 31. Minute. Wo die Begegnung am Sonntag ausgetragen wird, stand gestern Abend noch nicht fest.