2024-05-24T11:28:31.627Z

FuPa Portrait
Uwe Karte (links) und Ulf Kirsten (rechts) bei der Buchvorstellung in der Ballsportarena Dresden.
Uwe Karte (links) und Ulf Kirsten (rechts) bei der Buchvorstellung in der Ballsportarena Dresden. – Foto: Jandura

Ulf Kirsten und Uwe Karte erinnern sich an „Stübs“

Buchvorstellung +++ STÜBNER - Popstar wider Willen +++ Abschied von einem legendären Dynamo-Kicker +++

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Jörg Stübner war einer der besten Fußballer seiner Zeit. Als er gemeinsam mit Ulf Kirsten 1983 zur A-Mannschaft der SG Dynamo Dresden stieß, versetzte er selbst die größten Fußballer in Angst und Schrecken. Freund und Autor Uwe Karte wollte gemeinsam mit ihm ein Buch über seine Karriere schreiben, jedoch verstarb Stübner während der Arbeit daran. Nun nehmen Karte und ehemalige Kollegen Stübners Abschied.

Dresden – VIP-Bereich der Ballsportarena. Auf dem Podium stehen drei Stühle. Uwe Karte sitzt auf dem Mittleren, Ulf Kirsten auf dem Rechten. Der Linke bleibt frei. Dort, erklärt Karte, sollte Jörg Stübner am gestrigen Abend bei der Vorstellung des Buches „STÜBNER - Popstar wider Willen“ sitzen.

Es ist Kartes sechstes Buch, geschrieben in Kooperation mit Jörg Stübner. Dessen Geschichte ist tragisch. Als er achtzehnjährig gemeinsam mit Ulf Kirsten zur ersten Mannschaft der SGD stößt, beginnt sein Aufstieg. Er gilt als einer der besten Spieler seiner Zeit. Weltmeister wie Michel Platini „fürchten sich noch heute, wenn sie den Namen Stübner hören“, beschreibt Kirsten. Als Mittelfeldmotor mit einer großen Laufbereitschaft sowie mit defensiver und offensiver Stärke machte er sich einen Namen. In der DDR ist er ein Held, doch als 1990 die Mauer fällt, verliert Stübner jeglichen Halt. Er verfällt dem Alkohol, muss seine Profikarriere früh beenden, wird abhängig von Sozialhilfe und verstirbt im Juni 2019 im Alter von 53 Jahren.

Ulf Kirsten und Stübner, genannt „Stübs“, verband während ihrer gemeinsamen Zeit bei der SGD eine Hassliebe. Später wurden sie gute Freunde. Deswegen sitzt Kirsten bei der Buchpräsentation neben Uwe Karte, der in den vergangenen Jahren ein großer Rückhalt für Stübner war.

Die Trauer um „Stübs“ ist an diesem Abend zwar spürbar, sie hindert die beiden Gastgeber aber nicht am Scherzen und Schwelgen in den Erinnerungen alter Tage. Kirsten erzählt viel über seine Profikarriere, Karte entlockt ihm lustige Kabinengeschichten und zeigt später auch ein besonderes Video. Mit diesem Film, einem Geburtstagsgruß, in dem alte Weggefährten „Stübs“ alles Gute zu dessen 50. Geburtstag wünschten, stand er an dessen Ehrentag vor Stübners Haustür. An Kartes Seite war Ralf Minge, der ein Trikot als Geschenk dabei hatte. Doch „Stübs“ öffnet nicht. Stattdessen bedankt er sich Tage später bei Karte und Minge für die Präsente und fragt, ob man das Trikot zu Gunsten des Dynamo-Nachwuchses versteigern könne. Eine Geste, die für Stübner nach seiner Karriere steht. Die SGD warf-Jugend war ihm wichtig, jedoch lehnte er mehrfach ab, selbst Jugendtrainer bei Dynamo zu werden. Ralf Minge hatte ihm diesen Posten immer wieder angeboten.

Natürlich kamen Uwe Karte und Ulf Kisten an diesem Abend nicht an der aktuellen Lage der Schwarz-Gelben vorbei. Ulf Kirsten beteuerte, immer für Dynamo da zu sein, wenn er gebraucht werde. Dafür bekam er Applaus von den Zuschauern. Zudem erklärte er, dass er Dynamo den Klassenerhalt zutraue. Seine regelmäßigen Besuche in Elbflorenz genieße er immer wieder aufs Neue - wohl, weil es keine Alltäglichkeit mehr ist. Sie erinnern ihn auch an Jörg Stübner, so wie es das Buch Uwe Kartes nun die fußballinteressierte Leserschaft wird.

Das Buch „STÜBNER - Popstar wider Willen“ gibt es unter www.uwekarte.de zu kaufen. Die ISBN-Nummer ist die 978-3-00-063003-3.

Aufrufe: 01.12.2019, 14:46 Uhr
Oscar JanduraAutor