Vach reagiert auf Talfahrt: Hofmann muss gehen

Der bisherige Coach ist natürlich enttäuscht, kennt aber die Mechanismen. "Uns tut die Entscheidung leid Aber wir wollen einen neuen Impuls setzen", erklärt Vachs Klubchef Thomas Liegat. Vorerst wird Co-Trainer Norbert Nein (48) die Verantwortung übernehmen. Die Suche nach einem Nachfolger hat begonnen. Anfang März 2015 hatte Norbert Hofmann die Arbeit beim ASV Vach aufgenommen. Der ehemalige Profi der SpVgg Bayreuth und von Bayer 05 Uerdingen, der in Oberfranken in Ebermannstadt wohnt, stand genau in 127 Punktspielen an der Seitenlinie, holte in diesem Zeitraum 58 Siege, 34 Unentschieden und 35 Niederlagen. Nach den Plätzen neun, vier und sechs in der Landesliga Nordost wechselte der ASV Vach 2017 freiwillig in die Gruppe Nordwest, wurde dort Zweiter und schafften in vier Relegationsspielen gegen die SpVgg SV Weiden und den TSV Nürnberg-Buch den erstmaligen Aufstieg in die Bayernliga in der Vereinsgeschichte. Unter Hofmann erreichte der 1954 gegründete Klub den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte.

ASV-Präsident Liegat: »Wir haben noch keine Gespräche mit externen Trainern geführt. Deshalb kann man aktuell noch gar nichts sagen.«

Knapp fünf Monate nach dem Aufstieg ist die Euphorie aber längst verflogen, die Vacher Fußballer stehen bereits mit dem Rücken zur Wand und das Gastspiel in der zweithöchsten Amateurklasse droht ein einjähriges Intermezzo zu werden. “Es sind rein sportliche Gründe, weshalb wir uns für uns für einen Trainerwechsel entschieden haben. Auch wenn wir mit Norbert Hofmann große Erfolge feiern durften, so haben wir uns nun doch von ihm trennen müssen. Denn wir wollen in der Bayernliga bleiben und dazu brauchen wir angesichts von nur elf Punkten aus 18 Spielen als Tabellenletzter einen neuen Impuls”, lässt der Vorsitzende Liegat wissen. Norbert Nein, mittlerweile ein Vacher Urgestein, der schon nach den Trennungen von Armin Appelt und Reinhold Fischer interimsweise übernommen hatte, springt vorerst in die Bresche. Wer letztendlich Nachfolger von Hofmann wird, ist offen. “Wir haben noch keine Gespräche mit externen Trainern geführt. Deshalb kann man aktuell noch gar nichts sagen”, verrät Liegat, der offen lässt, wann der neue Trainer präsentiert wird. Am Sonntag beim Auswärtsspiel bei der DJK Ammerthal wird auf alle Fälle Norbert Nein die Mannschaft betreuen.
Der geschasste Übungsleiter ist natürlich über die Entlassung enttäuscht: “Ich möchte mich nicht groß dazu äußern. Mir wurde die Entscheidung an Allerheilgen telefonisch mitgeteilt. Sportliche Gründe wurden angegeben.” Fakt ist, dass die bisherige Punkteausbeute zu gering ist. "Wir sind fast mit einem unveränderten Kader in die Bayernliga-Saison gegangen. Jeder wusste, dass es schwer wird, die Liga zu halten”, sagt Hofmann, der für alle Belange im sportlichen Bereich zuständig war: “Ich habe die Gespräche mit den Spielern geführt, habe die Testspiele vereinbart und habe auch den Zweitligisten Greuther Fürth zu einem Freundschaftsspiel nach Vach geholt. Zudem habe ich in den letzten Jahren eine Mannschaft aufgebaut, die den Aufstieg in die Bayernliga, das war der Wunsch des Vereins, geschafft hat.” Bitterkeit klingt nicht aus den Worten des Vacher Ex-Trainers, eher Enttäuschung. Das ist nur zu verständlich nach 43 sehr intensiven Monaten als Trainer und Manager beim ASV Vach, die Anfang Juni mit dem Bayernliga-Aufstieg den bisherigen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte gebracht hat.