2024-04-30T13:48:59.170Z

Spielbericht
Gestolpert sind Franz Fischer (2.v.l.) und der TuS Holzkirchen. Gegen den TSV Rain/Lech muss der Aufsteiger seine erste Niederlage in der Bayernliga einstecken.Foto: Andreas Leder
Gestolpert sind Franz Fischer (2.v.l.) und der TuS Holzkirchen. Gegen den TSV Rain/Lech muss der Aufsteiger seine erste Niederlage in der Bayernliga einstecken.Foto: Andreas Leder

TuS Holzkirchen erstmals unter die Räder gekommen

Rain bestraft Fehler knallhart

Im dritten Bayernliga-Spiel setzt es für Aufsteiger TuS Holzkirchen die erste Niederlage. Mit 0:4 ist die Heimpleite allerdings etwas zu hoch ausgefallen.

Ungewohnte Situation beim TuS Holzkirchen: Saisonübergreifend hat der Bayernliga-Aufsteiger seit sechs Spielen nicht mehr verloren. In der dritten Begegnung der neuen Spielzeit setzte es am Samstag nun die erste Pleite. Die Gäste des TSV Rain/Lech präsentierten sich an der Haidstraße schnörkellos, erfahren und treffsicher, sodass die Mannschaft von Trainer Gediminas Sugzda eine deutliche 0:4-Niederlage hinnehmen musste, die in dieser Höhe jedoch nicht verdient war.

„Wir haben heute einfach zu viele individuelle Fehler gemacht, die vom Gegner knallhart bestraft wurden“, fasst Holzkirchens Innenverteidiger Maxi Schulz zusammen. Das Paradebeispiel aus der 14. Minute: Etwa zwanzig Meter vor dem eigenen Tor vertändelte der TuS den Ball. Aus der Balleroberung der Gäste folgte ein schneller Pass in die Mitte des Strafraums, wo Torjäger Marco Friedl ohne Probleme ins lange Eck zur Führung einschob. „Hätten wir es geschafft, unsere Fehlerquote geringer zu halten und eine unserer Großchancen zu nutzen, hätten wir durchaus etwas mitnehmen können“, meint Schulz. „In dieser Höhe müssen wir diese Partie schon gar nicht verlieren.“

Defensivpartner von Schulz war nach dem Ausfall von Lars Doppler (wir berichteten) der 20-jährige Enes Kiran, der damit vom FC Phönix München (Bezirksliga Süd) kommend, sein Startelfdebüt geben durfte. Auf der Linksverteidiger-Position begann mit Maximilian Biegel (SB DJK Rosenheim) ebenfalls ein Debütant. Heißt: Im dritten Spiel setzte Sugzda nach Josef Sontheim und Christopher Korkor den dritten Spieler auf diesem Posten ein.

Trotzdem hielt der TuS Mitte der ersten Halbzeit stark dagegen und erspielte sich zwei Riesenchancen zum Ausgleich. Erst spielte sich Holzkirchen auf der linken Seite durch, sodass Lukas Keßler in der 34. Minute komplett frei auf Höhe des Sechzehners an den Ball kam, jedoch zu lange zögerte und einen Defensivgegner anschoss. In ähnlicher Weise konnte dann Stefan Lechner kurz vor dem Pfiff zur Pause auf Schlussmann Kevin Maschke zulaufen – eine Gelegenheit, die sich Lechner nur selten nehmen lässt, diesmal aber am Torwart scheiterte. „In dieser Phase hätten wir den Ausgleich machen müssen“, sagt Sugzda.

Mit Beginn der zweiten Hälfte lieferte der TuS eine ausgeglichene Partie, wenngleich Hochkaräter über weite Strecken ausblieben, da Holzkirchens Elf zu wenig Tempo im Spiel hatte. Außerdem machten die Rainer immer wieder den Eindruck, nichts anbrennen lassen zu wollen. „Wir wussten, dass es ein hartes Stück Arbeit werden würde“, erklärte TSV-Trainer Karl Schreitmüller. Die größeren Räume, die sich aufgrund der steigenden Risikobereitschaft der Gastgeber baten, wusste der TSV allerdings zu nutzen: In der Schlussviertelstunde sorgte erst Andreas Götz, der perfekt bedient wurde und im Duell gegen Benedikt Zeisel eiskalt blieb, für die Vorentscheidung zu 2:0. „Rain hat gezeigt, wie man gegen einen unerfahrenen Aufsteiger spielen muss“, lobte Sugzda.

Michael Krabler und Julian Brandt stellten nach zwei weiteren groben Fehlern im Spielaufbau des TuS mit zwei Joker-Toren den 0:4-Endstand her, der letztlich zu hoch war. Ähnlich sah es Schulz: „Wir haben zwar nicht überragend gespielt, aber aus meiner Sicht und von den individuellen Fehlern abgesehen ein grundsolides Spiel abgeliefert.“ Der 22-Jährige gibt bereits die Marschrichtung für die nächste Woche vor: „Wir müssen akribisch weiter an uns arbeiten und unsere Fehlerzahl minimieren, da diese auf diesem Niveau gnadenlos bestraft werden. Vielleicht ist der Zeitpunkt der Niederlage nicht der schlechteste, da wir in den ersten beiden Partien das Glück auf unserer Seite hatten. Jetzt weiß jeder, dass wir jedes Spiel mit 120 Prozent Kampf annehmen müssen.“

TuS Holzkirchen – TSV Rain/Lech 0:4
TuS Holzkirchen: Zeisel, Schulz, Biegel, Kiran, Preuhs, Kaygisiz (79. Pummer), Gulielmo, Allgeier (67. Sontheim), Keßler, Fischer, Lechner (61. Hahn) - Trainer: Sugzda
TSV Rain/Lech: Maschke, Triebel, Rothgang, Flassak, Götz, Knötzinger (26. Bauer), Schüler, Müller, Cosic (80. Brandt), Yohoua (61. Krabler), Friedl - Trainer: Schreitmüller
Schiedsrichter: Hummel (Betzigau) - Zuschauer: 260
Tore: 0:1 Friedl (14.), 0:2 Götz (76.), 0:3 Krabler (89.), 0:4 Brandt (91.)

Aufrufe: 030.7.2017, 18:03 Uhr
Holzkirchner Merkur - Hans SpieglerAutor